Marktstudie: Java, C++ und C#

Bereits seit vielen Jahren beobachtet GULP die Entwicklung der drei populären Programmiersprachen Java, C++ und C#. Im Rahmen einer neuen Marktstudie wurde die Entwicklung von Nachfrage und Stundensatz einer aktuellen Überprüfung unterzogen. Die Daten hierfür lieferten vor allem der GULP Trend Analyzer, Gradmesser für die Angebots- und Nachfragesituation auf dem IT-Projektmarkt, und der GULP Stundensatz Kalkulator, mit dessen Hilfe die branchenüblichen Stundensätze ermittelt werden können.

Projektanfragen gestiegen – Anteil rückläufig

Betrachtet man die Entwicklung der angebotenen Projekte seit Anfang 2013 ist klar zu erkennen, dass sich die Nachfrage nach Java-Fähigkeiten in den vergangenen drei Jahren im Vergleich zu der Gesamtzahl aller angebotenen Projekte insgesamt reduziert hat. Zwar gab es in dieser Zeit wiederkehrende Schwankungen nach oben und unten, jedoch wurde die Marke von 16 Prozent in diesem Zeitraum nicht mehr übertroffen. Der Tiefpunkt dieser Entwicklung konnte im Oktober 2014 gemessen werden, wo der Anteil lediglich noch bei 11,1 Prozent lag. Im Januar 2013 hatte dieser Wert noch 18 Prozent betragen. Ab November 2014 stieg er wieder langsam aber weitestgehend kontinuierlich an und betrug im März dieses Jahres 13,5 Prozent. Trotz einem spürbaren Rückgang im Hinblick auf die Nachfrage ist Java aber weiterhin unangefochten die am häufigsten im Projektmarkt nachgefragte Programmiersprache. Auch die tatsächliche Anzahl an Projektanfragen zu diesem Skill ist seit Januar 2013 von damals 2.426 – unter immer wieder kehrenden Anstiegen und Senkungen von teilweise über 700 – auf 1.862 im März 2015 gesunken.

Zum gleichen Zeitpunkt wie bei Java konnte auch im Falle von C++ ein Abfall der Projektangebote im Gesamtvergleich verzeichnet werden. Lag der Anteil im Januar 2013 noch bei 6,9, folgte im Februar ein starker Einbruch auf nur noch 3,7 Prozent. In den folgenden fünf Monaten kam es zu einer gewissen Erholung, in deren Zuge im Juni 2013 wieder die 6-Prozentmarke übertroffen wurde. Dieser Aufschwung war jedoch nur von kurzer Dauer. Seither pendelt der Wert kontinuierlich zwischen 3 und 4,8 Prozent, wobei die 5-Prozenthürde bis heute nicht mehr erreicht werden konnte. Mit 3 Prozent liegt C++ im Augenblick auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2014 und sogar knapp hinter C#. Im Gesamtüberblick aller angefragten Programmiersprachen rangiert C++ im GULP Projektmarkt-Index jedoch immer noch auf dem dritten Platz vor C# auf Position 5. Die tatsächliche Zahl von Anfragen zu C++ lag im Januar 2013 noch bei 904, im März 2015 lediglich noch bei 388. In den fünf Monaten davor lag der Wert noch stabil über 500.

C# bewegt sich seit Anfang 2013 nahezu beständig in einem Bereich zwischen etwa 3 und 4 Prozent aller Projektanfragen. Lediglich im März und Juli 2013 konnten kleine Ausreißer nach oben verzeichnet werden, bei denen die 5-Prozenthürde überschritten wurde. Nach einem Tiefpunkt von 2,2 Prozent im September 2014 hält sich der Wert seither kontinuierlich nahe an der 3 bis 3,5-Prozentmarke und liegt im Augenblick bei 2,9 Prozent. Auch im Falle von C# lag der Monatswert im Januar 2013 noch bei 519, im Juni des gleichen Jahres sogar bei 686 Anfragen, einem Höchstwert in den vergangenen drei Jahren, der bis heute nicht mehr erreicht werden konnte. Seit Oktober 2014 hat sich der Wert zwischen 400 und 500 eingependelt, wobei der März mit 396 der schlechteste seit einem halben Jahr ist. Lediglich der November 2013 mit 286 und der September 2014 mit 290 konnten dies noch unterbieten.

 

Entwicklung der Stundensätze

Die durchschnittlichen Stundensätze der bei GULP eingetragenen Freiberufler sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Ebenso erging es auch Java, C++- und C#-Spezialisten. So ist der Wert bei Java seit Anfang 2013 um drei Euro von 72 auf heute 75 Euro gestiegen. Bei C++ erhöhte dieser sich um zwei Euro von etwa 69 auf 71 sowie im Falle C# ebenfalls um zwei Euro von etwa 68 auf 70 Euro. Sätze, die über 90 Euro hinausgehen sind bei diesen Programmiersprachen merklich seltener als im Gesamtdurchschnitt.

 

Regionale Verteilung der Projektanfragen: Die IT-Hochburgen bleiben unverändert Spitzenreiter

Traditionell verbuchen die beiden IT-Hochburgen München und Frankfurt am Main die relative Mehrheit der Projektanfragen, die in den Bereichen Java, C++ und C# an IT-Freiberufler versendet werden. Aber nicht für alle drei in gleichem Maße. Im Postleitzahlgebiet D6 (Frankfurt am Main, Mannheim, Kaiserslautern), in dem die Banken-Branche stark vertreten ist, ist der Anteil an Java-Projektanfragen (17,5 Prozent) deutlich größer als der für C++ (12,9 Prozent) und C# (14,5 Prozent). Dafür gibt es im Raum D8 (München, Ingolstadt, Ulm) anteilig weniger Java-Projekte als C++- und C#-Aufträge. C++ ist hier besonders stark (26,9 Prozent). Noch eine Region fällt auf: Im Postleitzahlenbereich 4 wird prozentual gesehen anscheinend überdurchschnittlich häufig in C# programmiert – zumindest verbucht die Gegend hier 8,3 Prozent der relevanten Projektanfragen an diese Programmiersprache.

 

Altersverteilung

Jünger als 30 ist kaum ein freiberuflicher Java-, C++- oder C#-Experte. Der durchschnittliche C++-Profi in der GULP Profile-Datenbank ist 46,6 Jahre alt – und damit älter als seine Kollegen im Bereich Java (44 Jahre) und C# (44,4 Jahre). Das Alter aller bei GULP eingetragenen IT-Freiberufler liegt bei durchschnittlich 42,2 Jahren. Dass die C++-Spezialisten von den drei untersuchten Sprachen die „Senioren” sind, verwundert jedoch nicht. Schließlich gibt es C++ bereits seit Anfang der 80er Jahre, Java hingegen erst seit 1995 und C# als Nesthäkchen seit 2000.

 

Fazit

Auch wenn die Nachfrage etwas nachgelassen hat, lassen sich mit Java von den drei untersuchten Programmiersprachen noch immer die höchsten Stundensätze erzielen. Bei C++ ist die Konkurrenz am größten und der Anteil der Projektanfragen ebenfalls rückläufig. Immerhin liegt C++ auf Platz zwei, was die Stundensätze angeht. C# hat seine große Schwester nahezu eingeholt, was die Nachfrage angeht – und wird es weiterhin versuchen. Mit C# lassen sich zwar nicht sonderlich hohe Stundensätze fordern, dafür sind die Marktchancen am besten.

 

Über GULP:

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