Gehaltsvergleiche

Allzeithoch: IT-/Engineering-Freiberufler fordern so hohe Stundensätze wie nie

GULP Stundensatz-Auswertung August 2012

Stefan Symanek, GULP
Stefan Symanek, GULP

München/Zürich, September 2012. Im Schnitt 74 Euro pro Stunde: So hohe Honorare wie derzeit haben IT-/Engineering-Freiberufler noch nie gefordert – zumindest nicht seit Start der GULP Stundensatz-Auswertung im August 1998. Und nicht nur die Forderung ist hoch, sondern auch mit der Chance, die Forderung erfüllt zu bekommen, sieht es gut aus. GULP, Projektbörse und Personalagentur für IT und Engineering, wertet halbjährlich die Stundensatzforderungen aus, die die in den GULP Kandidatenpool eingetragenen IT-/Engineering-Freiberufler in ihrem Skill-Profil angeben. Der GULP Kandidatenpool umfasst mehr als 80.000 Profile von IT-Experten – davon 11.500 mit Schwerpunkt Engineering – und deckt damit über 90 Prozent des freien Marktes in Deutschland ab (Berechnung basierend auf Mikrozensus 2010, Stat. Bundesamt, Wiesbaden).

Durchschnittliche Stundensatzforderung der Schweizer IT-/Engineering-Freiberufler seit 2006

Der IT-Projektmarkt ist derzeit eindeutig auf der Seite der Kandidaten – die hohe Nachfrage nach Fachkräften aus dem IT- und Engineering-Bereich hat nicht nur zur Folge, dass die meisten Freelancer mit Projekten gut ausgelastet sind – sondern auch, dass sie höhere Preise fordern und durchsetzen können. Projektanbieter müssen tiefer in die Tasche greifen.

Verhandelte Stundensätze liegen ebenfalls im Schnitt bei 74 Euro

Gezahlte Stundensätze von IT-/Engineering-Freiberuflern

In das GULP Tool Stundensätze in der Praxis tragen Freiberufler ihre tatsächlich erzielten Honorare pro Projekt ein. „Das ist also Betrag, der letztendlich mit dem Projektanbieter ausgehandelt wurde und zu dem der Vertrag geschlossen wurde“, ergänzt Stefan Symanek, Marketing-Leiter von GULP. „2012 liegt der durchschnittliche gezahlte Stundensatz bei 74 Euro und damit so hoch wie noch nie seit Start dieses GULP Tools im Jahr 2001. Im Vergleich zum letzten Jahr sind die gezahlten Honorare um zwei Euro gestiegen.“

In der Schweiz liegt die Stundensatz-Forderung bei 93 Euro

Durchschnittliche Stundensatzforderung der deutschen IT-/Engineering-Freiberufler seit 2006

In der Schweiz sind die Honorare ebenso im Aufwind. Schweizer IT-/Engineering-Consultants fordern derzeit im Schnitt 93 Euro pro Stunde – das ist ein Euro mehr als im Februar 2012 und sogar sieben Euro mehr als vor fünf Jahren.

Hälfte der IT-/Engineering-Selbstständigen verlangt 60 bis 80 Euro

Verteilung der Stundensatzforderung der IT-Engineering-Freiberufler (5-Jahres-Vergleich)

Aktuell fordert fast die Hälfte der IT-/Engineering-Selbstständigen im deutschsprachigen Raum Honorare von 60 bis 80 Euro (47,3 Prozent) – sie alle liegen also nah am Durchschnitt von 74 Euro. Symanek: „Dieser Durchschnitt betrug im August 2006 übrigens 70 Euro – vier Euro weniger. Der Anteil der Freiberufler, die Honorare von unter 70 Euro fordern, hat in den letzten fünf Jahren um fast elf Prozentpunkte abgenommen. Insgesamt ist die Kurve im Laufe der Jahre flacher geworden.“ Mittlerweile fordern mehr als zehn Prozent der Consultants Stundensätze ab 100 Euro (August 2007: 7,2 Prozent, August 2012: 10,5 Prozent).

