Jobportale unter der Lupe: Die 360-Grad Panorama-Sicht
von Gerhard Kenk
Nachts sind alle Katzen grau – doch diese Volksweisheit trifft zusehends immer weniger auf den Online-Recruiting-Markt zu. Eigenschaften, Einschätzungen und Einschränkungen der Jobportale werden zusehends transparenter zum Nutzen der Stellensuchenden und Arbeitgeber. Waren bisher jedoch in erster Linie Einzelaspekte der Jobportale Gegenstand von Umfragen, Untersuchungen und Analysen, so hat Wolfgang Brickwedde von ICR (Institute for Competitive Recruiting) nun mit einer der ersten Meta-Analysen die Möglichkeit geschaffen, eine 360-Grad Panorama-Sicht auf die Jobportale Deutschlands zu werfen.
Brickwedde analysiert und integriert quantitative und qualitative Daten der Jobportale und leitet daraus konkrete Handlungsempfehlungen für Personaler ab. Wer seinen Empfehlungen folgt, ist somit besser in der Lage, aus der Vielzahl der Jobportale die für seine Belange richtige Jobbörse bzw. Jobsuchmaschine auszuwählen. Angesischts der aktuellen Lage – geprägt durch den demografischen Wandel, den aufkommenden Fachkräftemangel sowie die boomende Konjunktur wird die Wahl des richtigen Jobbortals ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Die grundlegenden Trends
Der zu Anfang dieses Jahrtausends einsetzende Internet-Boom hat nicht nur das Todesglöcklein für die Print-basierte Stellenanzeige eingeläutet, sondern auch einige grundlegende Entwicklungen angestossen, die bis heute – und darüber hinaus – das Recruiting grundsätzlich beeinflussen: die Vielfalt der Recruiting-Kanäle und die Differenzierung der Jobportal-Zielgruppen. Bei den Recruiting-Kanälen muss sich der Personaler nun mit einer breiten Palette von Kanälen und Publikations-Modellen auseinandersetzen, Stichworte sind hier die Karriereseite des Arbeitgebers, die allgemeinen Suchmaschinen wie Google, die Jobbörsen für verschiedene Zielgruppen, Jobsuchmaschinen, RSS-Feeds und nicht zuletzt die diversen Social Media Platformen.
Der weiter anhaltende Trend zur Differenzierung der Jobportal-Zielgruppen führt dazu, dass es im Online-Recruiting immer mehr – nicht weniger – Betreiber gibt, die sich auf eine immer schärfer abgregrenzte Zielgruppe konzentriert. So ist die Anzahl der Jobportale mittlerweile auf über 1600 angestiegen – ein Ende dieser Differenzierung ist noch nicht in Sicht. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich in den USA, in Großbritannien oder in Frankreich ab.
Deutschlands beliebteste Jobportale – die Datengrundlagen
Die Meta-Analyse von Wolfgang Brickwedde unter dem Titel „Deutschlands beliebteste Jobportale“ greift auf umfangreiche quantitative und qualitative Daten der Portalbetreiber, der Stellensuchenden und der Arbeitgeber zurück:
- Die Besucher-Zugriffszahlen bzw. die Reichweite eines Jobportals wird anhand des Alexa-Rankings berücksichtigt. Diese Kennzahl, bereinigt um die sogenannte „Bounce-Rate“ (Anteil der Besuchsabbrüche nach nur einem einzigen Seitenaufruf) ist eine wichtige Kenngrösse, um die Besucherfrequentierung eines Jobportals zu messen.
- Die Einschätzungen der Personaler hinsichtlich Kundenzufriedenheit, Bewerber-Resonanz oder Empfehlungsrate stammen aus der PROFILO-Umfrage, in die über 1.000 Bewertungen von Personalern eingeflossen sind.
- Die Nutzungsmerkmale der Stellensuchenden, ihre Zufriedenheit und ihre Einschätzung der Suchqualität der Jobportale wurden durch die CrossPro-Research-Umfrage ermittelt. In dieser breit angelegten Umfrage haben über 10.000 Stellensuchende ihre Einschätzungen und Präferenzen abgegeben. Diese Umfrage fokussiert sich sowohl auf Jobbörsen als auch auf Jobsuchmaschinen und erlaubt daher erstmals, Leistungskriterien wie Zufriedenheitsgrad oder Einschätzung der Suchqualität von zwei wichtigen Recruiting-Kanälen zu analysieren.
