Arbeitsmarkt

IAB-Langfristprojektion bis 2025: 1,5 Millionen mehr Beschäftigte in den unternehmensnahen Dienstleistungen

Dr. Johann Fuchs, IAB
Dr. Johann Fuchs, IAB

Nürnberg. Bis 2025 könnte die Zahl der Beschäftigten in den unternehmensnahen Dienstleistungen um mehr als 1,5 Millionen wachsen, geht aus einer Langfristprojektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Zu diesem Sektor zählen beispielsweise die Bereiche Forschung und Entwicklung, Software und Ingenieurdienstleistungen, Rechts-, Steuer- und Unternehmensberatung, Werbung und PR, aber auch die Leiharbeit.

Im verarbeitenden Gewerbe geht dagegen die Zahl der Beschäftigten bis 2025 der Studie zufolge um knapp eine Million zurück. „Der sich abzeichnende Trend zur Dienstleistungsgesellschaft ist nicht gleichzusetzen mit einer De-Industrialisierung“, betonen die Arbeitsmarktforscher des IAB. Vielmehr gewinne das Outsourcing von Unternehmensaufgaben an externe Dienstleister immer mehr an Bedeutung. Die Ausgliederung von Unternehmensteilen und Betriebsfunktionen führe auch dazu, dass Arbeitsplätze aus dem Sektor des verarbeitenden Gewerbes in den Bereich der unternehmensbezogenen Dienstleistungen verlagert werden.

Verknüpfung von Industrieproduktion und ergänzenden Dienstleistungen ist Schlüssel zum Erfolg

Auch bis 2025 wird der Export der dominierende Faktor bleiben, der das Wirtschaftswachstum Deutschlands antreibt. Dabei wächst die Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe auch in Zukunft überdurchschnittlich. „Allerdings erlauben die Rationalisierungsmöglichkeiten in der Industrie Produktivitätssteigerungen, die mit einem geringeren Arbeitskräfteeinsatz einhergehen“, merken die Autoren der Studie dazu an. „Vor allem die intelligente Verknüpfung von Industrieproduktion und ergänzenden Dienstleistungen wird auch in der Zukunft der Schlüssel zum Erfolg sein“, schreiben die Arbeitsmarktforscher.

Fachkräftemangel bei immer noch hoher Arbeitslosigkeit droht

Die IAB-Studie zeigt, dass das Arbeitskräfteangebot aufgrund der demografischen Entwicklung stetig sinken wird. Deshalb könnte die Unterbeschäftigung in Deutschland bis 2025 rein rechnerisch auf rund ein Viertel des heutigen Niveaus zurückgehen. Die Arbeitsmarktforscher weisen zugleich darauf hin, dass es ohne verstärkte Bildungsanstrengungen zu einem Fachkräftemangel bei immer noch hoher Arbeitslosigkeit kommen wird.

Unterbeschäftigung 1995 - 2025
Unterbeschäftigung 1995 - 2025

Die IAB-Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb1210.pdf.

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Pressestelle: Wolfgang Braun, