Mobile-Bewerbung 4.0: Raus aus der „mobilen Sackgasse“
Von Prof. Dr. Christoph Beck
Gemäß der ARD/ZDF-Onlinestudie 2016 stieg im vergangenen Jahr die Anzahl der Internetnutzer in Deutschland um zwei Millionen auf insgesamt 58 Millionen an, was 84 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung entspricht und dabei rufen 65 Prozent (bzw. 45 Millionen Menschen) täglich Netzinhalte ab. Das meistgenutzte Gerät für den Internetzugang war 2016 das Smartphone. Zwei Drittel der Bevölkerung sowie nahezu jeder 14- bis 29-Jährige geht darüber ins Netz und die Unterwegsnutzung (in der Bahn, im Café oder bei Freunden) stieg hierbei um 10 Prozentpunkte (bei den unter 30-Jährigen sind es 64%) gegenüber dem Vorjahr an (vgl. ARD/ZDF-Onlinestudie 2016).
In Anbetracht solcher Zahlenwerte und Fakten ist es schon länger obsolet über die Notwendigkeit von Mobile Recruiting zu diskutieren, wohl aber über den Tatbestand des „Wie“. Fakt ist, dass die mobiloptimierte Karrierewebsite und Online-Anzeige eine notwendige, sicher aber noch keine hinreichende Bedingung darstellen, zumindest nicht dann, wenn man den ganzheitlichen Recruiting-Prozess vor Augen hat.
So gaben im Rahmen der Recruiting-Trends Studie 2016 (Otto-Friedrich-Universität Bamberg/ German Graduate School of Management and Law, Heilbronn/ Centre of Human Resources Information Systems hier im Themspecial „Mobile Recruiting“) zwar 61,2 Prozent der befragten TOP 1.000 Unternehmen an, dass sie gegenüber Mobile Recruiting aufgeschlossen sind und 67,1 Prozent davon ausgehen, dass sich die Reichweite der Kandidatenansprache durch den Einsatz von Mobile Recruiting erhöht und die Kandidaten schneller angesprochen werden können, aber „nur“ 17,4 Prozent der Befragten angeben, dass sich die Kandidaten bereits aktuell über mobile Endgeräte bei ihnen bewerben.
Betrachtet man die Kandidatenseite, so denken Stand heute schon 43,0 Prozent der Stellensuchenden und Karriere-Interessierten, dass sich die mobile Bewerbung als Bewerbungsform etablieren wird (vgl. Reruiting Trends 2016). Noch ist es aber nicht soweit. Immerhin liegt die tatsächliche Nutzung mobiler Endgeräte zur Bewerbung gemäß der Recruiting Trends Studie 2016 nur bei 10,1 Prozent was das Smartphone angeht und 16,6 Prozent nutzen einen Tablet-PC, aber 68,4 Prozent einen Laptop.
Hieran ändern auch die sehr interessanten Projekte rundum die „One-Click Bewerbung“ nichts, zumindest nicht bezogen auf die breite Masse. Aber Entwicklungen lassen sich nicht aufhalten und somit geht das Thema Mobile Recruiting in die nächste Runde, und zwar mit dem Thema „Mobile Bewerbung 4.0“. Wer mobile nach Stellen sucht und sie findet, will sich auch bewerben, ansonsten landet er/sie in einer Sackgasse.
Wie dies künftig aussieht, das präsentiert Prof. Dr. Wolfgang Jäger auf dem Recruiting Convent 2017, indem er die neusten Erkenntnisse aus seinem praxisorientierten Forschungsprojekt vorstellt und Antworten gibt. Nicht nur dass Prof. Dr. Jäger seit mehr als zehn Jahren zu den führenden Köpfen im Personalmanagement (gemäß Personalmagazin) zählt, so ist er jemand, der nicht nur wie kein anderer über ein sehr gutes Gespür für Trends und Entwicklungen im Personalmarketing und Recruiting verfügt, sondern diese auch vorantreibt. Getreu dem US-Informatiker Alan Kay: „Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet“. Wie sieht also die Bewerbung 4.0 aus und worauf und wie müssen sich die Unternehmen vorbereiten.
Der Recruiting Convent 2017, als eines der Top-Events im Bereich Personalmarketing und Recruiting findet am 22. und 23. Mai im Tagungszentrum des Erzbistums Köln, d.h. im Kardinal Schulte Haus in Bergisch Gladbach (Bensberg).statt.
Informationen und Anmeldungen zum Recruiting Convent 2017 unter: www.recruiting-convent.de