IT-Projektleiter fordern 22 Euro mehr als Administratoren

Stundensatzforderung der IT-/Engineering-Freiberufler nach Position (Halbjahres-Vergleich)

Selbstständige IT-Projektleiter fordern im August 2012 einen durchschnittlichen Stundensatz von 82 Euro. Symanek: „Das sind erstens ein Euro mehr als vor einem halben Jahr, zweitens acht Euro mehr als der Durchschnitt und drittens 22 Euro mehr als die Admins fordern, die das Schlusslicht dieser Tabelle bilden. Aber immerhin: Die Administratoren haben erstmals die 60-Euro-Hürde genommen.“

Seit Februar 2012 haben sechs der acht Positionen ihre Honorarvorstellungen angehoben – die beiden Ausnahmen sind die Qualitätssicherungs-Experten (67 Euro) und die Hardware-Entwickler (62 Euro), deren Forderungen stagnierten.

Honorare nach Alter: 45- bis 49-Jährige an der Spitze

Stundensatzforderung der IT-/Engineering-Freiberufler in der jeweiligen Altersgruppe (5-Jahres-Vergleich)

In den letzten fünf Jahren haben IT-/Engineering-Freiberufler aller Altersgruppen ihre Stundensatz­forderungen erhöht. Am stärksten fiel die Erhöhung bei den 45- bis 49-Jährigen aus, die sich damit als Spitzengruppe von allen anderen Altersklassen absetzten: „77 Euro fordern Consultants zwischen 45 und 49 Jahren derzeit. Das sind ganze sechs Euro mehr als noch vor fünf Jahren. Außerdem ist das mehr als jede andere Altersgruppe verlangt“, so Symanek von GULP. Am unteren Ende der Skala rangieren die Freiberufler, die jünger als 35 Jahre sind: Sie fordern derzeit nur 64 Euro, also 13 Euro weniger als die Spitzengruppe. Wenigstens konnten die Unter-35-Jährigen ihre Forderungen seit August 2007 um drei Euro nach oben schrauben.

Wieder mehr jüngere IT-/Engineering-Freelancer?

Anteil der IT-/Engineering-Freiberufler in der jeweiligen Altersgruppe (5-Jahres-Vergleich)

Aktuell sind 45,4 Prozent der bei GULP eingetragenen Selbstständigen jünger als 45 Jahre. Das sind einerseits fast 20 Prozentpunkte weniger als noch vor fünf Jahren – ein deutlicher Rückgang. Andererseits sind es aber auch 0,6 Prozentpunkte mehr als im Februar 2012. Symanek: „Es wird in absehbarer Zeit keine absolute Trendwende geben, alleine aus demografischen Gründen. Aber eine Stabilisierung und damit keine weitere Abnahme des Anteils der Jüngeren wäre durchaus eine gute Neuigkeit.“

Weitere Grafiken sowie die vollständige Stundensatz-Auswertung mit den Honoraren je nach Alter, Wohnort, Berufserfahrung und Position finden Sie hier: http://www.gulp.de/kb/st/stdsaetze/sstext.html

Über GULP:
Mehr als 3.000 Kunden, 80.000 eingetragene IT-Experten, davon 11.500 mit Schwerpunkt Engineering, und über 1.100.000 abgewickelte Projektanfragen: GULP ist die wichtigste Quelle für die Besetzung von IT-/Engineering-Projekten mit externen Spezialisten im deutschsprachigen Raum. Als Internet-Jobbörse für Freiberufler ist GULP im Jahr 1996 gestartet. Heute bietet GULP zusätzlich zu den Dienstleistungen einer modernen Personalagentur ein umfassendes Online-Portal mit Informationen und Services für die Teilnehmer im Markt. Das in München ansässige Unternehmen erzielte 2011 einen Umsatz von 208,6 Millionen Euro und beschäftigt in der Zentrale und an den Standorten Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart und Zürich derzeit über 180 interne Mitarbeiter.

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