Erfolg lebt von innerer Haltung und äußerer Wirkung
Regina Först zu Gast beim Managerinnen-Netzwerk EWMD
Das internationale Managerinnen-Netzwerk EWMD lud am 15. September zum Event beim Corporate Member EY. Top-Speakerin Regina Först sprach vor 120 Gästen über Authentizität, Führung und wertschätzende Kommunikation. Die erfahrene Führungskräftetrainerin verpackte ihre Botschaft in klaren Bildern, Übungen und Strategien: Gute Führung beginnt beim Selbstmanagement der Führungskraft. Die eigene positive Einstellung und Ausstrahlung überträgt sich dann wie von selbst auf die Mitarbeiter. Wer im Job authentisch ist, sichert seine Performance und brennt nicht aus. Authentische Führungskräfte agieren klar und konsequent und erreichen so ihre Ziele.
Annette Schrickel, Partnerin der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, hieß die Gäste willkommen und unterstrich die Bedeutung von Diversity und Chancengleichheit für ihr Unternehmen, die sich unter anderem im hohen Frauenanteil auf allen Unternehmensebenen widerspiegelt. Sieglinde Schneider vom EWMD-Chapter Rhein-Main betonte die Bedeutung vermeintlich weicher Themen als entscheidende Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Regina Först, so Schneider, passe mit ihren Konzepten zu authentischer Führung und wertschätzender Kommunikation genau in das Leitbild des EWMD. Das Management-Netzwerk widmet sich seit 1984 Ansätzen für ein mitarbeiter- und erfolgsorientiertes Management und rückt dabei den Beitrag von weiblichen Führungskräften immer wieder in den Fokus. „Wir arbeiten an der Qualität des Managements“, betonte sie.
Überall menschelt es
„Fachlich sind die meisten Führungskräfte exzellent, aber auf die zwischenmenschlichen Probleme sind viele nicht vorbereitet“, leitete die ehemalige Verkaufsleiterin und Personalchefin globaler Textil-Unternehmen ihren Vortrag ein. Auf die Schwierigkeiten, weiß Först aus ihrer jahrelangen Coaching-Erfahrung, reagieren viele Managerinnen und Manager mit Misstrauen und einer abschätzigen Haltung gegenüber ihren Mitarbeitern. Als Folge, so Först, stellt sich der Rosenthal-Effekt ein. „Die negative Erwartungshaltung wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Mitarbeiter verlieren ihre Motivation. Nicht umsonst ist der Vorgesetzte einer der häufigsten Kündigungsgründe in Deutschland.“ Först bietet einen einleuchtenden Lösungsweg an. Der Effekt funktioniert nämlich auch in die andere Richtung. „Durch eine positive Erwartungshaltung und positive Ausstrahlung lassen sich enorme Potentiale freisetzen. Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels können sich Unternehmen nicht erlauben, diese Reserven ungenutzt zu lassen. Aus den Soft Skills der Führungskräfte, werden schnell Hard Facts für das Unternehmen.“
Sich seiner selbst bewusst sein
Dieses Resonanzprinzip, so Först, wirkt in allen Facetten des Lebens. Doch um authentisch aufzutreten zu können, braucht man Selbstbewusstsein. „Selbstbewusstsein heißt in erster Linie, sich seiner selbst bewusst sein, die eigenen Wünsche und Ziele zu kennen“, erklärt die Business-Trainerin den Zuhörerinnen. „Entwerfen Sie eine Vision Ihrer eigenen Zukunft und fragen sich, was Sie dafür brauchen, um diese Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen.“ Först weiß, dass für diesen Prozess viel Reflexion nötig ist. Sie selbst hatte erst in Folge einer schweren Krankheit die Zeit und die Ruhe, sich ihrer Ziele bewusst zu werden. „Treffen Sie für jeden Punkt, der Sie in Ihrem Leben stört, eine Entscheidung: Love it, change it or leave it.“ Führungskräfte sollten mit ihren persönlichen Ressourcen ebenso verantwortungsvoll umgehen, wie sie das auch für ihr Unternehmen tun. Diese Balance schafft den maximalen Mehrwert für alle.
Mit der 90-10-Formel auf Erfolg ausrichten
Die innere Haltung gilt es dann in eine äußere Wirkung umzusetzen. Zentrales Moment ist dabei die Kommunikation. „Nehmen Sie die Negation aus Ihrer Sprache. Sagen Sie nur, was Sie wollen und nicht, was Sie nicht wollen.“ In der Kommunikation mit den Mitarbeitern sind Fokussierung auf positive Aspekte und Lösungen der Schlüssel. „Komplimente annehmen können und Lob aussprechen sind elementar im persönlichen Austausch, gerade im Business. „Sagen Sie Ihren Mitarbeitern, warum Sie sie ausgewählt haben und was sie gut machen.“ Dabei muss man aber immer aufrichtig bleiben, so Först. Das Gegenüber spürt ohnehin, was man wirklich denkt, deswegen ist es so wichtig, authentisch zu sein.“ Mit der 90-10-Formel gibt Först den anwesenden Managerinnen ein anschauliches Bild zur Hand. „90 Prozent sollten über Lösungen nachgedacht werden, nur 10 Prozent über die Schwierigkeiten.“ Klingt einfach, ist aber eine große Herausforderung, wenn man in der Verantwortung steht.
Über EWMD:
European Women’s Management Development International Network (EWMD) ist ein internationales Business-Netzwerk das 1984 von einer Gruppe Europäischer Frauen mit Unterstützung der EFMD (the European Foundation for Management Development) in Brüssel gegründet wurde. Die wichtigsten Ziele von EWMD sind: eine bessere Sichtbarkeit qualifizierter Frauen in Führungspositionen in allen Bereichen und Organisationen; die Steigerung des Qualitätsstandards im Management; die Bereicherung der Managementkultur durch mehr Frauen und eine größere Vielfalt; die aktive Beteiligung an politischen Diskussionen sowie die Unterstützung wissenschaftlicher Arbeit zu EWMD-Themen auf internationalem Level. EWMD ist mit fast 900 individuellen und Firmen-Mitgliedern in 14 Ländern in Europa und weltweit vertreten. In mehr als 40 Europäischen Städten sind die Mitglieder in den regionalen EWMD-Chaptern aktiv. EWMD-Aktivitäten umfassen u.a. Netzwerk-Veranstaltungen, regionale Themen-Abende, nationale und internationale Konferenzen sowie sogenannte Learning Journeys. Neben den EWMD-Mitgliedern stehen die Aktivitäten größtenteils auch Gästen zur Verfügung.
Pressekontakt
Sieglinde Schneider, EWMD Rhein-Main e.V. www.ewmd.org
E-mail: sieglinde.schneider@accente.de
Telefon: 0611/4080610