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Deutsche Arbeitnehmer bevorzugen Arbeitsplatzsicherheit

Für deutsche Arbeitnehmer – egal welchen Alters – steht die Sicherheit des Arbeitsplatzes an oberster Stelle, wenn sie sich für einen Arbeitgeber entscheiden. Um sich auch langfristig an ein Unternehmen zu binden, sind das Gehalt und Karrierechancen weiterhin die wichtigsten Kriterien.

Geld allein macht deutsche Arbeitnehmer nicht glücklich. Das für sie wichtigere Argument bei der Entscheidung für einen neuen Arbeitgeber ist die Sicherheit des Arbeitsplatzes – unabhängig von der Altersklasse. Erst an zweiter Stelle steht das Grundgehalt gefolgt von einer herausfordernden und erfüllenden Tätigkeit. Zu diesen Ergebnissen kommt die Global Workforce Study 2014 der Unternehmensberatung Towers Watson. Unter den weltweit mehr als 32.000 befragten Arbeitnehmern machten auch über 1.000 Deutsche Angaben zur ihrem beruflichen Umfeld und ihrer individuellen Einstellung zur Arbeit.

Deutsche Arbeitnehmer sind sicherheitsorientiert

Demnach ist Job-Sicherheit das überzeugendste Argument der Arbeitgeber, um neue Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Wenn es aber darum geht, Talente langfristig an das Unternehmen zu binden, sind das Gehalt und Karrierechancen nach wie vor die wichtigsten Kriterien. Dass die Deutschen besonders sicherheitsorientiert sind, zeigt sich auch im weltweiten Vergleich: So wollen gerade einmal 17 Prozent ihren Arbeitgeber innerhalb der nächsten zwei Jahre wechseln, knapp zwei Drittel (60 Prozent) beabsichtigen dagegen zu bleiben. Weltweit liegt dieser Wert bei 46 Prozent. „Die geringere Wechselbereitschaft der Bundesbürger liegt in den vorherrschenden Strukturen begründet: Hierzulande steigt die Vergütung oftmals mit zunehmender Erfahrung und Betriebszugehörigkeit. Dadurch sinkt mit den Jahren die Bereitschaft das Unternehmen zu verlassen“, so Heike Ballhausen, Leiterin des Beratungsbereichs Talent Management & Organizational Alignment bei Towers Watson EMEA.

Unternehmen verkennen oftmals die Bedürfnisse der Mitarbeiter

Trotzdem berichten laut Towers Watson 38 Prozent der deutschen Unternehmen von steigender Fluktuation. „HR-Verantwortliche müssen heute genau wissen, auf welche Merkmale talentierte Mitarbeiter bei ihrer Entscheidung für einen Arbeitgeber achten, damit sie sich konsequent als attraktiver Arbeitgeber präsentieren können. Hier gibt es für viele Unternehmen noch Nachholbedarf“, kommentiert Heike Ballhausen. Tatsächlich zeigt die Untersuchung, dass deutsche Arbeitgeber die Bedeutung von eigenständigem Arbeiten und der Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes für potenzielle Mitarbeiter unterschätzen. Dagegen wird bei der langfristigen Bindung von Angestellten insbesondere der Stellenwert von herausfordernder Arbeit von vielen Unternehmen verkannt.

Mehr Mitarbeiter-Engagement durch verständliche Kommunikation

Eine positive Entwicklung zeigt die Studie hinsichtlich des Engagements der Mitarbeiter auf. Knapp über ein Drittel (35 Prozent) der Mitarbeiter in Deutschland kann als nachhaltig engagiert eingestuft werden, Tendenz steigend. 18 Prozent arbeiten zwar engagiert, fühlen sich jedoch ausgebremst. Entwarnung will die HR-Expertin aber nicht geben: „Wenngleich der Wert im Vergleich zur letzten Untersuchung gesunken ist, sollten Arbeitgeber ein besonderes Auge auf diese Mitarbeitergruppe haben und dafür sorgen, dass sie die notwendige Unterstützung erfährt“, empfiehlt Ballhausen. Der wichtigste Einflussfaktor für das Engagement der Arbeitnehmer in Deutschland ist die Kommunikation ihrer Organisation, gefolgt von einem guten Verständnis für die Ziele und Unternehmensstrategien des Arbeitgebers. Beides sind originäre Aufgaben des Top-Managements. Auch eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie das Unternehmensimage beeinflussen Arbeitsmotivation und -engagement wesentlich.

„Mitarbeiter fordern heutzutage erlebbare Führung. Sie wollen nicht erst aus der Presse erfahren, welche Ziele ihr Arbeitgeber verfolgt“, sagt Heike Ballhausen. „Umso wichtiger ist es daher, dass die Unternehmensführung ihren Mitarbeitern dabei hilft, das Geschäft zu verstehen. Dazu gehört zum Beispiel, sie regelmäßig darüber zu informieren, welche Fortschritte das Unternehmen bei der Erreichung seiner geschäftlichen Ziele macht. Denn ein gutes Verständnis für die Geschäftsziele ist die Basis dafür, dass Arbeitnehmer verstehen, wie die eigene Arbeit zur Erreichung der Unternehmensziele beiträgt.“

„Employment Deal“ macht Unternehmen erfolgreicher

Entscheidend für die Mitarbeitermotivation ist auch, wie das Unternehmen seine Angebote gegenüber der Belegschaft aufstellt und kommuniziert. Hier sind klare Formulierungen gefragt. Welche Erwartungen hat der Arbeitgeber an das Engagement seiner Mitarbeiter und wie wird er dieses honorieren? Ein ausgewogenes Verhältnis von Geben und Nehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist notwendig, um Mitarbeiter langfristig zu motivieren. Dieser so genannte „Employment Deal“ spielt laut Towers Watson in Deutschland noch keine so starke Rolle, wie im europäischen oder internationalen Vergleich. „Dabei lohnt es sich nachweislich, die eigenen HR-Programme dahingehend zu überprüfen und entsprechend auszurichten“, empfiehlt Ballhausen. Unternehmen mit einem ausgereiften „Employment Deal“ haben nicht zwangsläufig bessere HR-Programme. Sie sind aber besser darin, die Programme miteinander zu integrieren, sie an der Strategie und am Wettbewerb auszurichten und das Gesamtpaket an ihre Mitarbeiter zu kommunizieren. In der Folge sinkt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, dass jene Firmen Probleme bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung haben, um 50 Prozent. Dass sie sich finanziell besser als der Wettbewerb entwickeln, geht damit ebenfalls einher.

Über die Studie

Die Towers Watson Global Workforce Study 2014 zählt zu den weltweit größten Analysen der wesentlichen Treiber von Mitarbeiterengagement und -bindung sowie der Attraktivität von Unternehmen. Die Untersuchung soll den Unternehmen helfen, die Faktoren besser zu verstehen, die Mitarbeiterbindung, -gewinnung und ihr nachhaltiges Engagement beeinflussen. Für die aktuelle Auflage wurden mehr als 32.000 Arbeitnehmer in 26 Ländern befragt, davon über 1.000 in Deutschland. Die Studie wird zum sechsten Mal seit 2003 aufgelegt. Der Studienreport liegt demnächst vor und kann unter marketing_germany@towerswatson.com bestellt werden.


Quellen: CareerBuilder, Copyright ©2014 Towers Watson, http://www.towerswatson.com/de-DE/Press/2014/10/Deutsche-wollen-Sicherheit-im-Job-und-bei-der-Verguetung

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