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DACH30: Top-Konzerne veröffentlichen gemeinsames Manifest für Unternehmensagilität

Mindeststandards für Unternehmensagilität: 30 börsennotierte Großunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie drei deutsche Beratungsunternehmen präsentieren eine neue Kompetenzmatrix für die Aus- und Weiterbildung agiler Praktiker. Hintergrund ist die steigende Nachfrage nach agilen Prinzipien und ein bis dato wenig einheitliches Vorgehen bei deren Implementierung.

Constanze Rieß


So sind mit der Ein- und Durchführung von Scrum, Kanban und Co. zwar wiederkehrende Prozesse verbunden, wie beispielsweise die sich alle zwei Jahre wiederholende Rezertifizierung für ScrumMaster oder Product Owner – jedoch fehlten bisher einheitliche Standards, die konkrete agile Kompetenzen definieren: Hier setzen die Mindeststandards für Unternehmensagilität an. Seit 2016 aus einem regelmäßigen Austausch des Who is who der Konzerne entstanden, bringt die Arbeitsgruppe mit dem Namen „DACH30“ das Konzept ab sofort auf den Weg. Zu den Unternehmen gehören unter anderem Continental, Adidas, Allianz, BASF, Bosch, Commerzbank, DB Systel, DER Touristik, Daimler, Ericsson, EnBW, Infineon, Otto, REWE Group, SAP, Schweizerische Post AG, Siemens, Swisscom, Deutsche Telekom, TUI, Volkswagen AG sowie die Beratungsunternehmen borisgloger consulting GmbH, WIBAS und improuv GmbH.

„Das Ziel der Initiative ist es, Unternehmen ein Kit an die Hand zu geben, das Transparenz und Vergleichbarkeit schafft“, sagt Constanze Rieß, Management Consultant bei borisgloger consulting. „Die beteiligten Firmen sind Vorreiter, indem sie die agilen Standards zunächst selbst implementieren. Unsere Intention ist, dass nach und nach andere Unternehmen nachziehen. Dabei liegt der Schwerpunkt des Konzeptes auf den Anforderungen an Kompetenzen und Werte“, sagt Constanze Rieß weiter.

So soll die auf Großunternehmen zugeschnittene Kompetenzmatrix bei der Entwicklung von agilen Organisationsfähigkeiten unterstützen.

Aufgeteilt sind die Programmbausteine dabei nach dem Prinzip Shuhari der japanischen Kampfkunst Aikido, das Lernen in drei Stufen teilt: In der ersten Stufe (Shu) ahmt der Lernende nach, um die Materie zu verstehen und sich heranzutasten. Adaptiert auf die DACH30-Mindeststandards kennt der Lernende in dieser Stufe die agilen Prinzipien, wird aber noch stark von einem Mentor angeleitet. In der zweiten Stufe (Ha) passt der Lernende die zuvor erhaltenen Inhalte und Regeln seiner eigenen Situation an, lebt also in diesem Fall die agilen Werte und kann sie auch allein anwenden. Die dritte Stufe beschreibt den Zielzustand: Der Mitarbeitende/die Führungskraft verankert die agilen Werte und Prinzipien nachhaltig im Unternehmen und treibt dadurch aktiv die agile Transformation voran.

Konkret umfassen die Mindeststandards die vier Rollen Führungskraft, Umsetzungsteam, Value-Verantwortlicher und Team-Facilitator. Die vier Rollen wurden bewusst methoden-agnostisch benannt und gestaltet, sodass sich zum Beispiel ScrumMaster in der Shuhari-Entwicklung der Rolle Team-Facilitator verorten können. Im Rahmen von Visualisierungen werden die Anforderungen an die Rollen je Stufe in einer Matrix anschaulich dargestellt.

Die Mindeststandards sind ab sofort als Creative-Commons-Lizenz CCBYSA für alle Interessierten hier abrufbar und frei verfügbar. <https://www.borisgloger.com/presse/pressemitteilungen/dach30-top-konzerne-vereinheitlichen-agile-prinzipien/>

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