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Mobile Recruiting: Generation Y steht „Smartphone bei Fuß“

Daniel Furth
Daniel Furth

von Daniel Furth

Das Stichwort „Mobile Recruiting“ schallt derzeit durch die Flure vieler Personalabteilungen. Weithin herrscht aber Unsicherheit, was man als Arbeitgeber heutzutage tatsächlich auf dem mobilen Kanal anbieten sollte. Klarheit liefern nun das Institut für Personalwirtschaft der Ludwigs-Maximilians-Universität München und Absolventa Jobnet in ihrer gemeinsamen Studie „Wie bewirbt man sich heute?“, in der 580 Studenten, Absolventen und Young Professionals (vulgo die Generation Y) zu ihrem Bewerbungsverhalten befragt wurden.

Demnach zogen der stationäre PC und das Smartphone bei der Nutzung zur Jobsuche gleich. Jeweils 43 Prozent der potentiellen Bewerber durchforsten Stellenmärkte auf diesen Wegen, 20 weitere Prozent nutzen auch das Tablet (Mehrfachnennungen waren möglich). Besonders einig waren sich die Befragten bei der zukünftigen Bedeutung der mobilen Jobsuche. 97 Prozent zeigen sich überzeugt, dass diese zukünftig eine wichtigere Rollen spielen wird.

Mobile Recruiting: Immer wichtiger für die Generation Y
Junge Akademiker sind sich einig: Die mobile Jobsuche gewinnt in Zukunft an Bedeutung

 

Mehr als die Hälfte würde Mobile Recruiting nutzen

Mehr als jeder zweite Befragte (55 Prozent) ist per Mobile Recruiting schon mal auf ein Stellenangebot aufmerksam geworden – beworben haben sich allerdings gerade mal knapp 13 Prozent. Dieser niedrige Wert hat mehrere Gründe. Einerseits ist es den Kandidaten zu umständlich, Dinge wie Anschreiben und Lebenslauf über das Smartphone zu verschicken (75 Prozent) oder gar zu erstellen (65 Prozent), die meisten (70 Prozent) stört die generelle Unübersichtlichkeit auf dem kleinen Bildschirm.

Viele haben auch Datenschutzbedenken (35 Prozent) oder glauben, über den mobilen Kanal nicht als seriöser Bewerber wahrgenommen zu werden (50 Prozent). Wären die technischen Möglichkeiten durchdachter und komfortabler, würden sich 53 Prozent auch mobil bewerben.

Viele Bewerber würden Mobile Recruiting nutzen, wenn die Möglichkeiten besser wären.
Wären die technischen Möglichkeiten ausgereifter, würden mehr Bewerber Mobile Recruiting nutzen

Mobile Recruiting: positiver Einfluss auf die Arbeitgebermarke

Alles in allem wünschen sich junge Akademiker deutlich mehr Engagement von Arbeitgebern in Sachen Mobile Recruiting. So hat eine in keiner Form mobil-optimierte Karriereseite eines Unternehmens auf über 60 Prozent der Kandidaten eine negative bis sehr negative Wirkung. Knapp die Hälfte (48 Prozent) hat auf der Jobsuche bereits die Erfahrung gemacht, dass Karriereinformationen den mobilen Anforderungen nicht entsprechen.

Dabei lohnt es sich für die Arbeitgebermarke, auf Mobile Recruiting zu setzen. 85 Prozent der Befragten wünschen sich mobil-optimierte Unternehmensinformationen, 79 Prozent verlangen mobil-optimierte Stellenanzeigen und 40 Prozent fordern verkürzte Bewerbungswege durch das einfache Zusenden eines Profils aus einem Business-Netzwerk. Dafür belohnen Kandidaten Arbeitgeber, die Mobile Recruiting-Möglicheiten anbieten, mit positiven Konnotationen, darunter „modern“, „innovativ“, „zeitgemäß“ und „dynamisch“. Gerade Technologie-Anbieter sollten also mobile Maßnahmen ergreifen.

Mobile Recruiting und Embloyer Branding
Mobile Recruiting wird für das Employer Branding immer wichtiger

Brauchen Sie Mobile Recruiting?

Die Studie zeigt: Wenigstens eine mobil-optimierte Karriereseite mit allen wichtigen Infos zum Unternehmen sollten sich Arbeitgeber heute schon leisten. Sinn macht sicherlich auch eine mobil-optimierte Darstellung offener Stellen, verbunden mit der Option, sich einen Link zur Stellenanzeige per E-Mail selbst zusenden zu können, um dann in Ruhe an PC oder Notebook den Bewerbungsprozess einzuleiten. Rund 90 Prozent der Befragten halten diesen Weg aktuell für am sinnvollsten. Ein Recruiting-Prozess, der von vorne bis hinten auf mobilen Endgeräten durchgeführt werden kann bis hin zu einem mobil-optimierten Berwerber-Managementsystem auf Recruiterseite ist demnach aber noch zwingend notwendig. Zumal nicht nur die Kandidaten dieser Variante noch skeptisch gegenüber stehen, sondern auch Personaler und Hiring Manager diesbezüglich zurückhaltend sind, beispielsweise bei der Allianz SE, die eine optionale „Komplettmobilisierung“ der Bewerbung bereits umgesetzt hat.

Klar ist aber auch: Das Thema Mobile Recruiting ist kein Hype und wird nicht wieder verschwinden. Die Nutzung von Smartphones und Tablets wird das Leben immer weiter durchdringen. Für künftige Generationen wird es also immer selbstverständlicher werden, auch eine Bewerbung nur über mobile Endgeräte abzuwickeln. Arbeitgeber sollten sich rechtzeitig darauf einstellen. 

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