Mehr Jobsuchende aus UK: Einfluss des Brexit-Referendums zählbar
Die Nachrichten am Morgen des 24. Juni 2016 erschütterten Europa und vor allem Großbritannien. Die Auswirkung der Entscheidung der britischen Bevölkerung, die EU verlassen zu wollen, konnte in vielen Bereichen direkt beobachtet werden. Neben veränderten Prognosen einiger bedeutender Konzerne zur Wirtschaftsentwicklung der kommenden Monate und Jahre, waren es auch die Arbeitnehmer in Großbritannien, die sich um ihre berufliche Zukunft Gedanken gemacht haben.
Auswirkung bei der Jobsuche
So zeigt eine erste Auswertung der Jobbörse monster.de, dass in der Woche vor und der Woche nach dem Referendum deutlich mehr Personen aus Großbritannien auf der deutschen Monster-Webseite nach Jobs gesucht haben. In der Woche nach dem Referendum waren dies rund 44 Prozent mehr als in den Kalenderwochen 22-24, den drei Vorwochen vor dem Brexit. Aber auch schon in der Brexit-Woche selbst haben sich fast ein Drittel mehr Arbeitnehmer aus dem Vereinigten Königreich nach Jobs in Deutschland umgesehen.
Freizügigkeit und Arbeitsplatzsicherheit als Faktoren bei der Jobsuche
Noch ist unklar, auf welcher Basis Arbeitnehmer zukünftig in Großbritannien und als Brite außerhalb des Vereinigten Königreichs arbeiten werden. Freizügigkeit war bisher in vielen Branchen ein wichtiger Baustein für den wirtschaftlichen Erfolg. Hier müssen die Rahmenbedingungen mit der Aktivierung des Artikels 50 des Vertrags von Lissabon neu verhandelt werden. Gerade EU-Arbeitnehmer in Großbritannien dürften sehr aufmerksam verfolgen, wie diese Verhandlungen ausgehen. Die Analyse der Jobsuchenden deutet in jedem Fall darauf hin, dass Arbeitnehmer bereits begonnen haben, sich mit einem Wechsel des Arbeitsortes zu beschäftigen, z.B. in Richtung Deutschland.