100 Tage Geschäftsführung
Regionale Wirtschaftsförderung ist spannend – WFG-Chef zieht erste Bilanz
Seit April steht Jochen Protzer an der Spitze der Wirtschaftsförderung der Region Nordschwarzwald (WFG). Seine ersten 100 Tage im Amt kommentiert der frühere Illinger Bürgermeister und kreistagserfahrene Politprofi mit einem Augenzwinkern: „Eines wurde mir gleich zu Beginn klar: Der Job wird echt spannend!“
Auf dem Chefsessel der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald herrschte in den letzten 20 Jahren reger Wechsel. Für die Zukunft ist deshalb Kontinuität gefragt. „Als Nummer zehn in der Geschäftsführergalerie sehe ich meine Aufgabe nicht darin, neue Kaninchen aus dem Hut zu zaubern, sondern die WFG in ein ruhiges Fahrwasser zu bringen“.
Was die Gesellschaft vordringlich brauche, wäre ein starker regionalpolitischer Rückhalt, resümierte Jochen Protzer und startete gleich nach Amtsantritt eine Imageoffensive in den Rathäusern der Region. „Denn die WFG setzt in der regionalen Wirtschaftsförderung dort an, wo die Kompetenz der Kommunen endet“, argumentiert er mit Blick auf die Europäische Union, die sich zukünftig noch stärker an Regionen, beispielsweise als Förderkulisse, orientiere. Ein erklärtes Ziel des WFG-Chefs ist eine Wirtschaftsförderung als starke Solidargemeinschaft mit Einbindung von weiteren Kommunen, Institutionen und Unternehmen als Gesellschafter. „Eine gesamtregionale Vertretung auf Wirtschaftsebene wird stärker, wenn sich viele Akteure an einer solchen Initiative beteiligen“, argumentiert der WFG-Chef.
Und die Konkurrenz schläft wahrhaftig nicht. Gerade mit Blick auf die wirtschaftlich starken Nachbarregionen Stuttgart und Mittlerer Oberrhein, vor allem bezüglich deren Sogwirkung auf junge Menschen und Fachkräfte, wäre Kreativität gefragt. „Die Region Nordschwarzwald prosperiert und bietet zugleich eine hohe Lebensqualität und genau hier müssen wir verstärkt ansetzen, um die Region zu vermarkten und sie als attraktiven Lebens- und Arbeitsort darzustellen“, argumentierte Protzer. Sehr differenziert sieht Jochen Protzer die Aktivitäten der WFG in Sachen Fachkräftegewinnung: „Viele Akteure in der Region machen einen guten Job und unsere Aufgabe sehe ich darin, die vielfältigen Aktivitäten zu koordinieren und beispielsweise in die Fachkräfte-Allianz Nordschwarzwald einzubringen“.
Jochen Protzer versteht die WFG als dienstleistungsorientiertes Unternehmen. „Unser vordringliches Ziel ist die Schaffung eines wirtschafts- und investitionsfreundlichen Klimas in der Region, aber wir können mehr, beispielsweise bei der Abwicklung konkreter Projekte für Kommunen“. Einen Mehrwert sieht die WFG im Aufbau und der Betreuung von Netzwerken. „Ein Blick über den Tellerrand, zu unseren Europäischen Nachbarn offenbart diesbezüglich noch ein großes Potential in der Region“, so Protzer.
„Mit RegioHOLZ, dem beim RegioWIN-Wettbewerb prämierten Projekt im Bereich Technologietransfer, wollen wir eine der traditionsreichsten und zugleich zukunftsorientiertesten Branchen der Region näher zusammenrücken lassen“, skizziert Jochen Protzer eines der aktuellen WFG-Projekte. Für die Koordinierung der Unternehmensnetzwerke im Nordschwarzwald besitzt die WFG ein offizielles Mandat: „Als so genannter regionaler Cluster-Knoten sind wir für das Land Baden-Württemberg tätig und dort wird in der aktiven Clusterpolitik ein eindeutiger Mehrwert für die Wirtschaft gesehen“, sagt Protzer.
„Mit dem Team der WFG habe ich eine überaus kompetente und schlagkräftige Einheit kennengelernt“, lobt der Geschäftsführer seine Mitarbeiter. „Wir sind breit aufgestellt und bieten gleichzeitig in den Kernbereichen eine hohe Kompetenz“, erklärt Jochen Protzer, der die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald gut gerüstet für die Zukunft sieht. Für die nächsten Wochen steht für den neuen Geschäftsführer und sein Team neben zahlreichen Gesprächsterminen bei Unternehmen und Bürgermeistern die Fortschreibung der Unternehmensstrategie und ein hoffentlich gelingender Start der beantragten EU-Förderprojekte an.
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