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Großer Bedarf an digitaler Weiterbildung von Fachkräften

  • Dr. Bernhard Rohleder
    Dr. Bernhard Rohleder

    Weiterbildung vor allem in Datenanalyse, Social Media sowie Programmierkenntnissen

  • Nur 3 Prozent der Unternehmen sehen keinen Bedarf

Die deutsche Wirtschaft sieht großen Bedarf bei der Weiterbildung ihrer Fachkräfte zu Digitalthemen. Mehr als vier von zehn Unternehmen (45 Prozent) halten es für notwendig, Mitarbeiter in der Datenanalyse zu schulen. Jedes dritte Unternehmen hält zusätzliche Kenntnisse rund um Social Media und Programmieren (je 35 Prozent) für notwendig.

Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) sieht großen Bedarf bei der Fortbildung zu Datenschutz und Datensicherheit, 16 Prozent bei allgemeinen PC-Anwenderkenntnissen. „Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts, Big-Data-Analysen werden für Unternehmen aus allen Branchen an Bedeutung gewinnen. Deshalb ist es erfreulich, dass so viele Unternehmen erkannt haben, dass Know-how in diesem Bereich für den künftigen Geschäftserfolg eine große Bedeutung zukommt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Nur 3 Prozent sehen im eigenen Unternehmen keinen Weiterbildungsbedarf zu diesen Digitalthemen, die sich teilweise auf spezialisierte Fachkräfte (wie im Bereich der Datenanalyse) und teilweise auf weite Teile der Beschäftigte (wie bei Social Media oder Anwenderkenntnissen) beziehten.

 

Vor allem der Mittelstand sieht Nachholbedarf bei der Datenanalyse: 46 Prozent der Mittelständler halten weitere Fortbildungen in diesem Bereich für wichtig, in den großen Unternehmen sind es mit 33 Prozent deutlich weniger. Dagegen halten 43 Prozent der Großunternehmen ab 500 Beschäftigten die Vermittlung von Programmierkenntnissen für besonders wichtig, hier liegt im Mittelstand der Anteil nur bei 34 Prozent. Die große Nachfrage nach Aus- und Weiterbildungen spiegelt sich auch im Seminarangebot der Bitkom Akademie wider: Rund 3.000 Teilnehmer aus Unternehmen unterschiedlichster Branchen haben sich 2015 bereits weitergebildet.

 

Im Branchenvergleich wollen vor allem Industrieunternehmen ihre Fachleute für Datenanalysen weiter qualifizieren: 57 Prozent sehen in diesem Bereich Weiterbildungsbedarf. Im Handel sind es mit 41 Prozent deutlich weniger, bei Dienstleistern sind es 38 Prozent. Der Handel setzt die Prioritäten bei Social-Media-Kenntnissen (54 Prozent), während Dienstleister (33 Prozent) und Industrie (30 Prozent) eher zurückhaltend sind. Bei Dienstleistern haben Programmierkenntnisse (45 Prozent) den höchsten Stellenwert, während die Industrie (28 Prozent) und der Handel (16 Prozent) dort eher geringeren Bedarf sehen.

chart_bitkom_digitale_weiterbildung_2015

 

Hinweis zur Methodik: Bitkom Research hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Aris im Auftrag des Bitkom bundesweit 306 Personalverantwortliche in Unternehmen aller Branchen ab 50 Beschäftigten befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Gesamtwirtschaft. Die Fragestellung lautete: „Bei welchen der folgenden Themen sehen Sie den größten Weiterbildungsbedarf bei Fachkräften in Ihrem Unternehmen?“ Die genannten Themen waren: „Datenanalyse-Kenntnisse“, „Social-Media-Kenntnisse“, „Datenschutz- und Datensicherheit-Kenntnisse“, „PC-Anwenderkenntnisse“, „Sonstiges“, „Kein Weiterbildungsbedarf zu diesen Themen“.  Mehrfachnennungen waren möglich.

 

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

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