Arbeitslose 50plus: Wirtschaftsakademie fordert Engagement für Ältere statt Rente mit 70 und Begrüßungsgeld für ausländische Facharbeiter
Generation 50plus kann Fachkräftemangel ausgleichen
Bonn – Angesichts des drohenden Fachkräftemangels kritisiert die Bonner Wirtschaftsakademie (BWA) die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Brüderle, ausländische Fachkräfte mit Begrüßungsgeldern und Prämien anzuwerben. Zudem stuft die BWA die Forderung des Instituts der deutschen Wirtschaft nach einer Rente mit 70 als wirklichkeitsfremd ein. Die Wirtschaftsakademie plädiert vielmehr dafür, das Potenzial älterer Langzeitarbeitsloser in Deutschland stärker zu nutzen und deren Beschäftigungschancen zu verbessern. Hier sehen die Bonner Experten vor allem die Arbeitgeber in der Pflicht.
Den deutschen Arbeitsmarkt kennzeichnet nach Erfahrung des BWA-Geschäftsführers Harald Müller ein eigenartiger Widerspruch: „Einerseits klagen die Unternehmen wegen des demografischen Wandels über den Mangel an Fachkräften. Andererseits steht den offenen Stellen jedoch eine große Anzahl von Langzeitarbeitslosen älter als 50 Jahre gegenüber. Sie könnten die Lücke füllen, werden von den Unternehmen jedoch nicht berücksichtigt, da sie diesen als zu alt und aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit als ungeeignet gelten.“ Für den Juli 2010 meldete die Bundesagentur für Arbeit 908.059 Arbeitslose zwischen 50 und 65 Jahren.
Die Lücke bei den Fachkräften lässt sich nicht allein durch Einwanderung schließen. Denn der demografische Wandel sorgt strukturell dafür, dass es weniger junge Nachwuchskräfte gibt und dass das Durchschnittsalter der Beschäftigten steigt. Vorrangig müsste daher nach Ansicht der BWA auf das bislang ungenutzte Potenzial der älteren Arbeitslosen gesetzt werden. Viele Unternehmen haben jedoch aus der wachsenden Bedeutung der Generation 50plus für den Arbeitsmarkt noch keine Lehren gezogen und ihre langfristige Personalpolitik nicht auf ältere Mitarbeiter ausgerichtet. „Die Forderung nach einer Rente mit 70 ist unter diesen Bedingungen wirklichkeitsfremd“, sagt Harald Müller.
Die Bonner Wirtschaftsakademie engagiert sich für ältere Langzeitarbeitslose im Rahmen der Initiative „50+ aktiv“. Gemeinsam mit verschiedenen ARGEn erhöht sie die Beschäftigungschancen der Generation 50plus im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“. Bis Ende 2010 wird die BWA mit ihren Partnern über 1.000 ältere Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integrieren. Der Erfolg von „50+ aktiv“ basiert vor allem auf dem Ausbau vorhandener Stärken der Arbeitslosen, auf den für die Region abgestimmten Maßnahmen und auf dem Netzwerk zu den regionalen Arbeitsmarktakteuren.
Die bundesweit tätige Bonner Wirtschaftsakademie (www.bwabonn.de) ist seit über zehn Jahren unter der Führung von Geschäftsführer Harald Müller als Spezialist für Arbeitsmarktprogramme wie Beschäftigtentransfer und Transfersozialplan, Personalberatung und Training sowie Arbeitsvermittlung und Outplacement erfolgreich. Die BWA versteht sich als neutraler Vermittler zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften zum Vorteil der Arbeitnehmer. Sie bietet ein bundesweit einzigartiges Verfahren an, um notwendige Änderungen im Personalbereich einvernehmlich vorzunehmen. Mit Hilfe der BWA haben mehr als zehntausend Arbeitnehmer eine neue berufliche Zukunft gefunden. Das Spektrum reicht von der Gründung eines eigenen Unternehmens über die Vermittlung von Führungspositionen bis hin zum Projekt „Perspektive 50plus“ zur Eingliederung älterer Arbeitnehmer.
Weitere Informationen: Bundesweite Bonner Wirtschaftsakademie (BWA), Burgstraße 81
53177 Bonn, Tel. 02 28 / 32 30 05 – 0, E-Mail: info@bwabonn.de, Web: www.bwabonn.de
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