Arbeitsmarkt Nachrichten

Die meisten Arbeitnehmer arbeiten gerne zu Hause

Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer

Berlin. Fast drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer wünschen sich flexiblere Arbeitsbedingungen oder arbeiten bereits regelmäßig von zu Hause aus. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 1.000 Bundesbürgern ergeben. Danach arbeiten derzeit 10 Prozent der Berufstätigen in Deutschland ganz oder zeitweise von zu Hause aus, anstatt ins Büro zu gehen. Weitere 62 Prozent der Erwerbstätigen wünschen sich regelmäßige Arbeit im Home-Office, 41 Prozent an einigen Tagen in der Woche und 21 Prozent sogar täglich. 28 Prozent der befragten Arbeitnehmer gehen am liebsten jeden Tag ins Büro. „Beschäftigte und Unternehmen profitieren von Telearbeit und flexiblen Arbeitszeitmodellen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer vor dem „Tag der Arbeit“ am 1. Mai. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen können Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren und die Arbeitgeber qualifizierte Arbeitnehmer langfristig an sich binden.“ Nicht zuletzt trage die Telearbeit in Zeiten der Wirtschaftskrise zur Effizienzsteigerung bei: Pendler können viel Zeit sparen und Arbeitgeber Büroflächen reduzieren.

Frauen sind an der Arbeit im Home-Office besonders interessiert. Laut der Umfrage wollen 75 Prozent der Frauen in Deutschland am liebsten ganz oder teilweise von zu Hause aus arbeiten oder tun dies bereits. Unter den Männern sind es „nur“ 63 Prozent. 37 Prozent der Männer gehen bevorzugt jeden Tag ins Büro gegenüber 25 Prozent der Frauen. Ein differenziertes Bild zeigt sich bei den unterschiedlichen Altersgruppen. Der Wunsch nach einem Home-Office ist bei den 30- bis 49-Jährigen am stärksten ausgeprägt. Drei Viertel der Befragten in dieser Altersgruppe will regelmäßig zu Hause arbeiten oder tut dies bereits. Bei der Generation 50-Plus sind es immerhin noch 72 Prozent. Am geringsten ist der Wunsch nach einem Home-Office bei den 14- bis 29-Jährigen ausgeprägt, die sich noch im Job etablieren müssen. Von ihnen wünschen sich dennoch immerhin 58 Prozent regelmäßige Telearbeit.

Mit der Telearbeit verschwimmt die Trennlinie zwischen Beruf und Privatem. Daher sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit festen Vereinbarungen die Grundlage für eine verlässliche Zusammenarbeit schaffen. Die technischen Voraussetzungen für die Einrichtung eines Home-Office sind gering: Telearbeiter benötigen Computer, Internetzugang und Telefon. „Heute kann fast jeder Büroarbeitsplatz zu geringen Kosten an den heimischen Schreibtisch verlegt werden“, sagte Scheer. Eine schnelle Internetverbindung ermöglicht den Zugriff auf Anwendungen, Datenbanken und Kommunikationssysteme des Arbeitgebers. Diese Verbindung zum Unternehmen sollte durch ein so genanntes VPN (Virtual Private Network) gesichert werden. Moderne Telefon- und Videokonferenzsysteme für den PC erleichtern die Kommunikation mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern. Mit einer entsprechenden Software können die Teilnehmer Präsentationen online durchführen und gemeinsam Dokumente bearbeiten.

Zur Methodik: Die Daten wurden in einer repräsentativen Befragung der ARIS Umfrageforschung im Auftrag des BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000 Personen in Privathaushalten im Alter ab 14 Jahren befragt.

Ansprechpartner
Maurice Shahd
Pressesprecher
Wirtschaftspolitik und Konjunktur
Tel. +49.30.27576-114
Fax +49.30.27576-51-114
m.shahd@bitkom.org

Dr. Stephan Pfisterer
Bereichsleiter
Personal und Arbeitsmarkt
Tel. +49.30.27576-135
Fax +49.30.27576-400
s.pfisterer@bitkom.org

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.200 Unternehmen, davon 900 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert