Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt im Februar 2012: Weiterhin positive Entwicklung

Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit
Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit

„Der Arbeitsmarkt zeigt sich in der aktuellen konjunkturellen Schwächephase robust. Die Arbeitslosigkeit ist allein aufgrund des frostigen Winterwetters gestiegen. Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter deutlich zugenommen. Einzig die Nachfrage nach Arbeitskräften hat nachgegeben, liegt aber weiterhin auf hohem Niveau.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.

 

  • Arbeitslosenzahl im Februar: +26.000 auf 3.110.000
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -203.000
  • Arbeitslosenquote im Februar: +0,1 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent
  • Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit

Von Januar auf Februar ist die Arbeitslosigkeit um 26.000 auf 3.110.000 gestiegen.
Saisonbereinigt ergibt sich keine Veränderung. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die
Zahl der arbeitslosen Menschen um 203.000 ab. Maßgeblich für den Rückgang ist der
Zuwachs sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, der tendenziell die Chancen
erhöht hat, durch Aufnahme einer Beschäftigung die Arbeitslosigkeit zu beenden.
Neben konjunkturellen Gründen haben der Strukturwandel und die Reformen am
Arbeitsmarkt diese Chancen deutlich verbessert. So hat sich die Arbeitslosigkeit in
den letzten Jahren günstiger entwickelt, als dies bei gleicher Konjunktur noch vor
zehn Jahren zu erwarten gewesen wäre.

Zur Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) zählen auch Personen, die z. B. an
entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder aus anderen Gründen
nicht als arbeitslos gelten. Sie vermittelt somit ein umfassenderes Bild vom Defizit
an regulärer Beschäftigung als die Arbeitslosigkeit. Im Februar belief sich die
Unterbeschäftigung auf 4.151.000, 420.000 weniger als vor einem Jahr. Sie ist damit
– wegen der Abnahme der entlastenden Arbeitsmarktpolitik – stärker gesunken als die
Zahl der Arbeitslosen.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte
Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Januar auf 2,68 Millionen und
die Erwerbslosenquote auf 6,4 Prozent.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist
gegenüber Januar um 18.000 auf 1.028.000 gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2011
ergibt sich ein Rückgang von 79.000. 975.000 Personen erhielten im Februar
Arbeitslosengeld, 28.000 mehr als im Vormonat, aber 72.000 weniger als vor einem
Jahr. Die Zahl der Arbeitslosengeld-Empfänger liegt seit April 2010 unter dem
jeweiligen Vorjahreswert.

Entwicklung in der Grundsicherung

Auch die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II)
ist weiter rückläufig und lag im Februar bei 4.501.000. Seit Juli 2010 wird der
jeweilige Vorjahreswert unterschritten. 8,3 Prozent der in Deutschland lebenden
Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. Gegenüber Januar ist die Zahl
der Arbeitslosen-geld II-Bezieher um 28.000 gestiegen, im Vergleich zum Februar 2011
waren es 250.000 weniger. Die Zahl der Arbeitslosen in der Grundsicherung hat
gegenüber Januar um 8.000 auf 2.082.000 zugenommen, liegt aber um 124.000 unter dem
Wert vom Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht
arbeitslos gemeldet ist, hängt damit zusammen, dass diese Personen erwerbstätig
sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung
befinden.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben weiter
zugenommen und liegen deutlich über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im Januar gegenüber dem
Vorjahr um 611.000 auf 41,09 Millionen gestiegen. Nach der Hochrechnung der BA lag
die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Dezember bei 28,75 Millionen.
Dies entspricht einem Plus von 718.000 gegenüber dem Vorjahr. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst in allen Bundesländern und in den
meisten Branchen – vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, den Wirtschaftlichen
Dienstleistungen sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen.

Arbeitskräftenachfrage

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt auf hohem Niveau. Im Februar belief sich
der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auf 473.000, 56.000 mehr als im Vorjahr.
Die Nachfrage steigt in fast allen Branchen. Besonders gesucht sind zurzeit
Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Elektro, Metall, Maschinen-/Fahrzeugbau,
Logistik und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die
saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Von Januar auf Februar hat er um vier auf 175 Punkte nachgegeben, gegenüber dem
Vorjahr liegt er mit 11 Punkten im Plus.

Den ausführlichen Monatsbericht finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de

Bundesagentur für Arbeit

Presseteam
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