Internationale Studierende als Fachkräfte für die Region: Universität Passau präsentiert erste Projektergebnisse zu „Study & Work“
Vergangenes Jahr startete die Universität Passau ein Projekt im Rahmen der Bundesinitiative Study & Work, um das Potenzial hochqualifizierter ausländischer Fach- und Führungskräfte für den regionalen Arbeitsmarkt besser zu nutzen. Die ersten Projektergebnisse und -erfolge präsentierte die Universität Passau nun im Beisein der Netzwerkpartner aus der Region beim 2. Projekttreffen.
Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Institutionen aus Stadt und Landkreis begrüßte Prof. Dr. Ursula Reutner, Vizepräsidentin für Internationale Beziehungen, zum zweiten Netzwerktreffen. Die Vertreterinnen und Vertreter von Arbeitsagentur und Stadt, der Unternehmen ICU.net, Micro Epsilon Messtechnik, ONE LOGIC, ZF Friedrichshafen sowie von Universität, Studentenwerk, AlumniClub, kuwi netzwerk und der Hochschulgruppe AEGEE kamen zusammen, um sich zum Stand des Projekts zu informieren und gemeinsam weitere Ideen für zukünftige Angebote zu entwickeln, vor allem dafür, wie Unternehmen und potentielle internationale Mitarbeiter ins Gespräch kommen können.
„Die Universität Passau ist seit jeher regional verankert und gleichzeitig sehr international ausgerichtet“ erläutert Vizepräsidentin Reutner. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung könne Niederbayern von der internationalen Ausrichtung seiner Universität stark profitieren: „Mit Informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften sind Bereiche vom Fachkräftemangel besonders betroffen, für die die Universität Passau gerade in ihren Masterstudiengängen hochqualifizierte Arbeitskräfte ausbildet. Diesem Fachkräftemangel können wir unter anderem durch eine bessere Integration internationaler Absolventen der Universität Passau begegnen.“
Barbara Zacharias, Leiterin der Abteilung Internationales und Studierendenservice und Projektleiterin Luise Haack blickten auf ein halbes Jahr Projektlaufzeit zurück und meldeten erste Erfolge bei der Betreuung und Integration internationaler Studierender der Universität Passau. „Im Rahmen des Projekts konnten wird den iStudi-Coach einführen, also eine zentrale Ansprechperson an der Universität für alle Belange der internationalen Vollzeitstudierenden. Gleichzeit stellt der iStudi-Coach die Beteiligung der Netzwerkpartner aus Stadt und Region sicher, um die Studierenden auf die Anforderungen des niederbayerischen Arbeitsmarktes vorzubereiten“, erläutert Barbara Zacharias.
Als iStudi-Coach berät Luise Haack nun seit einem halben Jahr internationale Studierende zu Bewerbungsstrategien für Werkstudierende, Praktikanten und Berufseinsteiger, prüft Bewerbungsunterlagen und beantwortet Fragen zum Studium und Leben in Passau. Regelmäßig auf dem Programm stehen spezielle Veranstaltungen für die internationalen Studierenden wie Workshops zum Thema Bewerben und Arbeiten in Deutschland oder Unternehmensexkursionen. Dabei stellte sie fest, dass das Interesse an ersten Berufserfahrungen in der Region groß ist, vor allem unter den Master-Informatik-Studierenden. „Bei einer Befragung der internationalen Studierenden zu Beginn des Studiums zeigte sich, dass gute Karrierechancen ein wichtiger Grund waren, um nach Deutschland zu kommen. Außerdem fällt auf, dass bei den Zukunftsplänen Arbeiten in Deutschland bzw. in Passau den ersten Platz belegt“, erklärt Luise Haack. Besonders freut den iStudi-Coach, dass bereits erste Praktika in der Region vermittelt werden konnten.
Amani Ben Hadj Hassen studiert im Master Informatik und arbeitet derzeit in Bad Birnbach. „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit unserer Werkstudentin aus Tunesien. Sie hat sich schnell in ihr Forschungsprojekt eingearbeitet und uns besonders durch ihre wissenschaftliche Herangehensweise und analytischen Fähigkeiten beeindruckt“, so Tobias Fuchs, Leiter Software Development der FotoFinder Systems GmbH. Auch Geschäftsführer Andreas Mayer sieht die Zusammenarbeit mit internationalen Studierenden als Bereicherung. Amani wiederum schätzt die individuelle Beratung durch den iStudi-Coach sehr: „Der Bewerbungsprozess ist in Deutschland ganz anders, außerdem fehlt international Studierenden Wissen über geeignete Firmen. Für mich war die Unterstützung des iStudi-Coaches hilfreich, um herauszufinden, welche Firma zu meinem Profil passt.“
Über das Projekt
Die Universität Passau hat ein strukturiertes und detailliertes Unterstützungs- und Beratungsprogramm für alle internationalen Studierenden konzipiert. Das Projekt läuft seit Oktober 2015 und wird vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Rahmen der Bundes-Initiative „Study & Work“ gefördert. Die Universität Passau ist eine von insgesamt 10 geförderten Hochschulen deutschlandweit. Die Zusammenarbeit mit den außeruniversitären lokalen und regionalen Netzwerkpartnern spielt im Projekt eine wesentliche Rolle. Firmenpartner der Universität Passau sind bisher die 4process AG, die crealytics GmbH, die ICUnet.AG, die Micro Epsilon GmbH & Co KG, die msg systems AG, die ONE LOGIC GmbH und die ZF Friedrichshafen AG. Daneben gehören die Arbeitsagentur Passau, die Stadt Passau, die IHK Niederbayern, der Neuburger Gesprächskreis e. V., das Regionalmanagement im Wirtschaftsforum Passau, der AlumniClub – Ehemaligenverein der Universität Passau e. V., das kuwi netzwerk international e. V., die Hochschulgruppe AEGEE Passau und die Deutsch-Spanische Gesellschaft Passau e. V. zu den regionalen Partnern und Unterstützern des Projekts. Weitere Projektpartner sind willkommen. Interessierte Unternehmen können sich an Projektleiterin Luise Haack, luise.haack@uni-passau.de wenden.