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Drehtüreffekte vermeiden – Beschäftigung stabilisieren

  • Heinrich Alt, Bundesagentur für Arbeit
    Heinrich Alt, Bundesagentur für Arbeit

    Die Bundesagentur für Arbeit (BA) erweitert ihr Pilotprojekt zur nachhaltigen Stabilisierung von Beschäftigungsverhältnissen

  • Ergebnisse aus einem Konzepttest in Jobcentern zeigen, dass durch Nachbetreuung die Rückkehrquote in Arbeitslosigkeit reduziert werden kann

Nahezu die Hälfte der Beschäftigungsverhältnisse von ehemaligen Arbeitslosen aus der Grundsicherung („Hartz IV“) enden bereits innerhalb der ersten sechs Monate. Ein Grund dafür kann sein, dass der Arbeitsvertrag befristet war. Oft ergeben sich aber auch Probleme oder Hindernisse die gerade Menschen, die lange Zeit nicht mehr im Arbeitsalltag standen, verzweifeln lassen. Vielen fällt es schwer diese Probleme alleine zu lösen und es droht der Arbeitsplatzverlust.

In den Jobcentern StädteRegion Aachen und Erfurt wurde getestet, ob ein begleitendes Coaching durch das Jobcenter während der Beschäftigung dazu beiträgt, die Rückkehrquote von ehemaligen Hartz IV- Empfängern in die Grundsicherung zu verringern. Die positiven Erfahrungen führen dazu, dass das Projekt ab September 2013 auf 18 weitere Jobcenter und 9 Arbeitsagenturen erweitert wird. Kundinnen und Kunden die Arbeit gefunden haben wird angeboten, sie während der Beschäftigung sechs Monate weiter zu betreuen. Ziel ist es, Risiken, die das Arbeitsverhältnis gefährden, frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu finden.

BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt: „Wenn jeder Zweite, den wir in den Arbeitsmarkt integrieren konnten, innerhalb eines halben Jahres zurückkommt, ist das zu hoch. Das hat neben vielen anderen Gründen auch etwas damit zu tun, dass wir viel in die Anbahnung von Arbeitsverhältnissen investieren und zu wenig in deren Stabilisierung. Menschen, die noch nie oder lange nicht in Beschäftigung waren, sollten wir eine Weile begleiten. Oft geht es einfach darum, durchzuhalten und nicht zu früh das Handtuch zu werfen. Oder um die kurzfristige Organisation einer Kinderbetreuung, wenn unerwartet Überstunden anstehen, dann aber die Kita geschlossen ist. Es ist für viele Menschen ohne Netzwerk einfach ein gutes Gefühl zu wissen, dass jemand da ist, der zuhört und als Unterstützer zur Seite steht.“

Die Erfahrungen aus den ersten Standorten zeigen, dass nachbetreute Kunden häufiger und länger in Beschäftigung bleiben als ohne entsprechendes Coaching. Arbeitgeber, denen ebenfalls eine begleitende Unterstützung angeboten wurde, haben zu einem Großteil angegeben, dass sie die Unterstützung des Jobcenters bei auftretenden Schwierigkeiten als sehr hilfreich bewerten. Wenn die jetzt anstehende Erweiterung des Projektes „Integration nachhalten“ die positiven Erkenntnisse bestätigt, soll das Angebot flächendeckend eingeführt werden.

Eine Karte über die ab September 2013 am Projekt „Integration nachhalten“ beteiligte Jobcenter und Arbeitsagenturen finden Sie unter: http://www.arbeitsagentur.de/nn_26976/Navigation/zentral/Presse/Presseinformationen/Presseinformationen-Nav.html / Presseinformation Nr.: 048

Bundesagentur für Arbeit

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