Die berufliche Geschlechtersegregation am Arbeitsmarkt: Welche Rolle spielen persönliche Präferenzen?
Von Jörg Schmidt
Die berufliche Geschlechtersegregation am deutschen Arbeitsmarkt hat sich im Zeitverlauf als ein relativ beständiges Muster erwiesen. In den letzten Jahren haben sich – mit wenigen Ausnahmen – nur geringe Veränderungen in der geschlechtsspezifischen Zusammensetzung einzelner Berufsgruppen ergeben.
Die Ursachen der weitgehenden beruflichen Trennung sind in einer Vielzahl von Faktoren zu suchen, die empirisch kaum vollständig erfasst werden können. Daher beschränkt sich der vorliegende Beitrag auf eine Analyse der Zusammenhänge bestimmter persönlicher Präferenzen mit der Geschlechtstypik von Berufsgruppen. Anhand von Daten des Sozio-oekonomischen Panels kann für das Untersuchungsjahr 2016 gezeigt werden, dass Frauen und Männer, denen materielle Präferenzen („Sich etwas leisten können“) wichtig oder sehr wichtig sind, eine erhöhte Neigung aufweisen, in Misch- oder männertypischen Berufsgruppen zu arbeiten statt in frauentypischen Berufsgruppen.