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Passauer Wirtschaftswissenschaftler mit dem Walter-Eucken-Preis ausgezeichnet

Prof. Dr. Stefan Bauernschuster ist von der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena für seine herausragenden wirtschaftspolitischen Forschungsarbeiten m 3. Juni 2016 mit dem Walter-Eucken-Preis gewürdigt worden.

Prof. Dr. Stefan Bauernschuster
Prof. Dr. Stefan Bauernschuster
Foto: Studio Weichselbaumer

„Kinder kriegen die Leute sowieso!“ Mit diesem Satz begründete einst Konrad Adenauer den Generationenvertrag zur Rentenversicherung. Die demografische Entwicklung in eutschland in den letzten Jahren hat jedoch gezeigt, dass er sich irrte: Immer weniger junge Leute müssen heute für immer mehr Rentner aufkommen. Und eine Trendwende ist icht in Sicht. Über geeignete Instrumente zur Erhöhung der Geburtenrate wird daher viel und kontrovers diskutiert: Kindergeld, Betreuungsgeld, Ausbau der Kita-Plätze. Doch das davon wirkt tatsächlich und warum?

Diesen familienpolitisch und volkswirtschaftlich relevanten Fragen geht Prof. Dr. Stefan Bauernschuster in seiner Forschung nach. Der 35-jährige Wirtschaftswissenschaftler ist am 3. Juni für seine Arbeiten auf diesem Gebiet mit dem Walter-Eucken-Preis ausgezeichnet worden. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat ihm den mit 5.000 Euro dotierten Preis für herausragende wirtschafts-politisch relevante Forschungsarbeiten verliehen.

picture_Eucken_Walter_Briefmarke_DBP_1991_1494-R„Diese Auszeichnung ist für mich eine große Anerkennung und Bestätigung meiner bisherigen Arbeit“, freut sich der Preisträger. Stefan Bauernschuster ist seit 2013 Inhaber des Lehrstuhls für Public Economics an der Universität Passau und zugleich Forschungsprofessor am ifo Institut München. Schon während seines Studiums sei er mit den konstituierenden und regulierenden Prinzipien Walter Euckens in Berührung gekommen, die bis heute prägend für sein eigenes ökonomisches Denken seien. Walter Eucken begründete in den 1930er Jahren die ordoliberale „Freiburger Schule“ und gilt als einer der Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland.

„In der sich schnell verändernden Arbeits- und Lebenswelt sieht sich auch das Erfolgsmodell der Sozialen Marktwirtschaft neuen Herausforderungen gegenüber“, begründet Stefan Bauernschuster seinen Forschungsansatz. „Ich versuche mit meiner Arbeit einen Beitrag zu den drängenden wirtschaftspolitischen Fragestellungen vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels in Deutschland zu liefern.“ So konnte Bauernschuster beispielsweise mit einer seiner statistisch aufwendigen Studien erstmals eindeutig belegen, dass es tatsächlich einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Zahl von Krippenplätzen und der Zahl der Geburten gibt.

Mit seinen Forschungsarbeiten hat der Wirtschaftswissenschaftler nicht nur großen wissenschaftlichen Erfolg, wie Prof. Dr. Silke Übelmesser in ihrer Laudatio hervorhob. „Seine politisch und gesellschaftlich hochrelevanten Arbeiten werden auch regelmäßig von den Medien aufgegriffen. Darüber hinaus verfügt Professor Bauernschuster über reiche Erfahrung in der Politikberatung“, so die Finanzwissenschaftlerin der Uni Jena. Neben den Effekten öffentlich geförderter Kinderbetreuung auf die Erwerbstätigkeit von Müttern und die Kinderzahl gehören auch Studien zur Auswirkung von Streiks im öffentlichen Nahverkehr auf Verkehr, Unfälle, Luftverschmutzung und Gesundheit in Großstädten zu seinen Forschungsthemen. Aktuell beschäftigt er sich auf Basis einzigartiger historischer Daten mit den Auswirkungen der Bismarck’schen Krankenversicherung auf die Mortalität in Preußen Ende des 19. Jahrhunderts.

 

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