Der Arbeitsmarkt im Oktober 2012: Schwächere Beschäftigungsentwicklung
„Die schwächere konjukturelle Entwicklung macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt aber robust und in einer guten Verfassung.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
- Arbeitslosenzahl im Oktober: -35.000 auf 2.753.000
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +16.000
- Arbeitslosenquote im Oktober: ±0,0 Prozentpunkte bei 6,5 Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und Erwerbslosigkeit
Von September auf Oktober ist die Arbeitslosigkeit um 35.000 auf 2.753.000 zurückgegangen. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Oktober ist durchaus üblich, er fiel in diesem Jahr aber etwas schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich daher um 20.000 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren 16.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Erstmals seit Februar 2010 wird das Vorjahresnvieau wieder überschritten.
Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im Oktober auf 3.717.000 Personen. Das waren 164.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich, im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit, weiter gesunken ist hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den September auf 2,20 Mio und die Erwerbslosenquote auf 5,1 Prozent.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) belief sich im Oktober auf 846.000. Im Vergleich zum Oktober 2011 ergibt sich ein Anstieg von 68.000. Damit liegt die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung den fünften Monat in Folge über dem Vorjahresniveau. Insgesamt 783.000 Personen erhielten im Oktober Arbeitslosengeld, 65.000 mehr als vor einem Jahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II in der Grundsicherung (SGB II) lag im Oktober bei 4.346.000. Gegenüber Oktober 2011 waren dies 128.000 weniger. 8,1 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter sind hilfebedürftig. In der Grundsicherung waren 1.907.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 51.000 weniger als im Vorjahr. Dass ein Großteil der Arbeitslosengeld II-Bezieher nicht arbeitslos gemeldet ist, hängt damit zusammen, dass diese Personen erwerbstätig sind, kleine Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder sich noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben im Vorjahresvergleich weiter zugenommen, allerdings wird auch hier der Vorjahresabstand kleiner. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im September gegenüber dem Vorjahr um 322.000 auf 41,85 Millionen gestiegen. Nach der Hochrechnung der BA lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im August bei 29,13 Millionen und damit um 472.000 über dem Vorjahr. Die sozialversicherungs¬pflichtige Beschäftigung wächst mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt in allen Bundesländern und in den meisten Branchen – vor allem in den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit) und im Verarbeitenden Gewerbe.
Arbeitskräftenachfrage
Die gemeldete Nachfrage nach Arbeitskräften ist rückläufig, liegt aber nach wie vor auf hohem Niveau. Im Oktober belief sich der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auf 468.000, das sind 32.000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind zurzeit Fachleute in den Bereichen Mechatronik, Elektro, Metall, Maschinen-/ Fahrzeugbau, Logistik, Handel und Gesundheit. Der Stellenindex der BA, der BA-X, ist von September auf Oktober um einen auf 160 Punkte zurückgegangen, gegenüber dem Vorjahr liegt er um elf Punkte im Minus.
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