Bitkom-Präsident Achim Berg zur Zukunft der Cybersicherheit
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Berg: „Der Kampf gegen Cyberkriminelle gelingt nur gemeinsam“
- Digitale Gegenangriffe durch Unternehmen sind der falsche Ansatz
- Cyber Security Conference findet heute in München statt
Regierungen und Unternehmen müssen ihre Zusammenarbeit im Bereich Cybersicherheit deutlich stärken, um den globalen Cyberraum sicherer zu machen. Das forderte Bitkom-Präsident Achim Berg heute im Rahmen der Munich Cyber Security Conference: „Der Kampf gegen Cyberkriminelle gelingt nur gemeinsam.“ Berg weiter: „Einerseits können Behörden von der technologischen Expertise der Wirtschaft profitieren. Anderseits sorgt eine effektivere Prävention und Verfolgung von Straftaten für ein Umfeld, in dem sich Bürger und Unternehmen sicher bewegen können.“
Erste Initiativen belegten diesen Ansatz. Berg: „In Deutschland sind der Nationale Cyber-Sicherheitsrat und die Allianz für Cybersicherheit gute Beispiele dafür, wie durch die Kooperation von Staat und Wirtschaft mehr Cybersicherheit entstehen kann. Solche Initiativen brauchen wir auch auf internationaler Ebene.“
Mit Verweis auf eine Bitkom-Studie zum Wirtschaftsschutz erklärte Berg: „Infrastrukturen, Behörden und Unternehmen stehen zunehmend unter Beschuss international tätiger Cyberkrimineller. Eine verbesserte Zusammenarbeit im Bereich Cybersicherheit ist dringend nötig. Allein der deutschen Wirtschaft entsteht durch Cyberangriffe ein Schaden von 55 Milliarden Euro pro Jahr.“ In einer aktuell diskutierten Gegenmaßnahme von sogenannten ‚Hackbacks‘ durch private Unternehmen sieht Berg keine Lösung. „Private Hackbacks wären eine Art digitale Lynchjustiz. Sie würden das staatliche Gewaltmonopol im digitalen Raum weiter aushöhlen. Was wir stattdessen brauchen, ist ein auch international klar definierter Rechtsrahmen und eine gemeinsame Antwort auf die globalen Bedrohungen der Cybersicherheit.“
Die Bitkom-Studie „Wirtschaftsschutz in der digitalen Welt“ ist zum Download verfügbar unter www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Spionage-Sabotage-Datendiebstahl-Deutscher-Wirtschaft-entsteht-jaehrlich-ein-Schaden-von-55-Milliarden-Euro.html
Bitkom vertritt mehr als 2.500 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.700 Direktmitglieder. Sie erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von 190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die Bitkom-Mitglieder beschäftigen in Deutschland mehr als 2 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 400 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Geräte und Bauteile her, sind im Bereich der digitalen Medien tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 80 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 8 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom fördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Ziel ist es, Deutschland zu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.
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