Kommunikation der Zukunft lässt keinen Raum für Mittelmaß
Bundesverband Industrie Kommunikation e. V. (bvik) zeigt beim „Tag der Industriekommunikation“ den Weg
Augsburg. „Menschen werden ihren intelligenten elektronischen Assistenzsystemen mehr vertrauen als ihrer eigenen Erfahrung“, prognostizierte Sven Gábor Jánszky auf dem diesjährigen „Tag der Industriekommunikation“ am 1. Juli in Heidenheim. Dadurch, so der bekannte Trendforscher weiter, „werden sich die Gesellschaft, die Märkte und damit auch die Geschäftsmodelle grundlegend ändern“.
Bald werden sämtliche technische Geräte miteinander kommunizieren. Eingebaute Computerchips werden situationsgerecht und ungefragt Angebote machen. Darauf müssen sich Industriebetriebe einstellen. Sie werden Strategien entwickeln, um im Kampf um Marktanteile zu bestehen oder gar zu überleben. Die Kommunikation der Zukunft lässt keinen Raum für Mittelmaß. Jánszky ist bewusst, dass diese Szenarien Industriebetriebe vor völlig neue Herausforderungen stellen und „so manchem B2B-Entscheider Sorgenfalten auf die Stirn treiben“.
Seit über vier Jahren verfolgt der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) das Ziel, die B2B-Kommunikation zu fördern und zu professionalisieren. „Wir bieten unseren Mitgliedern und Interessenten wertvolle Impulse für die Praxis“, so Kai Halter, Vorstandsvorsitzender des bvik und damit Gastgeber der Veranstaltung. Es gelte, so Halter, „potenzielle Kunden in Zukunft zu erreichen, dabei auch ihre Spuren im Netz zu verfolgen, um situativ passend das perfekte Produkt oder die benötigte Dienstleistung anbieten zu können“. Die Herausforderung besteht darin, in der steigenden Informationsflut wahrgenommen zu werden. Neben der Innovationskraft wird die Kommunikationskraft ein Erfolgsfaktor.
Professor Dr. Gunter Dueck, Mathematiker, Zukunftsdenker und ehemaliger Chief Technology Officer bei IBM Deutschland, kritisierte: „Das Management will nicht Ideen, sondern Ergebnisse.“ Aber wenn das Management nur auf Effizienz und Kosteneinsparung setze, können keine echten Innovationen hervorgebracht werden. Viele sogenannte Innovationen seien heute nur noch „Das tut es auch“-Innovationen, wie zum Beispiel simple Standards oder Handelsmarken minderer Qualität. „Der Kunde will genial gute Qualität, nicht simple. Das müssen doch auch andere Unternehmen als Apple können?“, fragte Dueck.
Bei Siemens wird seit Jahren eine Geschäftsstrategie verfolgt, die an Lösungen für die Herausforderungen globaler Megatrends wie demographischem Wandel, Urbanisierung, Globalisierung oder Klimawandel arbeitet. Tobias Dennehy, Themenmanager und Chef vom Dienst bei der Siemens AG, sieht im authentischen Storytelling eine Möglichkeit, die zentrale Markenbotschaft des Konzerns in die Köpfe von relevanten Entscheidern zu bringen. Unter seiner Leitung entstehen seit mehreren Jahren Video-Geschichten, die Megatrends aufgreifen und mögliche technologische Antworten anhand konkreter Mensch-Geschichten veranschaulichen. Ein Beispiel hierfür ist das digitale Magazin „/answers“ (youtube.com/answers), bei dem renommierte Dokumentarfilmer überraschende Blicke auf die Leistungen von Siemens-Produkten und -Lösungen werfen.
Für den Markenzukunftsspezialisten Achim Feige ist die Marke nach wie vor das unterschätzte Management-Instrument des 21. Jahrhunderts. „Marke ist ein Resilienz-Instrument gegen Globalisierungsarthritis“, so Feige. Er ermutigte seine Zuhörer, „im Konkurrenzkampf nicht das Preis-Spiel mitzuspielen“, sondern auf die Marke als Leistungsspeicher des Unternehmens zu setzen. Bei der Verdichtung der Unternehmenswerte seien echte Kommunikationsprofis und weitsichtige Manager gefragt. „Nur starke, charismatische Marken ziehen die besten Mitarbeiter an, die das Innovationspotenzial für eine erfolgreiche Zukunft mitbringen“, ist sich Feige sicher. Im Business-to-Business der Zukunft gilt: Befriedigend = Ungenügend.
Verbandskontakt:
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