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The winner is – Netpioneer! Gute Personalarbeit kommt zunehmend aus KMU

Prof. Dr. Jutta Rump
Prof. Dr. Jutta Rump

Köln. Der Gewinner des 22. Deutschen Personalwirtschaftspreises steht fest: Das Karlsruher Unternehmen Netpioneer konnte mit seinem Konzept zur Mitarbeiterzufriedenheit überzeugen. Platz zwei geht an die Sparda-Bank Berlin, die einen grundlegenden Change-Prozess durchlaufen hat. Die Drogeriemarktkette dm belegt mit ihrem Mitarbeiterentwicklungskonzept Platz drei. Auf dem feierlichen Netzwerkabend der Messe Zukunft Personal im Köln Sky hoch über der Stadt überreichten die Laudatoren Prof. Dr. Jutta Rump, Geschäftsführerin des Instituts für Beschäftigung und Employability und Professorin der FH Ludwigshafen, und der ehemalige Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger am Mittwoch, 15. Oktober, die Auszeichnung an die drei Erstplatzierten.

Thomas Sattelberger ist als langjähriger Manager in Konzernen beeindruckt von den Leistungen der Personalchefs kleiner und mittlerer Unternehmen. „Gute Personalarbeit wird immer mehr im Mittelstand betrieben, nicht in den hochgezüchteten Konzernen, die Monokulturen betreiben und wo der Mensch ein zu behandelndes Konzept ist.“ Entsprechend hat ihn der Ansatz der Gewinner von Netpioneer überzeugt. Als Spezialist für IT-Dienstleistungen und Internetstrategien ist der Mittelständler auf gut qualifizierte, motivierte und innovative Mitarbeiter angewiesen. Um diese zu gewinnen, zu halten und ihnen Spaß an der Arbeit zu ermöglichen, hat der Betrieb mit 90 Mitarbeitern an zwei Standorten ein umfassendes Programm zur Mitarbeiterzufriedenheit etabliert.

Thomas Sattelberger
Thomas Sattelberger

Gelungenes Potpourri von Onboarding bis Familienpolitik

Schon während des Onboardings hält Netpioneer stets Kontakt zum neuen Mitarbeiter. Bereits nach den ersten 14 Arbeitstagen holen sich die Vorgesetzten und Personalverantwortlichen das erste Feedback ein, um den Einstiegsprozess weiter zu verbessern. Ein weiterer Teil des Programms ist das betriebliche Gesundheitsmanagement. Netpioneer will verhindern, dass die schreibtischlastige Arbeit zu körperlichen Beschwerden führt. Daher bietet das Unternehmen unter anderem Rückenkurse, Massagen, Ergonomieberatungen, Augenscreenings und Ernährungstipps. Das Ergebnis: Der Krankenstand fiel von 5,02 Krankheitstagen in 2012 auf bis dato 2,16.

Hinzu kommt die Familienpolitik der Karlsruher. Werdende Eltern bekommen vielfältige Informationen zu Elternzeit und Elterngeld. Netpioneer pflegt auch während der Auszeit regelmäßig Kontakt zu den Mitarbeitern. Firmenwagen und -handy dürfen die Mitarbeiter in der Elternzeit weiter nutzen und  auch die Teilnahme an Weiterbildungen gehört ins Programm. Familienfreundliches Arbeiten ermöglicht der IT-Dienstleister mit einer Gleitzeit- und Home-Office-Regelung, Überstundenabbau, Teilzeit und Sabbaticals – alles Instrumente, die auch Mitarbeitern mit pflegebedürftigen Angehörigen zu Gute kommen.

Sattelberger gratulierte zu der gelungenen Mischung: „Sie haben ein Potpourri an Maßnahmen geschaffen, das beeindruckt und an personalwirtschaftliche Standards eines Großkonzerns heranreicht. Sie machen den Großen dabei vor, wie man auf Augenhöhe handelt. Das ist gelebte Personalarbeit.“

Sparda-Bank Berlin: Change-Prozess mit ungewöhnlichen Mitteln

Den zweiten Platz hat sich die Sparda-Bank Berlin gesichert. Das Unternehmen hat einen partizipativen Innovations- und Strategieprozess eingeführt, ausgehend von Vorstand und HR. Die Bank hat wie viele andere Geldhäuser den Vertrauensverlust der Kunden nach der Finanzkrise zu spüren bekommen. Um die Produkte und die Beziehung zu den Kunden von Grund auf zu ändern, stellte die Sparda-Bank sogenannte Zukunftsteams zusammen, bestehend aus Vertretern aller Hierarchieebenen. Sie soltlen sich in die Kundensicht eindenken und deren Werte in die Unternehmenswerte integrieren.

