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Female Founders in Deutschland: Erste Web-Daten-Analyse zu Gründungsmotiven & Hürden

  • Suchverhalten im Internet deckt Trendentwicklung auf: Netzwerke gewinnen an Relevanz
  • Interesse am Unternehmertum steigt stetig
  • Investorensuche & Finanzierung sind häufige Stolpersteine

Der Frauenanteil unter Gründer*innen steigt stetig – aber verhältnismäßig langsam. Eine Parität zwischen männlichen und weiblichen Gründer*innen lässt bei diesem Tempo bis ins 22. Jahrhundert auf sich warten.

Welche geschlechtsspezifischen Gründungshürden sind besonders gravierend und was motiviert Frauen letztendlich, den Schritt zu wagen?

Die Analyse von über 14.960 Web-Daten deckt auf, welche Themenbereiche in diesem Zusammenhang besonders relevant sind und wie sich diese Themenrelevanz in den vergangenen vier Jahren verändert hat.

Kernergebnisse der Web-Daten-Analyse: Veränderungen im Suchverhalten seit 2015

Gründungsmotive

Die Möglichkeit der flexiblen Zeiteinteilung, vor allem zugunsten des Privat- und Familienlebens, gewinnt zunehmend an Wichtigkeit für potenzielle Gründer*innen. Darüber hinaus scheinen Benachteiligungen am Arbeitsplatz, im Vergleich zu den vergangen Jahren, mehr ins Bewusstsein zu rücken. Seit 2015 stiegen die Suchanfragen für folgende Begriffe:

  • + 24 % Work Life Balance
  • + 18 % Kündigung wegen Schwangerschaft
  • + 100 % Familie und Beruf vereinbaren
  • + 118 % Gläserne Decke Frauen

Gründungshürden

Insgesamt wächst das Interesse am Unternehmertum. Die Suchanfragen für Begriffe wie „Produktidee umsetzen“ stiegen zum Teil über 200 % seit 2015. Dabei ist der Informationsbedarf bei den Themen Finanzierung und Verwirklichung besonders groß:

  • + 125 % Geschäftsidee Investor gesucht
  • + 181 % Businessplan Inhalt
  • + 81 % Existenzgründung Zuschüsse
  • + 244 % Businessplan Vorlage Word
  • + 269 % Businessplan Gliederung

Netzwerke für Gründer*innen

Unter den 30 untersuchten Netzwerken genießen vergleichsweise vor allem Vereine, Verbände und Communities, die sich insbesondere für arbeitende Mütter und sogenannte Mompreneurs engagieren, viel Nachfrage:

  • Ø 4.152  /Monat Verband berufstätiger Mütter e. V.
  • Ø 3.483  /Monat Verband alleinerziehende Mütter und Väter
  • Ø 3.833  /Monat Mompreneurs
  • Ø 1.905  /Monat Working Mom

(Mikro-)Kredite und Crowdfunding

Bei Betrachtung der Google-Daten fällt auf, dass auch die Nachfrage nach (Mikro-)Krediten und Crowdfunding-Möglichkeiten seit 2015 stetig steigt. Besonders relevant sind diese Themen im Kontext von Existenzgründungen, Selbstständigkeit sowie Startups:

  • + 82 %Existenzgründung Kredit
  • + 81 %Crowdfunding für Startups
  • + 267 %Mikrokredit für Selbstständige
Die Vorteile einer Web-Daten-Analyse gegenüber einer Umfrage

Repräsentative Umfrageergebnisse zu geschlechtsspezifischen Gründungsmotiven und Hürden liefern bereits spannende Erkenntnisse, jedoch antworten die Teilnehmer*innen auf Nachfrage. Es lohnt sich deswegen durchaus, seinen Blick darauf zu richten, nach welchen Schlagworten und Fragestellungen Nutzer*innen im Internet letztendlich von sich aus suchen, und diese Ergebnisse gegenüberzustellen.

Die Analyse der Web-Daten lässt Rückschlüsse darauf zu, welche Themen und Fragen gesellschaftlich an Relevanz gewinnen beziehungsweise verlieren. Es lassen sich damit eindeutige Trends erkennen, die mit den aktuellsten Umfrageergebnissen korrelieren, aber die Themenrelevanz auch anders gewichten können.

Zusammengefasst wurden die Ergebnisse auf folgender Infografik:

 

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