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Soziale Nachhaltigkeit bei ITK-Beschaffung

  • Dr. Birgit Settekorn, Direktorin des BeschA, und Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom (Foto: Bitkom)
    Dr. Birgit Settekorn, Direktorin des BeschA, und Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom (Foto: Bitkom)

    Neue Mustererklärung für Einkauf der öffentlichen Hand

  • Initiative vom Beschaffungsamt und BITKOM
  • Erste Branchenvereinbarung dieser Art
  • Öffentliche Hand kauft jährlich IT-Hardware für 2,4 Milliarden Euro

Berlin. Die öffentliche Hand soll künftig beim Einkauf von IT-Hardware soziale Nachhaltigkeitskriterien stärker beachten. Der Hightech-Verband BITKOM und das Beschaffungsamt (BeschA) des Bundesministeriums des Innern haben sich über die Kriterien für öffentliche Ausschreibungen geeinigt. Dr. Birgit Settekorn, Direktorin des BeschA, und Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des BITKOM, präsentierten heute eine entsprechende Mustererklärung für Anbieter. Es ist die erste Branchenvereinbarung dieser Art.

Die Mustererklärung orientiert sich an den so genannten Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Dazu gehört, dass die Produkte ohne Kinder- und Zwangsarbeit, ohne Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe oder Herkunft und ohne Beschneidung der Rechte der Arbeitnehmer hergestellt werden. Beide Parteien sind zufrieden mit dem Ergebnis: „Mitunter wurde hart gerungen, aber dafür haben wir auch ein verbindliches Ergebnis erzielt. Das ist viel wert“, sagt Settekorn. Rohleder ergänzt: „Wir freuen uns über die Einigung, weil sie Sicherheit für die Vergabestellen und die Bieter schafft.“

 

Bund, Länder und Kommunen geben jährlich über 19 Milliarden Euro für Informations- und Kommunikationstechnik und Dienstleistungen aus, darunter 2,4 Milliarden für IT-Hardware. „Angesichts dieser Zahlen müssen sich öffentliche Beschaffer und bietende Unternehmen gleichermaßen ihrer sozialen Verantwortung stellen“, so Settekorn. Rohleder sagt: „Da öffentliche Ausschreibungen mit viel Aufwand verbunden sind, musste eine Lösung gefunden werden, die in der Praxis für die bietenden Unternehmen und Hersteller realisierbar ist.“

 

Zunächst wurde eine praxisnahe Lösung für den Kauf von Hardware erzielt. Diese wird bei einer aktuell anstehenden Ausschreibung für Drucker bereits verwendet. Die Einigung ist der erste Schritt in einem umfassenden Stufenplan für mehr soziale Nachhaltigkeit im öffentlichen ITK-Einkauf. Nach einer gemeinsamen Evaluation wollen BITKOM und BeschA die Zusammenarbeit für weitere Bereiche fortsetzen. Die gemeinsam erarbeitete Mustererklärung und die vertragliche Regelung steht  unter www.nachhaltige-beschaffung.info.

 

Methodik: Die Zahlen zum Beschaffungsmarkt basieren auf Erhebungen des Marktforschungsunternehmen Techconsult.

 

Ansprechpartner Beschaffungsamt

Tel +49 (0)22899 610-1210

sabine.metzger@bescha.bund.de

www.bescha.bund.de

 

Der BITKOM vertritt mehr als 2.000 Unternehmen, davon über 1.200 Direktmitglieder mit 140 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Nahezu alle Global Player sowie 800 Mittelständler und zahlreiche gründergeführte Unternehmen werden durch BITKOM repräsentiert. Hierzu zählen Anbieter von Software & IT-Services, Telekommunikations-und Internetdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien.

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