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Stiefkinder der Mitarbeiterbindung

Ludwig Preller
Ludwig Preller

Aktueller CLEVIS PRAKTIKANTENSPIEGEL: Nur wenige Arbeitgeber nutzen die Chance, Praktikanten nach ihrem Job an das Unternehmen weiter zu binden

Deutsche Arbeitgeber haben trotz Fachkräftemangel Nachholbedarf in der Mitarbeiterbindung von Praktikanten. Das ist jedenfalls eines der Ergebnisse des aktuellen CLEVIS PRAKTIKANTENSPIEGEL, der mit mehr als 7.500 Teilnehmern größten Praktikanten-Studie deutschlandweit. Demnach halten zwar immerhin 79 Prozent aller Praktikanten im Anschluss an ihr Beschäftigungsverhältnis Kontakt zum Arbeitgeber – zwei Drittel dieser potentiell zukünftigen High Potentials pflegen aber lediglich private Kontakte zu den ehemaligen Arbeitskollegen, was aus personalwirtschaftlicher Sicht keinen Mehrwert für das Unternehmen garantiert. Relativ gering ist dagegen die reale Weiterbeschäftigungsquote: Denn nur 12 Prozent der Befragten verlängern ihr Praktikum oder beginnen ein neues.

Immerhin 29 Prozent wechseln als Werkstudent ins Unternehmen. In eine Festanstellung werden indes nur neun Prozent der Praktikanten übernommen. Die eher geringe Quote ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil von Seiten der Praktikanten eine sehr hohe Zufriedenheit mit den Praktika vorherrscht. 82 Prozent von ihnen geben im Rahmen der Studie an, zufrieden mit ihrem Praktikum gewesen zu sein. Initiiert wurde die Untersuchung von der HR-Unternehmensberatung CLEVIS sowie der Online Jobbörse ABSOLVENTA Jobnet.

 

Nur jedes zehnte Unternehmen mit eigenem Alumni-Netzwerk

 


Durch den demographischen Wandel in Deutschland sind viele Arbeitgeber gezwungen, die Fach- und Führungskräfte von morgen auch unter ihren Praktikanten zu suchen. Diese grundsätzliche Erkenntnis ist bei vielen Unternehmen auch durchgedrungen, wie der PRAKTIKANTENSPIEGEL ebenfalls durch die hohe Zufriedenheit von Praktikanten in Branchen, die besonders vom Fachkräftemangel betroffen sind, beweist. Um so verwunderlicher, die verpassten Chancen in der Mitarbeiterbindung. Denn nur zehn Prozent der Arbeitgeber verfügen etwa über ein spezielles Alumni-Netzwerk oder bieten Förderprogramme oder Stipendien für Praktikanten an.

CLEVIS-Geschäftsführer Ludwig Preller sieht hier enormes Potential bei Arbeitgebern: „Ein professionelles Talent Management, das für viele Mitarbeiter bereits selbstverständlich ist, scheint bei Praktikanten in vielen Unternehmen offensichtlich noch ausbaufähig. Attraktive Angebote in diesem Rahmen können die Skills der Praktikanten verbessern und ihre Entwicklung zu attraktiven Kandidaten unterstützen. Diese Chance sollten Arbeitgeber unbedingt nutzen.“

Der neue Praktikantenspiegel 2015 steht interessierten Teilnehmern übrigens ab sofort online unter www.praktikantenspiegel.de zur Beantwortung bereit. Den Teilnehmern winkt dabei unter anderem eine Reise nach Barcelona als Anreiz.

Der Praktikantenspiegel

Seit 2010 analysiert der CLEVIS PRAKTIKANTENSPIEGEL die Arbeitsmarktsituation für Studenten und Young Professionals. Im vergangenen Jahr beteiligten sich mehr als 7.500 Teilnehmer an der Studie, wodurch die Erhebung zur bundesweit größten ihrer Art wurde. Der Praktikantenspiegel ist eine in ihrem Design völlig neuartige Studie, um die Arbeitgeberattraktivität von Arbeitgebern in diesem Kandidaten-Segment differenziert zu analysieren. Die zweidimensionale Struktur der Studie ermöglicht die Trennung von Arbeitgeberqualität und Markenimage. Durch die ausschließliche Befragung von aktuellen und ehemaligen Praktikanten ermöglicht die Studie eine authentische und zugleich aussagekräftige Sichtweise auf die bewerteten Unternehmen. Kooperationspartner der Studie sind praktikum.info, die access Kelly GmbH und die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg.

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