Arbeitsmarkt Nachrichten

Ostdeutsche Betriebe stellen mehr Arbeitslose ein

Hanna Brenzel

In Ostdeutschland war die Hälfte aller im Jahr 2011 neu eingestellten Personen vorher arbeitslos, in Westdeutschland waren es 36 Prozent. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Westdeutsche Betriebe rekrutierten neue Beschäftigte zu 45 Prozent aus dem Pool an Personen, dieauch vorher beschäftigt waren. Diese machen in Ostdeutschland lediglich etwas mehr als ein Drittel aller Neueinstellungen aus.

Auf eine sofort zu besetzende offene Stelle kommen im Osten mehr als doppelt so viele Arbeitslose wie im Westen: Im vierten Quartal 2011 gab es in Westdeutschland durchschnittlich rund drei Arbeitslose und in Ostdeutschland gut acht Arbeitslose je sofort zu besetzender Stelle.

 

Nur bei jeder zehnten Neubesetzung ist kein Berufsabschluss erforderlich Bei zwei Dritteln der Neubesetzungen war mindestens ein Berufsabschluss Voraussetzung, bei einem weiteren Fünftel sogar ein Hochschulabschluss. Nur bei jeder zehnten neu besetzten Stelle war keine Berufsausbildung erforderlich.

 

Während im Westen neun Prozent der Stellen mit Bewerbern ohne Ausbildung besetzt wurden, waren es im Osten mit 17 Prozent fast doppelt so viele. Hier spielt den Arbeitsmarktforschern zufolge eine Rolle, dass die ostdeutsche Wirtschaft stärker durch kleine und mittlere Unternehmen der Zulieferindustrie mit einem vergleichsweise geringen Anteil an privater Forschung und Entwicklung geprägt ist.

 

Soziale Netzwerke im Internet spielen geringe Rolle bei der Bewerbersuche Betriebe suchen und finden neues Personal in erster Linie über persönliche Kontakte oder Annoncen in Zeitungen und Zeitschriften. 28 Prozent der Neueinstellungen kamen über persönliche Kontakte zustande, 20 Prozent über Annoncen. Sieben Prozent der Betriebe suchen Personal über einen Internetauftritt in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing, allerdings kamen nur 0,3 Prozent aller erfolgreichen Stellenbesetzungsprozesse auf diesem Weg zustande.
Die IAB-Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2012/kb1112.pdf.

 

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Pressestelle: Wolfgang Braun, Katja Hartosch, Sarolta Weniger
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail wolfgang.braun@iab.de<mailto:wolfgang.braun@iab.de>

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