Hunting HER Personalberater: Frauen-Karriere in Skandinavien einfach normaler
Ehemaliger Skandinavien-CEO geht zu Deutschlands Frauen-Headhunter Nr. 1: Personalberater Klaus Danhamer berichtet über die „kleinen Unterschiede“ der Geschlechter im Beruf.
Hamburg. Die Länder Skandinaviens betrachten sich gerne als Vorreiter in Sachen Gleichstellung zwischen Frauen und Männern im Beruf. Einer der sich wie wohl kaum ein anderer Praktiker in diesem Bereich auskennt, ist Klaus-D. Danhamer (56). Zuletzt 10 Jahre CEO eines deutschen Industriekonzerns in Skandinavien tätig, ist der studierte Ökonom als Personalberater beim ersten „Frauen-Headhunter“ Deutschlands, HUNTING/HER hr-partners, tätig.
Einige Unterschiede zum Thema Frauen-Karriere hierzulande nennt der Personalberater: “Das Leben ist sehr teuer in Skandinavien, um gut zu leben müssen beide Ehepartner arbeiten. Dass die Frau zuhause bleibt ist auch gesellschaftlich nicht angesehen. Eine Frau, die nicht arbeitet wird eher etwas „schräg“ angesehen”.
“Jemand der sich in Skandinavien ausschließlich um die Karriere kümmert, wird von der Gesellschaft eher mitleidig betrachtet.” Auch sei das Familienleben kein Anhang an den Beruf, sondern gleichgeordnet. Die Skandinavierinnen wären “sehr stolz auf ihre Gleichberechtigung”. Diese würde auch in der Familie eingefordert, Mann und Frau kümmerten sich beispielsweise in gleichem Maße um die Kinder. Interessant sei ebenfalls, so der Wirtschaftswissenschaftler, dass “von den Männern ebenfalls gesellschaftliches Engagement” vorausgesetzt werde.
Headhunter vermitteln oft weniger als 20 Prozent Frauen
Auch habe nahezu jedes Kind in Nordic einen Krippen- oder Kindergarten-Platz. “Mann bring morgens die Kinder hin, Frau holt sie abends ab oder umgekehrt.” Deshalb wären Besprechungen selbst auf Geschäftsleitungsebene nach 17.00 auch verpönt. Es könne auch vorkommen, dass in einer länger andauernden Besprechung sich jemand plötzlich entschuldigt und geht, da der Kindergarten ruft. Auch bei Leitenden Angestellten und “dieses ist zu akzeptieren“.
Seit seiner Rückkehr in die süddeutsche Heimat wollte Klaus-D. Danhamer mitwirken, den Frauenanteil in den Chef-Etagen auch hierzulande anwachsen zu lassen: Seit seinem Ausscheiden als CEO in Skandinavien ist der 56-jährige Partner der auf Frauen spezialisierten Personalberatung „HUNTING/HER“ im Büro München.
Auch aufgrund jahrelanger eigener Erfahrungen mit Headhuntern von der anderen Seite des Schreibtisches aus: „Im Durchschnitt wurden mir etwa gut 80 Prozent Männer und damit weniger als 20 Prozent Frauen auf der Shortlist präsentiert und dies damit begründet, dass es zu wenige Frauen mit der nachgefragten Kompetenz
gäbe.“
Dabei sieht der Personalberater und HUNTING/HER –Partner am Standort München die Konzentration auf Frauen keineswegs als Diskreditierung von Männern: “Sondern als Gelegenheit und Chance, den oder die am besten geeigneten Kandidaten/in einzustellen. “Ab einem gewissen Verhältnis wird sich automatisch ein entsprechender Proporz einstellen,” so der Personalberater.
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