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Industrie 4.0 entscheidend für Geschäftserfolg

  • Christoph Kilger
    Christoph Kilger

    Größte Hemmnisse sind hoher Investitionsbedarf, Fachkräftemangel und fehlende Standards

  • Vier von zehn Industrieunternehmen nutzen bereits Industrie-4.0-Anwendungen
  • Unternehmensbefragung von Bitkom Research und EY

Intelligente Bauteile, die den Maschinen mitteilen, wann sie ersetzt werden müssen, oder Geräte, die selbständig freie Produktionskapazitäten für benötigte Bauteile suchen: Die Digitalisierung und Vernetzung der Produktion – bekannt unter dem Schlagwort Industrie 4.0 – ist entscheidend für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Das zeigt eine repräsentative Befragung von 554 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Mitarbeitern, die Bitkom Research und die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) durchgeführt haben. Demnach sagen gut drei Viertel der befragten Industrieunternehmen (79 Prozent), dass Industrie 4.0 bereits jetzt strategisch wichtig oder sogar sehr wichtig für ihr Unternehmen ist. Fast ebenso viele (78 Prozent) gehen davon aus, dass die Bedeutung in den nächsten fünf Jahren weiter zunimmt.

Derzeit nutzen rund vier von zehn Industriebetrieben (39 Prozent) Industrie-4.0-Lösungen, weitere 22 Prozent planen und 19 Prozent diskutieren dies. Gerade einmal 19 Prozent sagen, Industrie 4.0 sei für sie „kein Thema“ oder aber sie sehen darin keine strategische Bedeutung.

Christoph Kilger, Partner bei EY, betont: „Durch Industrie 4.0 werden die Abläufe in den Fabriken effizienter. Jedes Teil ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das spart enorme Kosten – gerade in einem Hochlohnland wie Deutschland bedeutet das einen Wettbewerbsvorteil. Deshalb ist das Thema zentral für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Einführung von intelligenten Anwendungen in deutschen Fabriken muss nun zügig weiter vorangetrieben werden.“

„Der Einsatz von Industrie-4.0-Anwendungen ist zum zentralen Erfolgsfaktor für das verarbeitende Gewerbe geworden“, sagt Bitkom Research Geschäftsführer Dr. Axel Pols. „Industrie-4.0-Anwendungen können unter anderem dazu beitragen, Abläufe zu optimieren, Wartungsfenster besser zu planen und mehr Produktvarianten in kleinen Losgrößen wirtschaftlich herzustellen. Vor allem aber werden in der Industrie 4.0 völlig neue Geschäftsmodelle möglich. Das haben die Unternehmen erkannt.“

 

Das größte Hemmnis bei der Einführung von Industrie-4.0-Anwendungen ist der Umfrage zufolge der hohe Investitionsbedarf. 64 Prozent der befragten Unternehmen nennen diesen Punkt. 50 Prozent sehen zudem das Fehlen von Standards als großes Hindernis. „Gemeinsame Standards sind essenziell für den Erfolg von Industrie 4.0“, sagt Pols. „Maschinen und Produkte müssen ebenso einfach miteinander kommunizieren können wie Smartphones – auch über verschiedene Branchen hinweg. Hier müssen Politik und Industrie jetzt Tempo machen. Dann sinken auch die Investitionskosten.“

Weitere 57 Prozent sehen den Fachkräftemangel als großes Hindernis bei der Einführung von Industrie-4.0-Anwendungen. „In der Fabrik von morgen lösen sich die Grenzen zwischen IT und Produktion auf. Das stellt völlig neue Anforderungen an die Fachkräfte von morgen“, sagt Kilger von EY. Künftig müssten zum Beispiel auch Maschinenbauer oder Elektrotechniker über Kenntnisse der Softwareprogrammierung verfügen. „Das muss sich auch an den Universitäten wiederspiegeln – etwa durch die Einrichtung von Hybridstudiengängen.“

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EY im Überblick

EY* ist eine der drei großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen. In der Steuerberatung ist EY deutscher Marktführer. EY beschäftigt rund 8.200 Mitarbeiter an 22 Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2013/2014 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro. Gemeinsam mit den 190.000 Mitarbeitern der internationalen EY-Organisation betreut EY Mandanten überall auf der Welt.

EY bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Transaktionsberatung, Advisory Services und Immobilienberatung.

Zusätzliche Informationen entnehmen Sie bitte folgender Internetseite:

http://www.de.ey.com

*Der Name EY bezieht sich in diesem Profil auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

 

Über Bitkom Research

Bitkom Research bietet Marktforschung aus einer Hand – von der Beratung und Konzeption über die Durchführung von Feldstudien bis hin zur öffentlichkeits-wirksamen Vermarktung der Ergebnisse. Wir liefern Daten und Analysen, die ITK-Anbieter und -Anwender in ihren Entscheidungen zur Geschäftsentwicklung sowie bei der Umsetzung von Marketing- und PR-Maßnahmen unterstützen. Die Bitkom Research GmbH ist ein Tochterunternehmen des BITKOM e. V. und analysiert seit vielen Jahren Fragestellungen rund um die digitale Wirtschaft. Zu unseren Kunden zählen mittelständische Unternehmen ebenso wie Global Player und öffentliche Auftraggeber.

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