Prächtig Präsentieren – Zuhörer und Kollegen faszinieren
Den potentiellen Neukunden ein Angebot schmackhaft machen. Oder das eigene Management von einem selbst entwickelten Konzept überzeugen: Das Präsentieren gehört heute in vielen Jobs einfach zum Standard-Repertoire. Dabei kann man glänzen oder fürchterlich versagen, sich für höhere Aufgaben empfehlen oder seinen Ruf nachhaltig beschädigen. Doch worauf genau kommt es an? Was muss ich beachten, um eine souveräne Präsentation hinzulegen?
„Es gibt eine ganze Reihe kleiner Kniffs. Wenn man diese beherzigt, wird aus einer durchwachsenen Vorstellung schnell ein patenter Auftritt“, betont Präsentationstrainer Peter Mohr. Grundsätzlich gibt der Experte zu bedenken, dass zwischen der eigenen Wahrnehmung und der Außenwahrnehmung häufig kleine Welten liegen. Also: „Wenn ich glaube, bereits vor Nervosität zu platzen, fangen die Gegenüber überhaupt erst an, einen Hauch von meiner Nervosität wahrzunehmen. Genauso verhält es sich mit Pannen. Die werden in den allermeisten Fällen von den Zuhörern als gar nicht so gravierend angesehen – wenn Sie denn überhaupt bemerkt werden.“
Wohlwollende Zuhörer
Soll heißen: Die Fallhöhe bei einer Präsentation ist deutlich niedriger als man gemeinhin vermutet. „Häufig wird einem von den Zuhörern auch viel weniger übel genommen als man denkt“, so Mohr. „Die meisten sind ja froh, dass sie nicht selbst dort vorne stehen müssen.“ Und man solle vor allem nicht den Fehler begehen, selbst noch auf eigene Pannen hinzuweisen.
Dass man neben dem tollpatschigen Umstoßen des Wasserglases auch einiges grundlegend falsch machen kann bei einer Präsentation – daran lässt Mohr keinen Zweifel. „Ein Kardinalfehler ist es, die Powerpoint-Folien mit Texten zu überfrachten, so dass man sich selbst zum reinen Ableser degradiert. “ Mindestens ein Drittel der Informationen sollten zusätzlich vom Präsentator verbal herübergebracht werden. Rede und Foliensatz würden sich dann zu einer stimmigen Symbiose vereinigen. „Und wenn man als Präsentator von der Folie etwas abliest, dann vorne auf dem eigenen Laptop-Bildschirm. Häufiges Umdrehen zur Projektionsfläche des Beamers ist ein No-Go.“
Blickkontakt ist A und O
Einen wichtigen Erfolgsfaktor stellt also die Körpersprache dar. Laut Mohr macht Sie einen viel größeren Teil der Wirkung einer Präsentation aus, als sich die meisten eingestehen möchten. Seine Ratschläge daher: Fest und still stehen, keine geschlossenen Gesten (bei denen die Hände irgendwie am Körper liegen) machen und immer Blickkontakt mit den Zuhörern suchen. „Statt aus dem Fenster oder an die Decke zu gucken, unbedingt das Publikum ansehen. Ist direkter Blickkontakt für einen ungeübten Präsentator noch ein Fernziel, dann vielleicht für den Anfang die Stirn der Gegenüber fixieren. Das fällt niemandem auf.“
Lampenfieber in den Griff kriegen
Noch so einen kleinen Kniff hat der Experte übrigens in puncto Lampenfieber parat:
„Zum Warmwerden können Sie ja vorher schon mal ein wenig Smalltalk mit einigen Zuhörern führen. Falls die Möglichkeit besteht, kann man auch nochmal ein wenig durch die Flure schlendern. Durch Bewegung leeren Sie ihre Stresshormon-Tanks“, empfiehlt der Präsentationstrainer, der abschließend auch nochmal auf die Bedeutung von Stimme und Sprache eingeht: „Langsam, laut und deutlich sprechen und mit der Stimme Akzente und Betonungen setzen – so geht souveränes Vortragen. Ich empfehle, immer in einfachen, kurzen Sätzen zu reden und dabei viele Verben, aber nur wenig Nebensätze und Substantive zu nutzen.“
Und eine kleine Floskel hat der Autor dieser Zeilen auch noch aus eigener Erfahrung zu dem Thema beizutragen: Übung macht den Meister! Was soll das heißen? Nun ja, eine wichtige Präsentation sollte sorgfältig vorbereitet werden. Und natürlich übt man diese (gerade als unerfahrener Redner) auch ein paar Mal zuvor im stillen Kämmerlein oder vor Freunden. So kann man sich Sicherheit holen und Schwachstellen identifizieren.
Über den Autor:
Marc Wiegand ist verantwortlicher Redakteur der Absolventenmagazine UNICUM BERUF WIRTSCHAFT und UNICUM BERUF TECHNIK. Damit ist er bei UNICUM zentraler Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Themen Berufseinstieg und Karriere.
Über den Karriere-Kompass
Die Online-Kolumne erscheint regelmäßig im Ratgeber-Bereich des UNICUM Karrierezentrums (http://karriere.unicum.de/). Sie behandelt Themen, die man in der Regel nicht vom Prof. in der Vorlesung hört oder in herkömmlichen Karriereratgeber liest. Häufig sind es aber gerade diese vermeintlichen Randthemen, die darüber mitentscheiden, ob eine Karriere steil nach oben zeigt oder stagniert.
Über UNICUM:
Vor über 30 Jahren als studentischer Verlag gegründet, steht UNICUM heute als starke Dachmarke der Unternehmensgruppe für Expertise in der Kommunikation mit Abiturienten, Studenten und Absolventen.