Deutschlands größte Arbeitgeber erkennen Optimierungspotenzial bei der Bewerbung
Textkernels Studie: Candidate Experience
Ergebnisse der Textkernel-Umfrage zum Thema Bewerbererfahrung
Wie schätzen deutsche Arbeitgeber eigentlich ihre so genannte Candidate Experience ein? Hierunter werden sämtliche Erfahrungen zusammengefasst, die ein Bewerber im Laufe seines Bewerbungsprozesses an den einzelnen Berührungspunkten mit seinem Wunsch-Arbeitgeber sammelt. Dies beginnt mit ersten Kontaktaufnahme (z. B. dem Lesen eines Stelleninserats) und endet mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags.
Natürlich sollten diese Erfahrungen möglichst positiv sein. Sowohl der Zugang zu den für einen Bewerber wichtigen Informationen als auch der Bewerbungsprozess sollten so gestaltet sein, dass er sich „willkommen“ und wertgeschätzt fühlt. Können das die befragten Unternehmen sicherstellen?
Hierzu befragte Textkernel, Spezialist für semantische Recruitingtechnologien, 48 Unternehmen aus Deutschland. 19 der befragten Unternehmen gehören zu den DAX 30, 55 % beschäftigen mehr als 10.000 Mitarbeiter.
Positive Auswirkungen auf die Arbeitgebermarke
Die gute Nachricht zuerst: Tatsächlich spielt eine positive Candidate Experience für 77 % der befragten Unternehmen eine große Rolle. Vor dem Hintergrund des sich stetig verschärfenden „War for Talents“ sind sich die Unternehmen der Wichtigkeit bewusst und so steht bei 90 % für das kommende Jahr eine Verbesserung der Prozesse auf der Agenda. Auch sind sich 89 % der befragten Unternehmen darüber im Klaren, dass eine positive Bewerbererfahrung die eigene Arbeitgebermarke positiv beeinflusst.
Bewerbungsprozesse mit Optimierungspotenzial
Geht es um den eigenen Bewerbungsprozess, so schätzen 57 % der Unternehmen diesen zwar durchaus positiv ein. 48 % geben sich sogar sehr gute bzw. gute Noten. Für 75 % bedeutet ein vereinfachter Bewerbungsprozess zudem eine höhere Anzahl an Bewerbungen, für 57 % steht dies sogar im Zusammenhang mit höher qualifizierten Bewerbern.
Schaut man hier aber etwas genauer hin, so zeigt sich schnell, das bisher nur wenige Unternehmen alle technischen Möglichkeiten nutzen, um den Bewerbungsprozess bewerberfreundlich zu gestalten. So bieten zwar 71 % ein Online-Bewerbungsformular an. Bei 63 % der befragten Unternehmen nimmt aber das Ausfüllen dieser Formulare zwischen sechs und 30 Minuten in Anspruch. Zeit, die vielen Bewerbern zu kostbar ist.
Eine One-Klick-Bewerbung mittels Social-Media-Profil, die nicht nur viel Zeit spart, sondern auch effizientere Recruitingprozesse ermöglicht, bieten aber nur 23 % der Unternehmen an. Und obwohl in Deutschland bereits jetzt fast 60 % der Bewerber Smartphone & Co. für die Suche nach ihrem nächsten Job nutzen, sind nur 31 % der Unternehmen darauf eingestellt und bieten die Möglichkeit, sich mobil zu bewerben.
Eine Evaluation des Bewerbungsprozesses findet nicht statt
Auch wenn es um die Evaluation des Bewerbungsprozesses geht, tappen die meisten der befragten Unternehmen im Dunkeln. Tatsächlich haben 62 % keine Ahnung, wie viele Bewerbungen aufgrund umständlicher oder langwieriger Bewerbungsprozesse abgebrochen werden. Fatal, dienten die notwendigen Erkenntnisse doch dazu, Bewerbungsprozesse zu optimieren und qualifizierte Bewerber zu halten und die Zahl der Bewerbungen gegebenenfalls zu erhöhen.
Bewerberfeedback nur selten gefragt
Auch bei der wichtigen Kennzahl „time-to-hire“ gibt es Optimierungspotenziale. Zwar ist bei 44 % der befragten Unternehmen nach deren Angaben der Stellenbesetzungsprozess nach maximal zwei Monaten abgeschlossen. Bei 48 % dauert es aber sogar deutlich länger, nämlich drei bis sechs Monate. Zeit, die keinem Bewerber zuzumuten ist und in vielen Fällen dazu führt, dass Bewerbungen zurückgezogen werden.
Im Falle einer Absage erhalten Bewerber in den meisten Fällen eine Absage per E-Mail (81 %), diese oft unpersönlich per Auto-Respond (23 %) oder als Standardschreiben (13 %). Dies zeugt von einer geringen Wertschätzung gegenüber Bewerbern. Ohnehin erscheint es nur wenigen Unternehmen ein ernsthaftes Anliegen, ihren Bewerbungsprozess zu verbessern. So fragen nur 18 % der Unternehmen per E-Mail, Formular oder persönlich nach regelmäßigem Feedback der Bewerber. 81 % hingegen versäumen jegliche Chance, Informationen zur Qualität des Bewerbungsprozesses abzufragen.
Fazit
Zwar haben Arbeitgeber die Wichtigkeit einer positiven Bewerbererfahrung und die Auswirkungen auf die Arbeitgebermarke erkannt. Schaut man sich die Bewerbungsprozesse und die Bewerberkommunikation aber im Detail an, so klafft zwischen Wunsch und Wirklichkeit eine große Lücke. Diese Lücke zu schließen – sprich Bewerbungsprozesse zu optimieren – hilft nicht nur, Bewerbungsabbrüche zu reduzieren und Bewerber für sich zu begeistern, sondern zahlt positiv auf die Reputation als Arbeitgeber ein.
Weitere Informationen
Details zur Umfrage und den vollständigen Bericht lassen wir Ihnen gerne zukommen! Senden Sie uns einfach eine E-Mail an info@textkernel.de oder rufen Sie uns an. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!
Übrigens, wenn Sie sich dafür interessieren, wie Bewerber die Candidate Experience empfinden, so empfehlen wir als Ergänzung die Ergebnisse einer Studie von metaHR.
Hier finden Sie die Studienergebnisse.