Online-Stellenmärkte leiden unter Sommerflaute und Konjunkturdelle – Crosswater Job Guide veröffentlicht die neue aktuelle Rangliste der Jobbörsen in Deutschland
31. Juli 2001 /ghk. Neue aktuelle Rangliste Online-Stellenmärkte leiden unter Sommerflaute und Konjunkturdelle, gleichzeitig hinterlässt eine Marktkonsolidierung erste Spuren. Die neue aktuelle Rangliste der Online-Jobbörsen wurde zum Stichtag 31. Juli 2001 abgeschlossen.
Mit der aktuellen Rangliste wird eine bessere Transparenz bei der Vielzahl der Jobbörsen anhand eines messbaren, nachvollziehbaren Kriteriums, nämlich der Anzahl Stellenangebote, geschaffen. Diese Transparenz können Arbeitgeber im Entscheidungsprozess der Angebotsplazierung nutzen, während Stellensuchende erste Hinweise über den Umfang aussichtsreicher Stellenangebote in einer Jobbörse erhalten.
Saisonaler Rückgang der Stellenangebote Bedingt durch saisonale Schwankungen und konjunkturelle Einflüsse sind die Stellenangebote bei Online-Jobbörsen generell zurück gegangen. Auch bei den Printmedien war dieser Trend erkennbar, wie Manfred Bausch von der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) Bonn, in seiner Analyse (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28.7.2001) darstellte.
Von den Top-20-Jobbörsen verzeichneten
- Stepstone (-29%),
- Jobware (-25%),
- Mamas (-15%),
- Jobpilot (-14%) sowie
- Stellenmarkt.de (-11%)
die grössten prozentualen Rückgänge im Vergleich zur Rangliste vom Dezember 2000.
Berufsstart aktuell (+31%) und Gulp (+123%) konnten sich dem generellen Abwärtstrend entziehen. Monster akquirierte dank intensiver Werbemassnahmen mehr als doppelt so viele Stellenangebote (+119% seit Dezember 2000), allerdings verlor die von Monster’s Mutter TMP Worldwide übernommene schwedische Jobbörse Jobline nahezu die Hälfte (-46%) der Stellenangebote.
Newcomer Versum besetzt Spitzenrang Neben den saisonalen Einflüssen haben sich auch strukturelle Veränderungen am Markt der Jobbörsen in der Rangliste wider gespiegelt. Neuzugang Versum konnte auf Anhieb im Mai 2001 mit über 66.000 Stellenangeboten den Spitzenplatz unter den privaten Jobbörsen erreichen, im Juli wurde diese Position noch weiter auf über 88.000 Stellenangebote ausgebaut. Dieser enorme Zuwachs konnte jedoch nicht mit einem herkömmlichen Business-Modell erreicht werden. Versum nutzt die Akquisitionsstärke von 88 Tageszeitungen aus 10 Verlagsgruppen in Deutschland und bündelt die Stellenanzeigen aus den Printmedien in einer konsolidierten Online-Jobbörse. Damit wird wieder einmal mehr das Konzept der Cross-Medien-Zweitpublikation umgesetzt, nachdem Jobpilot AG den umgekehrten Weg vom Online-Medium zum Print-Medium gegangen ist.
Während kleine Jobbörsen zusehends den Betrieb aufgeben, treten grössere Jobbörsen als „Zweitverwerter“ die Flucht nach vorn an. Hier sind Karriereführer (als Zweitverwerter der Jobpilot Datenbank), IT-Jobs (Jobs.de) und die Computerzeitung (DV-Jobs) zu nennen. Auch die Financial Times Deutschland hat die Pläne einer eigenen Jobbörse (PositioNet) aufgegeben, nachdem eine angekündigte Kooperation mit Jobpilot bzw. DV-Jobs nicht auf Dauer bestehen konnte. Nunmehr wird mit Monster.de kooperiert und deren Job-Datenbank angeboten.
Wieviele Jobbörsen braucht das Land? Obwohl den Online-Jobboersen mehrfach eine Marktkonsolidierung mit nur wenigen verbleibenden Online-Stellenmärkten prognostiziert wurde, zeigt sich in der Realität ein Trend zur weiteren Spezialisierung. Neue Spezial-Jobbörsen werden gezielt für Berufsgruppen oder Branchen gegründet, so z.B.: Energate für die Energiewirtschaft, health-job.net für die Gesundheitsbranche,Sport-Job oderY-Solutions für die Wiedereingliederung von Berufssoldaten in die Privatwirtschaft.
Und selbst die Bundesanstalt für Arbeit hat die Vorteile der Diversifizierung umgesetzt: Neben der grössten Jobbörse, dem Stellen- und Informations-System (SIS) mit nahezu einer halben Million Stellenangeboten werden zusätzliche Spezial-Jobbörsen betrieben wie z.B. Ausbildungsstellen (ASIS),Vermittlungsbörse fuer IT-Fachkräfte,Bewerberbörse für Ingenieurinnen und Ingenieure,Fachvermittlung für Künstler,Zentrale Bühnen-, Fernseh- und Filmvermittlung,Hotel- und Gaststättenpersonal (ZIHOGA) und die Managementvermittlung.