HR-Strategien: Brain Gain statt Brain Drain
Wie Finanzdienstleister dem Wissensabfluss vorbeugen
Frankfurt am Main – Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter in der Finanzbranche hält an. In einigen IT-Supportbereichen für den Finanzsektor, in Controlling und Compliance sowie im Risk Management ist der Fachkräftemangel bereits erheblich. Entsprechend steigen die Erwartungen an das Personalmanagement: Finanzdienstleister sind dazu angehalten, bestehende Mitarbeiter zu binden und dem Wissensabfluss vorzubeugen.Eine Umfrage des Finanz-Karrierenetzwerks eFinancialCareers.de zeigt: 86% der deutschen Finanzexperten zeigen sich offen für neue berufliche Möglichkeiten oder sind aktiv auf der Suche.
Für die Studie wurden 230 Fach- und Führungskräfte aus Banken und Finanzhäusern in Deutschland zu ihrer Arbeitsplatz-Wechselbereitschaft befragt. Wenn Loyalitäten und emotionale Bindungen bröckeln – welche Möglichkeiten haben Arbeitgeber, um dem Wissensabfluss („Brain Drain“) zu begegnen?
Strategien gegen den Wissensabfluss Jeder vierte Umfrageteilnehmer der eFinancialCareers-Studie zeigte Bereitschaft, für bessere Aufstiegschancen (26%) oder ein höheres Gehalt (25%) den Arbeitgeber zu wechseln.
Ein klassisches Mittel, das von zahlreichen Finanzinstituten daher quasi zur „Abwehr“ dieser Tendenzen genutzt wird, ist der sogenannte Retention Bonus. Dies ist eine Art Prämie für eine langfristige Mitarbeit. Die Ergebnisse der Umfrage legen jedoch nahe, dass die Ursachen für die Wechselbereitschaft komplexer sind und einer Auseinandersetzung mit monetären und nicht-monetären Leistungen am Arbeitsplatz bedürfen.
So berichten lediglich 38% der Befragten, dass ihr Arbeitgeber sogenannte Mobilitätsprogramme anbietet, die dem Mitarbeiter das Durchlaufen verschiedener Positionen im Unternehmen ermöglichen. Eine hohe Zahl der Angestellten im Finanzsektor in Deutschland (61%) wünscht sich diese Programme. Fast jeder vierte Befragte (23%) gab an, aufgrund des engen kollegialen Zusammenhalts am Arbeitsplatz langfristig in einem Unternehmen tätig zu sein.
Zur Festigung einer entsprechenden Unternehmenskultur stehen HR-Managern non-monetäre Instrumente zur Verfügung. So bieten Geldinstitute neben flexiblen Arbeitszeitregelungen zunehmend Maßnahmen zur Unterstützung der Work-Life-Koordination, wie Kinderbetreuungs- oder Pflegeprogramme. Zudem unterstützen Programme zur beruflichen Weiterentwicklung, wie Fortbildungen oder Mentoringprogramme, Personaler bei der Bindung qualifizierten Personals.
„Wir erleben, dass die Verweildauer pro Karrierestation kürzer wird – vor allem im Middle Management Bereich“, so Tanja Apel, Director Continental Europe & Middle East, von eFinancialCareers.de. „Für einige Finanzdienstleister entwickelt sich dies zum Problem, wenn Wissen zu schnell aus dem Unternehmen abfließt. Investitionen in Modelle zur Mitarbeiterbindung sowie zur Mobilität innerhalb der Organisation vermögen diesem Trend potenziell entgegenzusteuern“.
Über die Career Trend Survey von eFinancialCareers.de
Die Studie „Career Satisfaction & Retention“ wurde im Mai 2014 von eFinancialCareers durchgeführt. Für die Umfrage wurden weltweit 9.000 Fach- und Führungskräfte aus Banken und Finanzhäusern befragt, von denen rund 230 in Deutschland leben und arbeiten. Die Teilnehmer wurden zu ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz, ihren Aspirationen sowie ihrem Wunscharbeitgeber befragt.
Über eFinancialCareers.de
eFinancialCareers.de ist die führende Online-Stellenbörse und das einzigartige Karriereportal für den Finanzdienstleistungssektor. Neben allen wesentlichen Services einer Online-Stellenbörse bietet das Unternehmen ein digitales Netzwerk für Kapitalmarkt- und Karrierethemen. eFinancialCareers.de wird monatlich von rund 50.000 Finanzprofis besucht, rund 29.000 User sind auf der Seite registriert.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.eFinancialCareers.de<http://www.efinancialcareers.de/>