Die Aufseher werden weiblicher: Koalitionskompromiss macht Dax-Unternehmen mit Frauenquote Druck
Kienbaum-Analyse zu weiblichen Aufsichtsräten im Dax
Gummersbach. Die Dax-Konzerne müssen ihre Anstrengungen intensivieren, um den Frauenanteil in ihren Aufsichtsräten zu erhöhen. Dies ist das Ergebnis des Kompromisses in den Koalitionsverhandlungen der vergangenen Nacht. Und: Tatsächlich werden die Aufsichtsgremien der deutschen Wirtschaft weiblicher. Inzwischen sind 124 Aufsichtsratsmandate der Anteilseignerseite in deutschen Dax-Konzernen mit Frauen besetzt, ergab eine Analyse der Personalberatung Kienbaum. Das sind bereits 23 Mandate mehr als noch im Januar dieses Jahres.
Damit ist der Frauenanteil über alle Indizes binnen eines halben Jahres von zehn auf 13 Prozent gestiegen. Für die Kienbaum-Analyse hat das Beratungsunternehmen die Aufsichtsratspositionen der Anteilseignerseite sämtlicher Unternehmen aus Dax 30, MDax, TecDax und SDax im Spätsommer untersucht. „Zwar sind Frauen auf der Anteilseignerseite in den Aufsichtsräten deutlich in der Minderheit, aber der Trend ist eindeutig: Immer mehr Aufsichtsratspositionen werden mit Frauen besetzt – das hat die Hauptversammlungssaison 2013 gezeigt. Die Aktiengesellschaften unternehmen teils erhebliche Anstrengungen, um den Frauenanteil in ihren Aufsichtsräten zu erhöhen“, sagt Anke Hoffmann, Geschäftsführerin der Personalberatung Kienbaum.
Frauenanteil im Dax 30 ist am höchsten
Je nach Aktienindex unterscheidet sich der Frauenanteil in den Aufsichtsräten erheblich: Im Dax 30 sind 17 Prozent der Aufsichtsratspositionen mit Frauen besetzt. Damit ist der Frauenanteil beispielsweise acht Prozentpunkte höher als im SDax mit neun Prozent. Sowohl im MDax als auch im TecDax beträgt der Frauenanteil 13 Prozent.
Die größte Veränderung im Vergleich zum Januar dieses Jahres hat im TecDax stattgefunden: Hier ist der Frauenanteil in Aufsichtsratspositionen der Anteilseignerseite von sieben auf 13 Prozent gestiegen und hat sich damit beinahe verdoppelt.
Nur wenige Frauen übernehmen Mehrfachmandate
In der aktuellen Kienbaum-Auswertung besetzen lediglich zehn Frauen zwei Aufsichtsratspositionen und drei haben sogar jeweils drei Mandate inne. Damit sind nur zwölf Prozent der Frauen Mitglied in mehr als einem Aufsichtsrat. „Von einem Girls-Network kann also keine Rede sein. Generell müssen wir zu einem gesellschaftlichen Umdenken kommen. Mädchen müssen für technische Studiengänge begeistert werden und traditionelle Barrieren in den Unternehmen abgebaut werden. Nur so gewinnen wir kompetente Frauen für Spitzenpositionen und somit wichtiges wirtschaftliches Potenzial“, sagt Anke Hoffmann.
Altersdurchschnitt der weiblichen Aufsichtsräte im Dax 30 stagniert
Im Januar lag das durchschnittliche Alter der weiblichen Aufsichtsräte in den Dax-30-Unternehmen bei 55 Jahren; zum Zeitpunkt der Erhebung von Kienbaum waren es 54 Jahre.
Für weitere Informationen steht Ihnen Erik Bethkenhagen (Fon: +49 2261 703-579; erik.bethkenhagen@kienbaum.de) gern zur Verfügung.
Kienbaum ist in Deutschland Marktführer im Executive Search und im HR-Management und gehört zu den führenden Managementberatungen. Mit seinem integrierten Beratungsansatz begleitet Kienbaum Unternehmen aus den wesentlichen Wirtschaftssektoren bei ihren Veränderungsprozessen von der Konzeption bis zur Umsetzung. Kienbaum verbindet ausgewiesene Personalkompetenz mit tiefem Wissen in Strategie, Organisation und Kommunikation.
Weitere Informationen:
Erik Bethkenhagen
Ahlefelder Straße 47, 51645 Gummersbach
Fon: +49 2261 703-579