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War Edward Snowden für die Katz? Markt für Cloud Computing wächst ungebrochen

  • Dieter Kempf, BITKOM
    Prof. Dr. Dieter Kempf

    Geringe Auswirkungen durch die Folgen der NSA-Affäre

  • Umsatz im Business-Bereich steigt um 46 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro
  • Weiterhin zweistellige Wachstumsraten bis zum Jahr 2020

Der Markt für Cloud Computing mit Geschäftskunden wird in Deutschland im laufenden Jahr um 46 Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro wachsen. Das berichtet der Hightech-Verband BITKOM auf Basis von Prognosen der Experton Group. Damit bleibt das Wachstum etwas unter den Erwartungen. Ursprünglich war der BITKOM von einem Umsatzanstieg von 50 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro ausgegangen.

„Die NSA-Affäre hat das Wachstum des Cloud-Marktes nur geringfügig gebremst“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Einige Kunden hätten Projekte auf Eis gelegt oder sich stattdessen für eine Lösung ohne Cloud entschieden. Kempf: „Allerdings ist die Cloud-Technologie so attraktiv, dass es in den kommenden Jahren weiter ein hohes zweistelliges Wachstum geben wird.“

 

Bis zum Jahr 2018 soll das Volumen des Cloud-Marktes im Business-Bereich in Deutschland mit jährlichen Wachstumsraten von durchschnittlich 35 Prozent den Prognosen zufolge auf rund 19,8 Milliarden Euro steigen.

 

Beim Einsatz von Cloud Computing können Nutzer IT-Leistungen wie Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungsprogramme über das öffentliche Internet (Public Cloud) oder über ein internes Netzwerk (Private Cloud) beziehen. Im Zusammenspiel mit dem mobilen Internet und innovativen Methoden der Datenanalyse entstehen daraus zahlreiche neue Anwendungen und Geschäftsmodelle.

 

Der Großteil der Cloud-Umsätze entfällt im Jahr 2014 mit rund 3,0 Milliarden Euro auf Dienstleistungen. Das Wachstum liegt bei 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zu den Cloud-Dienstleistungen zählen die Bereitstellung von Anwendungsprogrammen (Software-as-a-Service), von Speicher- oder Rechnerkapazitäten (Infrastructure-as-a-Service) sowie von Entwicklungsumgebungen (Platform-as-a-Service) über das Internet. Investitionen in Cloud-Hardware machen 2,2 Milliarden aus (plus 39 Prozent) sowie Integration und Beratung 1,2 Milliarden Euro (plus 39 Prozent).

 

Hinweis zur Methodik: Die Marktzahlen zum Umsatz mit Cloud Computing basieren auf Erhebungen der Experton Group für den BITKOM.

 

BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 200 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. Mehr als drei Viertel der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils knapp 10 Prozent kommen aus sonstigen Ländern der EU und den USA, 5 Prozent aus anderen Regionen. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

 

1 Comment

  • Was sich für mich aus dem Artikel leider nicht erschließt: Warum sollten die NSA-Enthüllungen den Cloud-Markt bremsen? Sicherheit und Cloud stehen sich ja keinesfalls entgegen (Beispiele: https://www.instaload.de oder MEGA), mich wundert es da ja eher, dass es so wenige Unternehmen gibt, die umsteigen und diesen Markt weiter nutzen….

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