Fast jede zweite Stellenanzeige führt zum Besetzungserfolg
Stellenanzeigen verzeichnen die beste Einstellungsquote seit zwei Jahren – das berichten die Personalmarktforscher von index Research, die mehr als 5.600 Unternehmen zu dem Erfolg ihrer Stellenausschreibungen befragt haben. Damit gehören Stellenanzeigen nach wie vor zu den effektivsten Möglichkeiten, eine vakante Position zu besetzen.
Ob Active Sourcing, Recruiting in den sozialen Medien oder per Videobotschaft: Der Fachkräftemangel veranlasst immer mehr Unternehmen dazu, neue Wege in der Mitarbeitergewinnung zu gehen. Die klassische Stellenanzeige darf trotzdem nicht vergessen werden, wie eine Umfrage des Berliner Marktforschungsunternehmens index Research nun ergab: Von den 5.651 befragten Unternehmen konnten 48 Prozent einen passenden Bewerber auswählen und somit die vakante Position besetzen. Die Bedeutung von Stellenanzeigen ist damit sogar noch einmal gewachsen, denn die Besetzungsquote liegt um zwei Prozentpunkte höher als 2018.
Fachkräftemangel zeigt sich in der Bewerberanzahl
Trotz hoher Besetzungsquote: Auf jede fünfte Stellenanzeige (20 Prozent) meldete sich kein einziger Bewerber. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil gesunken, doch noch vor fünf Jahren betrug der Wert nur 12 Prozent. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Personalverantwortliche der Anzahl der erhaltenen Bewerbungen pro Stellenanzeige im Durchschnitt die Schulnote 4,1 gaben.
„Der Fachkräftemangel ist natürlich ein Grund für die geringe Bewerberanzahl. Es spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel schlechte Stellenanzeigen, zu hohe Anforderungen, unattraktiver Arbeitgeber oder Standort“, erläutert Evgeniya Kozachenko von index Research. „Viele Firmen sind für Bewerber auch einfach zu wenig sichtbar. Während Unternehmen früher einige tausend Euro für eine Stellenanzeige ausgegeben haben, besteht heute oftmals die Meinung, die Personalsuche über kostenfreie Online-Portale lösen zu können. Dies kann bei diesem starken Wettbewerb um die Fachkräfte nicht funktionieren.“
Große Unternehmen haben mehr Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen und können deutlich mehr Bewerbungen verzeichnen. Trotzdem sind Ausschreibungen mit über 100 Bewerbungen pro Stelle mit einem Anteil von unter einem Prozent die Ausnahme. Die meisten Stellenanzeigen, rund 53 Prozent, erhielten 1 bis 9 Bewerbungen, auf 17 Prozent der Inserate erfolgten 10 bis 25 Bewerbungen.
Unzufriedenheit mit Qualität der Bewerbungen
Rechtschreibfehler, unvollständige Lebensläufe oder unqualifizierte Bewerber schrecken Personaler ab. Die Bewerbungsqualität wurde im Durchschnitt mit der Schulnote 3,9 bewertet – eine leichte Verbesserung um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2018. „Trotz des leichten Anstiegs besteht hier aus Sicht der Unternehmen noch Verbesserungsbedarf bei der Qualität, um mehr Stellen erfolgreich besetzen zu können“, so Evgeniya Kozachenko.
Zur Studie: Mittels einer Online-Erhebung befragt index Research seit 2003 fortlaufend den Erfolg von Stellenanzeigen aus verschiedenen Quellen. Im Jahr 2019 haben sich 5.651 Unternehmen an der Umfrage beteiligt und Auskunft zu dem Erfolg von 6.196 Stellenanzeigen gegeben. Die Resonanzanalyse bietet Jobbörsen und Verlagen wichtige Informationen für die interne Erfolgsmessung. Für personalsuchende Unternehmen ermöglichen die Auswertungen eine fundierte Einschätzung der Personalmarktsituation und damit die marktgerechte Planung von Recruiting-Aktivitäten und Personalmarketing-Maßnahmen.
index Research
index Research ist auf Personalmarktforschung spezialisiert. Mit den Themenbereichen Arbeitsmarkt, Stellenmarkt und Personal deckt index Research Fragestellungen aus dem gesamten HR-Bereich ab, von der Entwicklung und dem Erfolg von Stellenanzeigenschaltungen über Trends im Arbeits- und Bewerbermarkt bis hin zu spezifischen Fragestellungen des Personalbereichs in Unternehmen. index Research ist ein Service der index Internet und Mediaforschung GmbH mit Sitz in Berlin. index bietet Personalmarketing, Optimierung von Vertriebs- und Verkaufsprozessen und Personalmarktforschung aus einer Hand.