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Arbeitnehmer in Deutschland profitieren vom Außenhandel – aber nicht alle

Dr. Wolfgang Dauth
Dr. Wolfgang Dauth

Die Arbeitnehmer in Deutschland profitieren unterm Strich vom Außenhandel. So haben beispielsweise die zunehmenden Handelsverflechtungen mit China und Osteuropa den Rückgang der Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe zumindest gebremst. Zudem wirkten sich die Handelsverflechtungen positiv auf die Löhne in exportierenden Branchen aus. Aber nicht alle Arbeitnehmer profitierten, manche verloren auch ihre Jobs. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

„Deutschland profitiert in vielen Bereichen erheblich vom Außenhandel“, schreiben die Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Dauth, Sebastian Findeisen und Jens Südekum. Im Vergleich zu anderen Ländern – insbesondere den USA – seien die Beschäftigungswirkungen hierzulande vorteilhafter. Die Globalisierung habe vielen Beschäftigten im deutschen Industriesektor höhere Löhne gebracht. Allerdings gebe es auch andere, die durch die Globalisierung Nachteile erlitten hätten: „Während Exportchancen in einigen Branchen zu besseren Verdienstmöglichkeiten geführt haben, führte die Importkonkurrenz dazu, dass manche Beschäftigte ihre Jobs verloren haben. Ein Teil von ihnen musste nach einer vorübergehenden Arbeitslosigkeit in den Dienstleistungssektor wechseln“, erklären Dauth, Findeisen und Südekum.

Die Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe sei seit Langem rückläufig, halten die Forscher fest. Besonders stark ging sie jedoch in jenen Branchen zurück, die sich einer wachsenden Konkurrenz durch Importe gegenübersehen. Die Arbeitslosenversicherung biete hier ein wichtiges Auffangnetz, so Dauth, Findeisen und Südekum. Qualifikationsmaßnahmen können helfen, dass der Wechsel in eine andere Branche oder in den Dienstleistungssektor auch in eine adäquate Beschäftigung führt. Zu beachten sei dabei, dass die Gewinner und Verlierer der Globalisierung nicht einheitlich über das ganze Land verteilt sind. Wirtschaftszweige seien oftmals in einzelnen Regionen konzentriert.

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So habe beispielsweise der Rückgang der Schuhindustrie die gesamte Region Südwestpfalz in eine Schieflage gebracht. Wenn eine ganze Region aufgrund ihrer Spezialisierung unter der zunehmenden Importkonkurrenz leide, werde es auch für den Einzelnen schwieriger, nach einer Kündigung wieder einen neuen Job zu finden. Hier empfehle sich ein verstärkter Einsatz von gezielten Qualifikationsmaßnahmen und von Mobilitätshilfen. Damit könnten die Betroffenen dabei unterstützt werden, möglichst schnell wieder einen neuen Job in einer anderen Branche oder einer anderen Region zu finden.

Obwohl die Beschäftigungsentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor gegenläufig ist, gibt es vergleichsweise wenige direkte Übergänge von ehemaligen Beschäftigten aus dem Industriesektor in Dienstleistungsjobs. Das Wachstum des Dienstleistungssektors speise sich vorrangig aus Arbeitsmarkteinsteigern oder vorübergehend unbeschäftigten Personen, die am häufigsten Dienstleistungsjobs annehmen würden, stellen die Forscher fest.

Die IAB-Studie ist im Internet abrufbar unter http://doku.iab.de/kurzber/2017/kb1517.pdf.

 

 

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Pressestelle: Wolfgang Braun, Miriam Dreschel, Dagmar Heimbach, Janina Müller
Regensburger Straße 100, 90478 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail presse@iab.de

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