Digitaler Bildungspreis delina geht an Schule in Würselen
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Gymnasium Würselen für bestes digitales Bildungskonzept ausgezeichnet
- Schulen aus Rottenburg/Laaber und Erlangen teilen sich Rang zwei
- Preisverleihung auf Bitkom-Bildungskonferenz durch Schirmherrin Bundesbildungsministerin Johanna Wanka
Die Schule mit dem besten digitalen Bildungsprojekt steht in Nordrhein-Westfalen: Das Gymnasium Würselen ist Gewinner des delina-Innovationspreises für digitale Bildung 2017 in der Kategorie „School“. Den zweiten Platz teilen sich die Staatliche Realschule Rottenburg an der Laaber und das Ohm-Gymnasium Erlangen.
Das gab der Digitalverband Bitkom am Donnerstag auf der Konferenz Bildung 4.0 in Berlin bekannt. Vorausgegangen war die Entscheidung einer 25-köpfigen Jury aus renommierten Bildungsexperten. Die Laudatio hielt Schirmherrin und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Der Gewinnerschule aus Würselen wurde ein Scheck über 3000 Euro überreicht, die gemeinsamen Zweitplatzierten aus Rottenburg an der Laaber und Erlangen konnten sich jeweils über 1000 Euro freuen.
Das Gymnasium Würselen erhielt den ersten Preis für die erfolgreiche Entwicklung und Anwendung eines digitalen Bildungskonzeptes, das in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen, der Stadt Würselen und dem kommunalen Dienstleister regio IT erarbeitet wurde. Der Einsatz von Tablet-Computern im Unterricht wird durch fach- und klassenstufenspezifische Mediencurricula, die systematische Integration eines Lernmanagement-Systems und regelmäßige schulinterne Fortbildungsangebote für Lehrer begleitet. Den Erfolg des Projekts bestätigte der Lehrstuhl „Learning Technologies“ der RWTH Aachen. Zuvor hatte das Gymnasium Würselen im Bereich E-Learning Rückschläge verkraften müssen. 2008 war die Einführung von Laptop-Klassen noch an einem fehlenden didaktischen Konzept gescheitert.
„Die Schule der Zukunft vereint eine ausgezeichnete digitale Infrastruktur mit innovativem Unterricht und motivierten Lehrern und Schülern. Das breite Engagement des Gymnasiums Würselen hat die Jury besonders beeindruckt und macht das Gymnasium zu einer Smart School“, sagte Bitkom-Geschäftsleiter Dr. Joachim Bühler. Echte Vorbilder seien auch die Entwicklung und Anwendung einer Bildungs-App mit Feedback-System an der Staatlichen Realschule Rottenburg an der Laaber und der Einsatz von Augmentend und Virtual Reality im Unterricht des Ohm-Gymnasiums Erlangen. „Alle ausgezeichneten Projekte sind richtungweisende Modelle für die Schule von morgen.“
Die Staatliche Realschule Rottenburg an der Laaber ist eine MINT-freundliche Schule, an der das Bring-your-own-device-Prinzip praktiziert wird. Um Unterschiede in Leistung und Speicherkapazität der Schüler-Smartphones zu kompensieren, hat die Schule eine eigene App entwickelt, die ein fächerübergreifendes Feedback-System bietet und datenintensive Informationen auf einen Schulserver auslagert. Per App reagieren die Schüler auf Fragen und Problemstellungen im Unterricht. Die Antworten werden in der Lehrerversion der App gesammelt und übersichtlich in einer Projektion dargestellt, um dies für die pädagogische Arbeit verwerten zu können.
Das Ohm-Gymnasium Erlangen macht Unterrichtsinhalte durch den Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in bisher ungesehenem Maße anschaulich und begreifbar. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von ergänzenden Bildern aus Schulbüchern und Postern mit Grafiken, Videos und Animationen bis hin zu komplexer Objekterkennung, beispielsweise eines Modells des menschlichen Herzen. Viele der Objekte haben die Schüler selbst in 3D-Programmen modelliert oder mit speziellen Scan-Apps eingelesen, nachbearbeitet und mit dem schuleigenen 3D-Drucker in Klassensätzen ausgedruckt. Zentrale Schnittstelle ist eine selbstentwickelte App, die geräte- und plattformübergreifend AR- und VR-Inhalte darstellt und zusätzlich Hintergrundinformationen, Tests und eine Wissensdatenbank bereithält.
Der delina ist der Innovationspreis für digitale Bildung und wird in der Kategorie „School“ von den Sponsoren Cisco und SAP unterstützt. Der Digitalverband Bitkom zeichnet damit Projekte und Initiativen aus, die im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens Trends aufgreifen, innovative Ideen in die Praxis umsetzen und breite Aufmerksamkeit verdienen. Der delina wird 2017 zum fünften Mal vom Bitkom verliehen. In den Kategorien „School“, „Campus“, „Professional“ und „Start-up“ gab es insgesamt mehr als 100 Bewerbungen. Unterstützt durch die Messe Karlsruhe, time4you, p-didakt und die Sünne Eichler Beratung wird der delina in den Kategorien „Campus“, „Professional“ und „Start-up“ am 24. Januar 2017 auf der Messe für digitale Bildung LEARNTEC in Karlsruhe verliehen, auf der Bitkom zudem mit einem Gemeinschaftsstand vertreten sein wird. Die Ausschreibung für den delina 2018 beginnt im Frühjahr 2017.
Der Bitkom setzt sich für den flächendeckenden Umbau der deutschen Schulen zu Smart Schools ein, die digitale Infrastruktur mit digitalen Lehr- und Lernkonzepten und einer digitale Qualifizierung der Lehrkräfte verknüpfen. Weitere Informationen zum Konzept Smart School sind hier verfügbar.
Bitkom vertritt mehr als 2.400 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.600 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.