Die 14 neuen Bestandteile der Stellenanzeige: Stopfgänse raus
Barbara Braehmer hat ganze Arbeit geleistet: Sie hat die Bestandteile einer konventionellen Stellenanzeige seziert und neu zusammenbaut. Anschaulich erläutert die Geschäftsführerin von intercessio in Bonn, worauf es bei den 14 neuen Bestandteilen der Stellenanzeige 2.0 wirklich darauf ankommt. Und sie spart nicht mit nützlichen Tips aus der Praxis. Leseprobe gefällig? Raus mit den begrifflichen Stopfgänsen.
Zu einzelnen Text- und Formulierungsaufgaben gibt Barbara Braehmer den Stopfgans-Tip: „Achten Sie darauf, keine begrifflichen Stopfgänse einzubauen wie ‘leistungsorientierte Bezahlung’ und ‘Karrierechancen’ – das ist keine zielgruppengerechte Formulierung und heißt erst Mal: Garnichts. Setzen Sie nicht voraus, dass der Leser weiß, was Sie darunter verstehen.“
Auch schlecht strukturierte Stellenanzeigen können im digitalen Müll landen
Das Publikationsmodell Pusteblume ist unerbittlich. Auch schlecht strukturierte Stellenanzeigen werden gnadenlos überall publiziert und wie von Kinderhand in die weite Welt gepustet. Von der Karriereseite des Arbeitgebers werden sie von den Spidern der Jobsuchmaschinen entdeckt und in ihren Datenbank-Index aufgenommen und stehen dort gelegentlich auch als abschreckendes Beispiel im WWW. Im schlimmsten Fall landet die Stellenanzeige in den Krallen der Personalmarketing-Wachhunde, die nur zu gerne solche Beispiele in den Wettbewerb der Goldenen Runkelrübe schicken, wie letztlich mit einer Anzeige des Europäischen Patentamtes geschehen.
Doch damit nicht genug. Ein Leser des Crosswater-Blogbeitrags schrieb in einem Kommentar dazu:
Also bei der Stelle HR Direktor beim Europ. Patentamt liegt die Kritik voll daneben. Es geht ja gerade darum dass sich nicht jemand falsches bewirbt, also muss sie ja abschreckend sein. Die Chefin, Frau Elodie Bergot, ist da ja auch nicht zufällig hingekommen, was man schnell ergoogeln kann.
Das haben wir dann mal gemacht. Im Google-Cache http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:fAZlgqUFlVEJ:suepo.org/public/su14062cp.pdf+&cd=7&hl=de&ct=clnk&gl=de findet sich eine Darstellung, wie in der Praxis die personellen Seilschaften der EU-Bürokratie gebildet werden. Der Chef des Europäischen Patentamts sitzt wie ein Krake in der Mitte, umgeben von seinen getreuen Vasallen, die er aus früheren Ämtern kannte und in der neue Behörde mit lukrativ dotierten Positionen versorgte. Personalchefin inklusive.
Zurück zu den angeschlossenen Funkhäusern – und zu den besten Tips für die Stellenanzeige 2.0 – präsentiert von Barbara Braehmer hier: http://intercessio.de/nuetzliche-checkliste-stellenanzeige/
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