Kommunikationsplattform der Zukunft? Oder überfrachtetes Mitmach-Web?
An Facebook scheiden sich die Geister. Dennoch präsentieren sich immer mehr Arbeitgeber mit Karriere-Fanpages auf Facebook. Was bringt das Ganze? Wo liegt die Trennlinie zwischen Karriere-Fanpage und Karriere-Homepage? TMP spricht mit Arbeitgebern, die Facebook bereits in ihren Personalmarketing-Mix integriert haben – diesmal mit Katja Petersen aus der Personalentwicklung der REWE Group.
Das Unternehmen unterhält seit August 2010 eine Karriere-Fanpage mit derzeit 724 Fans.
TMP: Frau Petersen, das zentrale Element Ihres Facebook-Auftritts ist der Zukunftsmixer: ein Zufallsgenerator in Spielautomaten-Optik, der dem Kandidaten per Mausklick die Vielfalt der Karriere-Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen aufzeigt. Wie kam es dazu?
Petersen: Mit dem Zukunftsmixer wollten wir den Facebook-Mitgliedern ein Element an die Hand geben, mit dem sie den Arbeitgeber REWE Group spielerisch und zielgruppenorientiert erforschen sowie gezielt weitere Informationen filtern können.
TMP: Musste der Zukunftsmixer komplett programmiert werden – oder kann man für solche Elemente auch auf bestehende Technologien bei Facebook zurückgreifen?
Petersen: Der Zukunftsmixer wurde von unserer betreuenden Agentur eigens für die Fanpage programmiert und muss bei technischen Änderungen durch Facebook
angepasst werden.
TMP: Was denken Sie: Sind Social-Media-Funktionen, wie sie uns auf Facebook und Twitter begegnen, auch Innovationstreiber für Karriere-Homepages?
Petersen: Meines Erachtens sind Web 2.0 und Social-Media-Netzwerke maßgebend für die weitere Entwicklung von HR-Websites. Künftig wird es nicht mehr ausreichen wird, sich dem potenziellen Bewerber über allgemeine Informationen und statische Elemente darzustellen. Vielmehr werden Interaktion und Kommunikation über Blogs, Videos oder Twitter-Streams auch auf HR-Webpages eine Rolle spielen.
TMP: Und wie viel Web 2.0 bietet Ihre Karriere-Homepage?
Petersen: Seit wir uns aktiv mit Web-2.0-Technologien und Features in Social- Media-Netzwerken beschäftigen, haben wir damit begonnen, einige dieser Elemente in unsere Karrierepage zu integrieren. Aber sicherlich befinden wir uns hier noch ganz am Anfang.
TMP: Wo sehen Sie dann in Zukunft die inhaltliche und wo die funktionale Trennlinie zwischen Ihrer Karriere-Fanpage auf Facebook und Ihrer eigenen Karriere-Homepage?
Petersen: Unsere Karriere-Homepage dient eher als Plattform, die sehr detaillierte Informationen rund um das Arbeiten bei der REWE Group zur Verfügung stellt. Unsere Facebook-Seite nutzen wir dagegen primär zur Kommunikation mit unseren Fans. Hier legen wir den Fokus darauf, möglichst tagesaktuell über das Geschehen in unserem Unternehmen zu informieren und in den direkten Austausch mit Interessenten zu gehen.
TMP: Facebook hat derzeit rund 10 Millionen Mitglieder in Deutschland – was aber, wenn sich die Zielgruppe bald auf einer anderen Social-Media-Plattform tummeln sollte? Werden Sie dann mitziehen?
Petersen: Aktuell ist eine solche Entwicklung nicht abzusehen, so dass wir uns über dieses Szenario zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Gedanken machen. Nach der bisherigen Erfolgsstory von Facebook gehen wir momentan davon aus, dass Facebook auch in den nächsten Jahren eher mit steigenden Mitgliederzahlen und die REWE Group mit einer wachsenden Fangemeinschaft rechnen kann.
TMP: Sie sind mit Ihrer Karriere-Fanpage seit August 2010 online. Wie viel Zeit haben Sie sich bis zu einer grundlegenden Evaluation des Projekts eingeräumt?
Petersen: Wir befinden uns noch in der Einführungsphase, sind jedoch sehr zufrieden mit der Resonanz. In den letzten zwei Monaten konnten wir bereits über 500 Fans für die REWE Group gewinnen, was uns zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Natürlich verfolgen wir bereits jetzt die aktuellen Statistiken, die Facebook uns täglich zur Verfügung stellt. Gegen Jahresende werden wir erstmals eine grundlegende Evaluation unseres Auftritts vornehmen.
TMP: Zu guter Letzt unsere Standardfrage: Seit wann sind Sie bei Facebook registriert?
Petersen: Ich bin seit circa einem Jahr Mitglied bei Facebook und nutze das Netzwerk nicht nur beruflich sondern auch viel für private Zwecke.
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