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Das Auf und Ab im Arbeitsleben

  • Hochphasen und schwierige Zeiten gehören zu jedem Job dazu
  • Wenn die Jobkrise nicht enden will, kann eine Kündigung ratsam sein 
  • Berufliche Schnupperwiesen nutzen – zum Beispiel in der Zeitarbeit

„Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung“: Dieses schon rund zweieinhalbtausend Jahre alte Zitat des griechischen Philosophen Heraklit ist heute vielleicht gültiger denn je. In einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt ist auch der eigene Job – gefühlt oder tatsächlich – vielfachen Veränderungen ausgesetzt. Dass jemand sein gesamtes Arbeitsleben beim gleichen Arbeitgeber verbringt, ist zur absoluten Ausnahme geworden. Und nicht jeder Arbeitstag macht Spaß. Es gilt jedoch zu unterscheiden zwischen dem normalen „Auf und Ab“ im Alltag und einer ausgewachsenen Krise, die unter Umständen auch einen Jobwechsel erfordert.

Zwischen Flitterwochen und innerer Kündigung

Die amerikanischen Psychologen Adams, Hayes und Hopson haben bereits in den 1970er Jahren ein Modell entwickelt, das die verschiedenen Phasen der individuellen (Karriere-) Entwicklung auf anschauliche Weise abbildet [1]. Es stellt ein Gefühl, das im Grunde jede*r von uns kennt, auf wissenschaftliche Füße: Auf die erste Aufregung im neuen Job und eine Art Flitterwochen folgen meist irgendwann auch Unsicherheiten und die eine oder andere Krise. Im Idealfall geht es jedoch nach einer schwierigen Phase auch wieder bergauf und der oder die Arbeitnehmer*in entwickelt sich weiter.

Dass sich alles zum Guten wendet, ist jedoch keineswegs sicher. Manch eine*r wird in einem neuen Job vom ersten Tag an das Gefühl nicht los, dass die Entscheidung für diese Stelle möglicherweise doch nicht die richtige war. Flitterwochen? Fehlanzeige. Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein und sowohl auf zwischenmenschlicher als auch auf fachlicher Ebene liegen. Aber auch wer die ersten Wochen und Monate positiv erlebt und sich schließlich mit der ersten größeren Krise konfrontiert sieht, findet nicht immer so leicht einen Ausweg daraus.

Wenn die Krise nicht enden will: Kündigung

Bei den ersten Anzeichen von Schwierigkeiten mit Vorgesetzten, Kolleg*innen oder einem bestimmten Projekt, wird man nicht gleich das Handtuch werfen. Eher wird man nach einer konstruktiven Lösung suchen – gegebenenfalls auch mit Hilfe von außen. Ändert sich die Situation auch nach Monaten trotzdem nicht zum Positiven und wird der Gedanke an die Arbeit und die Probleme dort ein konstanter Krisenfaktor im eigenen Leben, ist es Zeit für einen weitreichenderen Schritt. Ein Wechsel innerhalb des Unternehmens – sofern möglich – oder die Suche nach einer neuen Stelle mit neuen Menschen und neuen Aufgaben kann in solchen Fällen die beste Lösung sein. Bei der Neuorientierung hilft eine systematische und vor allem ehrliche Bestandsaufnahme: Was erwarte ich von einem Job, was kann ich meinem Arbeitgeber bieten – und was möchte ich auf keinen Fall noch einmal erleben? All das sind zentrale Fragen, die dazu beitragen können, den nächsten Job als „glückliche Beziehung inklusive ausgedehnter Flitterwochen“ zu erleben.

Schnupperwiesen nutzen

Vor dem Hintergrund der „Ups & Downs“ im Berufsleben sollten sich Arbeitnehmer*innen – insbesondere die Jüngeren, die gerade erst ins Arbeitsleben starten – nicht zu sehr unter Druck setzen: Der erste Job muss noch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Während für Studierende etwa Praktika oder Nebenjobs parallel zur Uni bereits eine gute Möglichkeit zur Orientierung bieten, steht jungen Menschen mit einer dualen Berufsausbildung diese Option in der Regel nicht zur Verfügung. Ein unverbindliches Sprungbrett in den Arbeitsmarkt für nahezu alle Branchen und Qualifikationsstufen bietet eine Beschäftigung in der Zeitarbeit. So lassen sich verschiedene Unternehmen, Arbeitsplätze und Tätigkeiten flexibel kennenlernen, während man gleichzeitig sozialversicherungspflichtig und in den meisten Fällen unbefristet fest angestellt ist.

Und diese Schnupperwiese kommt an: Mehr als ein Viertel aller Beschäftigten in Deutschland hat bereits Erfahrungen in der Zeitarbeit gesammelt, wie die Resultate der jüngsten Arbeitsmarktbefragung des Personalunternehmens Orizon zeigen. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sind es mit 35 Prozent sogar mehr als ein Drittel.

Unser Fazit: In keinem Job herrscht immer nur eitel Sonnenschein, denn Herausforderungen und der ein oder andere Fehler gehören nun einmal dazu. Gleiches gilt für Veränderungen. Entscheidend ist es, das Ausmaß der eigenen Unzufriedenheit einordnen zu können und angemessen darauf zu reagieren. Falls nötig auch mit einem Jobwechsel.

[1] Adams, J.D., Hayes, J. and Hopson, B. (1976) Transition: Understanding and managing personal change. London: Martin Robertson.

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https://www.orizon.de/de/karriereratgeber

 

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