Weitere Untersuchungen
Bemerkenswerte weitere Untersuchungen stehen mittlerweile zur Verfügung.
- Die seit mehreren Jahren durchgeführte Studie „Recruiting Trends“ der Universität Bamberg (CHRIS) in Zusammenarbeit mit Monster Deutschland untersucht die Recruiting-Entwicklungen und Präferenzen im Zeitverlauf.
- Die von Prof. Dr. Christoph Beck initiierte Studie „Jobbörsen im Vergleich“ untersucht die Struktur der Stellenanzeigen der führenden Jobbörsen und gibt wertvolle Hinweise über die Angebots-Seite der Marktteilnehmer und zeigt auf, wie sich diese Aspekte von Jobbörse zu Jobbörse differenzieren. Bemerkenswert ist auch hier die umfassende Datenbasis: in der aktuellen Jobbörsen-Vergleichsstudie von 2011 wurden über 90.000 Stellenanzeigen der fünf führenden Jobbörsen analysiert.
- Die Bedeutung der Arbeitgeber-Karriereseiten steht im Mittelpunkt des Interesses der Untersuchungen, die von der FH Wiesbaden unter Leitung von Professor Dr. Wolfgang Jäger zum wiederholten Male durchgeführt wurde.
In 10 Schritten zur Auswahl des besten Jobportals
Die Meta-Analyse von Wolfgang Brickwedde zeichnet sich durch eine höhe Praxisnähe aus und verbindet die umfangreichen zugrunde liegenden Zahlen mit ganz konkreten Handlungsempfehlungen. Die 10 Schritte sind in einer hier erschienenen Artikelserie näher beschrieben.
Deutschlands beste Jobportale
Eine Meta-Analyse in 10 Schritten. Von Wolfgang Brickwedde.
Bezugsmöglichkeiten der zugrunde liegenden Umfragen:
CrossPro-Jobbörsen-Umfrage ist für Unternehmen direkt erhältlich unter:http://www.crosspro-research.com/Crosspro_Bestellformular_Unternehmen.pdf
Die PROFILO-Jobportalstudie ist direkt erhältlich unter
http://www.profilo.de/images/stories/pdf/profilo_bestellformular_jahresbericht2010.pdf
Weiterführende Links
Recruiting Trends 2011
Die aktuellen „Recruiting Trends 2011“ sind der neunte Ergebnisbericht dieser jährlichen Studienreihe des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Frankfurt am Main und Bamberg sowie Monster Worldwide Deutschland. Wie im vergangenen Jahr beinhaltet die Studie eine Befragung unter den 1.000 größten deutschen Unternehmen sowie zusätzliche Branchenbefragungen und tiefgehende Fallstudien, die es ermöglichen, langfristige Trends in der Rekrutierung besser zu verstehen und wertvolle Handlungsempfehlungen für die Praxis der Personalbeschaffung abzuleiten. Die Studien kann bei Monster Worldwide Deutschland unter studien@monster.de angefordert werden.
Jobbörsen im Vergleich von Prof. Dr. Christoph Beck
Eine vergleichende Analyse von über 90.000 Stellenanzeigen bei den Internet-Stellenmärkten Monster.de, Jobscout24.de, Jobware.de, StepStone.de und Stellenanzeigen.de.
Warum eine Studie “Wer inseriert Wo”?
Für Personalentscheider und Stellensuchende ist die Kenntnis der wichtigsten Online-Stellenbörsen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Ebenso wichtig ist es, das unterschiedliche Profil der Jobbörsen zu kennen, d.h. welche Jobbörse verfügt über Stellenanbieter in bestimmten Berufsgruppen, Branchen oder Tätigkeitsstufen. Auf diesen Fakten können Stellenanzeigen platziert und deren Resonanz optimiert werden.