Außerdem gab es vier Innovationsteams, die an Produkten und Prozessen arbeiteten. Um die Neuerungen in alle Ebenen zu bringen, wurde der gesamte Prozess durch umfangreiche Kommunikation unterstützt. Begleitend übersetzte der Personalbereich den Prozess der Neuausrichtung in seiner Bedeutung für die Führungsarbeit. Eine Anpassung des Kompetenzmodells und wesentlicher Führungsinstrumente sowie die Umsetzung eines entsprechenden Führungskräfteentwicklungsprogramms unterstützen den Prozess der Neuausrichtung. Laudatorin Professor Jutta Rump befand: „Hier blieb kein Stein auf dem anderen stehen. Dennoch hat man den Veränderungsprozess sehr systematisch betrieben, aber gleichzeitig ungewöhnliche Mittel angewendet. Dieses ganzheitliche, partizipative System hat uns beeindruckt.“

dm: Weiterbildung ohne Personalentwicklungsplanung

Der dritte Preisträger dm konnte mit seinem Mitarbeiterentwicklungskonzept überzeugen. Ziel der Drogeriemarktkette ist es, den Kunden ein bestmögliches Einkaufserlebnis zu bieten. Dazu gehören eine gute Produktpalette, aber vor allem gut ausgebildete Mitarbeiter, die in den Filialen die Kunden beraten. Grundidee des Entwicklungskonzepts: Das Unternehmen vertraut darauf, dass jeder Mitarbeiter seinen eigenen Wissensbedarf erkennt und deckt.

Damit möchte dm ein Grundproblem lösen: Zu Promotionszwecken kommen fremde Präsentatoren in die Märkte, die ihr spezifisches Wissen zu dem neuen Produkt wieder mitnehmen. Mit dem Weiterbildungskonzept können sich nun die dm-Mitarbeiter nicht nur in der Breite der gesamten Produktpalette weiterbilden, sondern sich auch ganz individuell zu einzelnen Produkten schulen lassen. Seminare, Online-Lernangebote und gegenseitige Wissensvermittlung direkt am Arbeitsort stehen dabei im Zentrum. „dm hat etwas wirklich Innovatives eingeführt: Die Weiterbildung ist vom Mitarbeiter selbst getrieben. Individueller Lernbedarf und Wissensdeckung werden hier vereint mit Kundenorientierung und den Zielen des Unternehmens. So konnte sich dm den dritten Platz sichern“, lobte Professor Rump.

Über die Messe Zukunft Personal

Vom 14. bis 16. Oktober 2014 öffnet die Zukunft Personal, Europas größte Fachmesse für Personalmanagement, bereits zum 15. Mal ihre Tore. Der Veranstalter erwartet rund 16.000 Personalverantwortliche aus dem In- und Ausland, die sich in Köln über Strategien und Lösungen für das Personalmanagement informieren. Bekannt ist die Messe insbesondere für ihr umfangreiches Vortragsprogramm. Das Themenspektrum reicht von Recruiting und Retention über Leadership-, Weiterbildungs-, Arbeitsrechts- und Softwarefragen bis hin zur Zukunft der Arbeitswelt.

Den Deutschen Personalwirtschaftspreis lobt der Veranstalter der Messe Zukunft Personal spring Messe Management gemeinsam mit der Zeitschrift „Personalwirtschaft“ aus.

Ab sofort können Sie die neue Messe-App „Zukunft Personal | HRM Expo“ herunterladen – mit komplettem Begleitprogramm, Ausstellerliste, Hallenplänen und Social-Media-Funktionen.

 

Über spring Messe Management GmbH

spring Messe Management veranstaltet Fachmessen für Personalmanagement, Professional Learning, Corporate Health, Job and Career und den Public Sector. Langjährige Messe-Erfahrung, thematische Expertise und nachhaltige Kundenorientierung machen die spring-Veranstaltungen zu etablierten Branchenplattformen. Die Fachmessen aus dem Hause spring sind Seismographen für neue Produkte, Ideen und Managemententwicklungen. Das Tochterunternehmen der Deutschen Messe AG ist in vier Ländern vertreten: Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland.

 

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