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Mehrheit der Berufstätigen ist auch im Urlaub erreichbar

  • Dr. Bernhard Rohleder
    Dr. Bernhard Rohleder

    6 von 10 Beschäftigten nehmen dienstliche Anrufe entgegen, jeder Zweite beantwortet Kurznachrichten

  • Vor allem Kollegen kontaktieren sich gegenseitig im Urlaub

 

Die Mehrheit der deutschen Beschäftigten ist auch während des Sommerurlaubs für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden erreichbar. Rund zwei Drittel der Berufstätigen (67 Prozent), die Ferien machen, antworten auf dienstliche Anrufe, E-Mails oder Kurznachrichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Mehr als die Hälfte der Befragten sagt, dass sie während ihres diesjährigen Sommerurlaubs telefonisch (62 Prozent) oder per Kurznachricht (54 Prozent) für berufliche Belange erreichbar sein wird. 44 Prozent lesen ihre Geschäftsmails. „Viele Angestellte bieten freiwillig an, dass Chefs und Kollegen sie auch im Urlaub ansprechen dürfen. Eine rechtliche Verpflichtung besteht dazu in den meisten Fällen nicht. Im Gegenteil: Immer mehr Unternehmen führen verbindliche interne Regelungen ein, die sicherstellen sollen, dass engagierte Mitarbeiter im Urlaub abschalten können“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Vor allem die jüngere Generation legt Wert darauf, während der Urlaubszeit nichts von der Arbeit zu hören. So will die Hälfte (51 Prozent) der Berufstätigen zwischen 14 und 29 Jahren die geschäftliche Kommunikation in diesem Sommerurlaub komplett aussetzen. Zum Vergleich: Unter den 30 bis 49-jährigen und den 50 bis 64-jährigen plant dies nur rund jeder Vierte (27 bzw. 26 Prozent).

 

Häufig sind es nicht die Vorgesetzten, die mit beruflichen Anliegen die Erholung stören, sondern die Kollegen. Bei rund zwei Dritteln (63 Prozent) der Befragten, die im vergangenen Jahr im Sommerurlaub beruflich erreichbar waren, haben sich während des Urlaubs Kollegen gemeldet. Knapp ein Viertel (23 Prozent) wurde von Kunden kontaktiert, nur jeder Fünfte (19 Prozent) von Vorgesetzten. Immerhin: Jeder Vierte (23 Prozent) blieb trotz erklärter Erreichbarkeit ungestört. „Entgegen vieler Vorurteile zeigen die Ergebnisse, dass die meisten Vorgesetzten die Erholungszeiten ihrer Mitarbeiter respektieren. Nur wer auch einmal komplett ausspannt, kann im Job auf Dauer die volle Leistung bringen“, so Rohleder.

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Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.010 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt, darunter 565 Berufstätige. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Sind Sie im Sommerurlaub beruflich per E-Mail, telefonisch oder per Kurznachricht erreichbar?“; „Waren Sie im vergangenen Jahr im Sommerurlaub beruflich per E-Mail, telefonisch, oder per Kurznachricht erreichbar?“; „Wurden Sie damals von Ihrem Vorgesetzten, von Kollegen oder von Kunden kontaktiert?“.

 

 

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 9 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

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