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Ein Arbeitgeber, zwei offene Stellen: Wie Bewerber sinnvoll vorgehen

Gerhard Winkler, www.jova-nova.com
Gerhard Winkler, www.jova-nova.com

Guten Tag, ich möchte mich bei einem Arbeitgeber auf zwei Stellenangebote bewerben. Die Bewerbungen landen in einem Fachbereich, vermutlich ist es also klar, dass ich mich auf zwei unterschiedliche Stellen bewerbe. Was meinen Sie, lieber nur eine Bewerbung absenden?“

 

Ihre denkbaren Optionen:

 

A
Anrufen. Sehr kurz umreißen, was einen besonders auszeichnet und befähigt. Abklären, wo die Not beim Arbeitgeber am größten ist und worauf man mit seinem Profil am besten passt.

B
Nur auf das eine Angebot antworten, das einem am meisten zusagt.

C
Sich nur für die eine Stelle bewerben, für die man sich die beste Chance ausrechnet.

D
Sich nur für die anspruchsvollere, besser bezahlte der beiden Vakanzen bewerben.

E
Sich nur für den Job mit den niedrigeren Eingangshürden bewerben.

F
Für jedes Jobangebot eine gesonderte Bewerbung abgeben.

G
Sich für beide offenen Stellen mit einem einzigen Schreiben bewerben.

 

Wie werden Sie handeln?

Wenn Sie flink und gewandt sind, nach dem Muster A.

Wenn Sie selbstbewusst und Ihrer eigenen Stärken und Verdienste sicher sind, wählen Sie D.

Als berufliche Einsteigerin (oder verunsicherte Kandidatin) werden Sie sich eher für E entscheiden.

B und C sind Verhaltensweisen, zu denen man spontan tendiert.

F und G schwächen Ihren Job-Claim. Mehr als ein Jobziel hat schon den Beigeschmack von „egal welches Jobziel“.

 

Lassen Sie auch das in Ihre Erwägungen mit einfließen:

Für einen Arbeitgeber ist es niemals problematisch zu prüfen, wie fundiert Ihr im Lebenslauf und Anschreiben begründeter Anspruch auf eine bestimmte Tätigkeit ist. Man bewirbt sich ja, um eben diesen Claim anzumelden.

Was, wenn Ihre Bewerbung ein Eingeständnis ist? „Weisen Sie mir bitte meinen Platz an, ich traue mir die Entscheidung selbst nicht zu.“

Sie fordern damit jemanden auf, eine Jobalternative für Sie abzuwägen und für Sie zu entscheiden, wo Sie hingehören. Unter anderem geben Sie mit einer solchen (Doppel-) Bewerbung Ihr gutes Recht auf Selbstbestimmung ab.

Fazit:

Wenn man am Ende in einem bestimmten Job landet, dann ist es gut, sich auch für einen bestimmten Job zu bewerben, selbst wenn dieser zu guter Letzt ein anderer ist, als der, für den man sich ursprünglich entschieden hat. Klingt kompliziert, aber nicht mehr beim zweiten Lesen.

 

Bewerberberater Gerhard Winkler schreibt auf jova-nova.com

Ich schreibe für zaghafte Erstbewerber, unsichere Selbstvermarkter, knallharte Karrieresüchtige und karrieremäßig Herausgeforderte. Verwertbares für ihre eigene Arbeit finden hier auch Berater, Trainer, Dozenten, Lehrer, Jugendbetreuer, Journalisten. Schon seit 1997 dient jova-nova.com, meine kostenlose und frei zugängliche Site, deutschsprachigen Bewerbern als eine erste Ressourcen- und Tippsammlung im Internet. Die Leser und Nutzer freuen sich über meine handfesten Tipps, über die Online-Arbeitsblätter, über einen Generator für Arbeitszeugnisse, über Materialien zum Herunterladen sowie über Vorlagen und Beispiele. Tipps und Texte von mir finden Sie im Web auch auf anderen Sites und Portalen wie formyourself.de, in Zeitschriften und in meinen Handouts und Büchern.

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