Arbeitsmarkt

Auch im September hält die Besserung am Arbeitsmarkt an

Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit
Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit

Nürnberg. Die deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs und die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich nach den aktuellen Daten weiter verbessert. Die Arbeitslosigkeit ist im September auf 3.031.000 gesunken. Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen saisonbereinigt weiter. Auch die Nachfrage nach Mitarbeitern ist weiterhin auf hohem Niveau. �Die gute konjunkturelle Entwicklung wirkt sich weiter positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosigkeit sinkt, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und Erwerbstätigkeit steigen, die Nachfrage nach Arbeitskräften durch die Unternehmen ist hoch.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA) Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.

  • Arbeitslosenzahl im September: -157.000 auf 3.031.000
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -315.000
  • Arbeitslosenquote im September: -0,4 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent

Die Arbeitslosigkeit hat von August auf September im Zuge der wirtschaftlichen Belebung sowie der üblichen Herbstbelebung deutlich abgenommen. Saisonbereinigt errechnet sich für den September erneut eine Abnahme, und zwar um 40.000. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im September 315.000 Arbeitslose weniger. Auch die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit), die die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik umfasst, liegt unter Vorjahresniveau.


Von den 3.031.000 Arbeitslosen im September wurden 950.000 oder 31 Prozent im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 2.082.000 oder 69 Prozent im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen abgenommen, und zwar im Rechtskreis SGB III um 191.000 oder 17 Prozent und im Rechtskreis SGB II um 125.000 oder 6 Prozent. Der stärkere Rückgang in der Arbeitslosenversicherung erklärt sich damit, dass im Wirtschaftsaufschwung zunächst eher die Kurzzeitarbeitslosen eine Beschäftigung finden.


Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben in saisonbereinigter Rechnung zugenommen und liegen über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im August saisonbereinigt um 46.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Juli saisonbereinigt um 21.000 zugenommen (vorläufige Daten).


Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit von Juli auf August um 114.000 auf 40,47 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat sie um 193.000 zugenommen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Juli nach der Hochrechnung der BA bei 27,67 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war das eine Zunahme um 353.000. Mittlerweile legt auch die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung wieder zu, und zwar um 173.000 gegenüber dem Juli 2009. Die sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung überschritt den Wert des Vorjahresmonats um 178.000.


Die anderen Konten der Erwerbstätigkeit haben sich uneinheitlich entwickelt. Die Zahl der Selbständigen ist gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung und die ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten haben sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr verringert.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den August auf 2,77 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,5 Prozent.


Die Daten zu den gemeldeten Stellen zeigen schon länger eine ansteigende Tendenz. Die Vorjahreswerte werden deutlich überschritten. Die gemeldeten Arbeitsstellen haben im September saisonbereinigt um 4.000 zugenommen. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im September auf 398.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg von 96.000. Von den gemeldeten Arbeitsstellen waren 89 Prozent sofort zu besetzen.


Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von August auf September blieb er unverändert bei 141 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr hat er 30 Punkte gewonnen. Damit liegt der BA-X wieder auf Vorkrisenniveau.


Die Kurzarbeit verliert weiter an Bedeutung. Nach vorläufigen Daten wurde im Juli an 288.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Das waren 111.000 weniger als im Vormonat und 927.000 weniger als vor einem Jahr. Gegenüber dem Höhepunkt vom Mai 2009 hat sich konjunkturelle Kurzarbeit um fast vier Fünftel reduziert.


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