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Recruiting-Quizfrage: Würden Sie diese Kandidatin für eine HR-Führungsposition einstellen?

Marion Schick ist Personalvorstand, Deutsche Telekom
Marion Schick

Die Frauenquote auf Vorstandsebene war einst ein geliebtes Steckenpferd von Thomas Sattelberger, damals Personalvorstand bei der Telekom. Als nun die Nachricht vom Ausscheiden Marion Schicks, Sattelbergers Nachfolgerin auf Vorstandsebene, die Runde machte, war erst einmal Bedauern angesagt. Die Frauenquote erleidet einen numerischen Rückschritt, die krankheitsbedingten Gründe für Schicks „einvernehmliches Ausscheiden“ sind auf persönlicher Ebene bedauerlich – Genesungswünsche sind angesagt. Angesagt angesichts dieser Nachrichtenlage ist auch ein Blick auf den beruflichen Werdegang Marion Schicks. Und für die Headhunter und Recruiter dieses Landes erhebt sich die Frage: „Würden Sie diese Kandidaten für eine HR-Führungsposition einstellen?“

 

 

Recruiter sind es ja gewohnt, die Lebensläufe der Kandidaten nicht nur sequentiell zu lesen, sondern auch immer zwischen den Zeilen nach den richtigen und wichtigen Karriereschritten oder Karriereknicken zu suchen. Bei Marion Schick liefert der Lebenslauf gleich mehrfach Anschauungsunterricht, wie deren Profil bei Wikipedia deutlich macht.

  •  1977 Abitur am neusprachlichen Gymnasium
  • Studium der Wirtschaftspädagogik an der LMU München mit Abschluss als Diplomhandelslehrerin (1981)
  • 1982 – 1983 Studienreferendarin für das Lehramt an Beruflichen Schulen
  • bis 1987 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität der Bundeswehr München am Lehrstuhl für Berufspädagogik
  • 1987 Promotion zum Dr. phil.
  • 1987 – 1990 Personalentwicklerung und Führungskräftetrainerin beim ADAC und bei der Allianz AG.
  • 1991 – 1993 Abteilungsleiterin im Marketing bei Optische Werke Rodenstock
  • 1993 Berufung als Professorin für Personalführung, Kostenrechnung allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule München
  • 1997 Prodekanin des Fachbereichs Wirtschaftsingenieurwesen
  • 1999 – 2000 Vizepräsidenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften München
  • 2000 – 2008 Präsidentin der Hochschule für angewandte Wissenschaften München
  • 2006 – 2008 Vorsitzende der Präsidenten- und Rektorenkonferenz der Bayerischen Fachhochschulen (PRK Bayern)
  • 2010 Ministerin für Kultus, Jugen und Sport in der Landesregierung von Baden-Württemberg
  • 2012 Nachfolgerin von Thomas Sattelberger als Personalvorstand bei der Deutsche Telekom AG
  • Publikationen zum Thema Studienreform an deutschen Hochschulen
  • Auszeichnung Bundesverdienstkreuz am Bande, Bayerische Verfassungsmedaille in Silber
  • Zitat: „Die heutigen Kinder sind mit dem Smartphone groß geworden, und sie sollten lernen, selbstbewusst und selbstbestimmt mit diesen Neuen Medien umzugehen.“ 
Marion Schick bei der Überzeugungsarbeit
Marion Schick bei der Überzeugungsarbeit (Quelle: Deutsche Telekom)

Ob ein solcher Lebenslauf bei Headhuntern und Recruitern bei der Suche nach einer HR-Führungsposition eher auf dem Stapel der B-Kandidaten landen würde, ist unklar. Um im Duktus der schwäbischen Alleskönner zu sprechen ist es schon offensichtlicher, dass dem Karriereschritt bei der Deutschen Telekom eher ein „Gschmäckle“ innewohnt.

Etwas ungeschminkter bring es die Wirtschaftswoche auf den Punkt: Telekom-Vorstandsfrau Marion Schick schmeißt hin.

http://www.wiwo.de/unternehmen/it/deutsche-telekom-telekom-vorstandsfrau-marion-schick-schmeisst-hin/9754302.html

Weiter schreibt Jürgen Berke über die Pläne des neuen Telekom-Vorstandsvorsitzenden Höttges:

 

Höttges, dass (sic) hat er schon bei seiner Antrittsrede vor den Mitarbeitern im Januar kund getan, will einen radikalen Kulturwandel im gesamten Konzern. All die alten, aber immer noch vorhandenen Zöpfe aus Bundespostzeiten sollen abgeschnitten werden. Die „Silomentalität“ mit ihren unendlich langen internen Abstimmungsprozessen will Höttges abschaffen. Gleichzeitig will der neue Chef eine „positive Fehlerkultur“ im Konzern aufbauen, „bei der niemand der Kopf abgesägt wird, wenn er mal einen Fehler macht“. Das, sagte Höttges, sei einer seiner wichtigsten Aufgaben.  Für solch einen Kulturwandel braucht es einen starken Personalchef, der auch mal unkonventionelle Wege einschlägt und die Führungskräfte mitreißt. Gut möglich, dass sich für diese anspruchsvolle Aufgabe erneut eine Frau findet. Eine Quereinsteigerin aus der Politik, so viel scheint jetzt schon festzustehen, wird es aber nicht noch einmal geben.

 

 

 

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