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Nichts als heiße Luft? Die IT-Luftblasen des Jahres 2013

Stefan Symanek, GULP
Stefan Symanek, GULP

GULP Umfrage: IT-Trends wie BYOID, Cyber-Security oder IT-Standardisierung im Realitäts-Check

München/Zürich. Es ist weniger heiße Luft in den IT-Trends als in den letzten Jahren: Die 411 Teilnehmer an einer Online-Umfrage von GULP haben nur zwei von zehn Entwicklungen eindeutig als Luftblase identifiziert, nämlich Bring your own ID (BYOID) und eine PaaS-Explosion durch Open Source. Die Jahre zuvor macht es öfter plopp, 2012 fielen zum Beispiel fünf Visionen durch den Realitäts-Check. Ganz eindeutig ernst zu nehmen ist 2013 dagegen das Thema Cyber-Security und Datenschutz.

Durchgeführt wurde die Umfrage von GULP, Projektbörse und Personalagentur für externe IT-/Engineering-Spezialisten. Auf dem Prüfstand der Experten aus dem IT-Projektmarkt standen zehn IT-Trends für das Jahr 2013, die von Beratungshäusern wie Gartner, IDC, PAC oder Experton ausgerufen wurden.

Die 5 grössten IT-Luftblasen 2013

Bei zwei Trends liegt dieses Jahr der Heiße-Luft-Index über 50 Prozent: die Umfrage-Teilnehmer halten sowohl BYOID (Bring your own identity) als auch eine PaaS-Explosion durch Open-Source für eindeutige Luftblasen. Tendenziell plopp machen könnten auch die Regeln für Social Collaboration, Standardisierung in der IT und die Hybrid IT.

Eher ernst zu nehmen sind dagegen die Themen Strategisches Big Data (29 Prozent Luftblase), Application Management Services (28 Prozent Luftblase), Webanwendungen (HTML5) statt Apps (21 Prozent Luftblase) und Digitalisierung der Gesellschaft (18 Prozent Luftblase). Ganz eindeutig keine Luftblase ist das Thema Cyber-Security und Datenschutz (11 Prozent Luftblase).

Nach BYOD kommt BYOID – oder auch nicht

Die Marktforscher von IDC sind der Meinung, dass die Consumerization in Zukunft über das Mitbringen von eigenen Smartphones oder Tablets ins Unternehmen hinausgehen wird. Nach “Bring your own device“ (BYOD) wird “Bring your own identity“ (BYOID) kommen. Immer mehr Unternehmen werden die Identitätsmanagement-Systeme von sozialen Netzwerken oder Cloud-Anbietern für die Authentifizierung in der Unternehmens-IT nutzen. 81,0 Prozent der Teilnehmer an unserer Umfrage sind allerdings der Meinung: Das ist eine Luftblase. Damit schlägt BYOID die anderen neun Trends um Längen.

PaaS als Massenprodukt? Steht in den Sternen

Beim Platform-as-a-Service (PaaS) werden Entwicklungs- oder Laufzeitumgebungen für Webanwendungen in die Cloud ausgelagert. Nach den Cloud-Anwendungen würden bald Cloud-Plattformen zum Massenprodukt, prognostizieren unter anderem IDC und PAC (Pierre Audoin Consultants). Grundlage dafür sei die Zunahme von Open-Source-basierten Infrastrukturen. IDC rechnet damit, dass sich die Anzahl der Public-Cloud-Plattformen für die Industrie bis 2016 verzehnfachen wird – ausgehend von einer Zahl von weniger als 100 im Jahr 2012. Mit 52,0 Prozent ist die Mehrheit der IT-/Engineering-Freelancer, Projektanbieter und Einkäufer allerdings der Meinung: In diesem Trend steckt nur heiße Luft.