Welche Unternehmen schalten bei welcher Jobbörse ihre Stellenanzeigen? Eine wirklich gesicherte Antwort auf diese Frage können vom Grundsatz her nur die Jobbörsen selbst geben und auch dann fallen die Angaben sicherlich von Monat zu Monat anders aus. Hinzu kommt der Tatbestand, dass Unternehmen ggf. bei mehreren Jobbörsen ihre Anzeigen posten.
Die Ziele für die durchgeführte Untersuchung lassen sich wie folgt definieren:
- Transparenz über die Jobstruktur der Stellenmärkte
- Transparenz über den Anteil von Stellenanzeigen im Hinblick auf unterschiedliche Unternehmensklassen (DAX- Unternehmen, Zeitarbeitsunternehmen, Personalberatungen)
- Transparenz über die Zielgruppen bei den Stellenmärkten
Bestellung und Download kostenfrei >>>hier
Human Resources im Internet: Die Karriere-Webseiten deutscher Arbeitgeber
Bereits zum siebten Mal vergleicht die Studie „Human Resources im Internet“ des Studienganges Media Management an der Hochschule RheinMain die Karriere-Webseiten von diesmal rund 160 der größten und bedeutendsten deutschen Arbeitgeber. Eine zentrale Erkenntnis der Studie lautet: Auf dem Markt der deutschen Karriere-Websites herrscht eine „Drei-Klassen-Gesellschaft“.
Rund 20 Prozent der Unternehmen verfügen über eine moderne, informative und interaktive Karriere-Website. Knappe 30 Prozent bilden das durchschnittliche Mittelfeld, die restlichen 50 Prozent der Unternehmen haben zum Teil deutlichen Nachholbedarf, was die Darstellung als Arbeitgeber im Internet anbelangt. Aus den Ergebnissen der Untersuchung wurde ein Gesamtranking ermittelt.
Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, welche Unternehmen ihre Internetpräsenz unter den Gesichtspunkten des Personalmarketings und Online-Recruitings am sinnvollsten nutzen und in welchen Bereichen Defizite oder Chancen in der medienspezifischen Umsetzung im Internet bestehen bzw. genutzt werden.
Die Bewertung der Seiten wurde von einem neutralen Studenten-Team auf Basis eines von den Herausgebern entwickelten Kriterienkataloges durchgeführt. Der Kriterienkatalog misst jede untersuchte Internetpräsenz an einer imaginären optimalen Website. Er prüft Anforderungen in den Kategorien Zugang, Information, Design, Navigation & Usability sowie Interaktivität.
Die Studie kann zum Preis von EUR 128,- inkl. MwSt. über den Buchhandel oder die Website des Fachbereichs Design Informatik Medien der Hochschule RheinMain (http://www.hs-rm.de/dcsm) und das dort verfügbare Bestellformular erworben werden.
Quo Vadis Recruitment 2010
Im aktuellen Wettbewerb um Fachkräfte sind Jobportale (klassische und spezielle Jobbörsen sowie Jobsuchmaschinen) die wichtigste Quelle für Arbeitgeber sowohl für Bewerbungen als auch für Einstellungen. (siehe auch die ICR Studie „Quo Vadis Recruitment 2010?“ unter www.competitiverecruiting.de/Studien).
ICR Institute for Competitive Recruiting
http://www.competitiverecruiting.de/
PROFILO Rating-Agentur GmbH
http://www.profilo.de/
CrossPro-Research.com
http://www.crosspro-research.com/
1 Comment
Webdesign, mobiles Webdesign und Usability Tests gehören nach 2010 meiner Meinung nach unzertrennbar zusammen. Dies gilt auch für Jobbörsen und dergleichen.
Warum?
Ist das Webdesign gut und sogar ausreichend Traffic vorhanden, fragen sich manche Online Shop Besitzer oder Eigentümer von kommerziellen Websites warum der erhoffte wirtschaftliche Erfolg ausbleibt.
Die Antwort liegt wahrscheinlich in der mangelnden Benutzerfreundlichkeit. Ein Usability Test schafft hier meistens sehr schnell Abhilfe.
Wer sonst noch mehr über diese Tests der Benutzerfreundlichkeit wissen möchte, dem möchte ich gerne ergänzend zu diesem herausragenden Artikel noch meinen Blog unter: http://www.userfeedbackhq.com anbieten.
Liebe Grüße aus der Schweiz
Bernhard