Ernst zu nehmen: Digitalisierung der Gesellschaft

A.T. Kearney und Gartner erklärten die Digitalisierung der Gesellschaft zum Trend. Informationstechnologien würden das gesellschaftliche Leben weiter durchdringen, z.B. würden mobiles Bezahlen und elektronisch gesteuerte Haushalte (Smart Homes) zum Standard. In der GULP Umfrage kristallisierte sich diese Weiterentwicklung des „Internet der Dinge“ als zweitwichtigster Trend heraus, den 82,4 Prozent der Umfrage-Teilnehmer für ernst zu nehmen halten. Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP, kommentiert: „Im Jahr 2012 schätzten 61 Prozent das Internet der Dinge noch als Luftblase ein. Das machte es in der damaligen Umfrage zur zweitgrößten Luftblase. Innerhalb eines Jahres hat es sich als ernst zu nehmender Trend entpuppt.“

Wird kommen: Fokus auf Cyber-Security

Da sind sich Marktforscher und Umfrage-Teilnehmer einig: In der IT-Sicherheit wird der Fokus stärker auf Cyber-Security liegen. Sämtliche IT-Infrastrukturen wie Cloud, BYOD oder mobile Endgeräte und die darauf gespeicherten Unternehmensdaten müssen geschützt werden. Sowohl die Analysten von PAC, Experton und A.T. Kearney als auch der IT-Branchenverband Bitkom sind der Meinung, dass IT-Sicherheit einer der wichtigsten IT-Trends ist. Cyber-Security und Datenschutz sind nur in den Augen von 10,8 Prozent der Freelancer, Projektanbieter und Einkäufer eine Luftblase.

Kein Wunder: Trotz deutlich steigender Ausgaben für die IT-Sicherheit in Unternehmen und Organisationen (rund 50 Prozent mehr als 2009) steigt die Zahl der Sicherheitsvorfälle rasant an, so die zentrale Aussage einer aktuellen Studie von PricewaterhouseCoopers. Demnach sind Unternehmen heute immer noch damit beschäftigt, sich vor allem gegen die Sicherheitsrisiken von gestern zu schützen. Zugleich stellen neue Entwicklungen wie Cloud Computing die Firmen vor Herausforderungen in puncto Sicherheit. Das aber auch nicht erst seit gestern: Externe Security-Spezialisten sind über GULP bereits seit fünf Jahren stark nachgefragt. Experten für Sicherheit in der Cloud erleben dagegen derzeit einen Boom, wie eine GULP Marktstudie ergab.

Die Erläuterung zu weiteren Trends sowie eine Grafik pro Trend finden Sie hier:
http://www.gulp.de/kb/mk/Vorsicht-heisse-Luft-Die-IT-Luftblasen-des-Jahres-2013.html

Datenbasis:
An der Online-Umfrage haben von September bis November 2013 411 IT-/Engineering-Freelancer, Vermittler, Projektanbieter und Einkäufer teilgenommen. Der genaue Wortlaut der Frage lautete: „Sind diese IT-Trends (nach Gartner, Experton, IDC, PAC u.a.) nur Luftblasen, alter Wein in neuen Schläuchen? Oder sind sie ernst zu nehmen und werden Auswirkungen auf den IT-Projektmarkt haben?“ Die abgefragten Trends entstammen Veröffentlichungen der Beratungshäuser Gartner, IDC, PAC, A.T. Kearney und Experton sowie des Branchenverbands Bitkom.

 

Über GULP

Die GULP Information Services GmbH ist ein führendes Projektportal sowie Personalagentur für die Rekrutierung von hoch qualifizierten externen IT- und Engineering-Spezialisten. 1996 als Internet-Jobbörse von zwei Studienfreunden gegründet, vermittelt GULP heute als klassische Personalagentur Spezialisten in Projekt- und Interim-Management-Positionen. Darüber hinaus bietet GULP ein umfassendes Online-Portal mit Informationen und Services zum Markt. Das Unternehmen verzeichnete Anfang November 2013 mehr als 3.000 Projektanbieter, 85.000 eingetragene IT-Experten, davon 14.000 mit Schwerpunkt Engineering, rund 5.000 Manager auf Zeit und über 1,3 Millionen abgewickelte Projektanfragen. GULP beschäftigt derzeit über 205 interne Mitarbeiter und unterhält neben der Zentrale in München Standorte in Frankfurt, Hamburg, Köln und Stuttgart sowie mit der GULP Schweiz AG einen Standort in Zürich. Ziel von GULP ist es, IT- bzw. Engineering-Expertise und Bedarf zusammenzubringen und gemeinsam mit seinen Kunden und Freelancern den IT- und Engineering-Projektmarkt zu gestalten. Mehr Informationen unter www.gulp.de

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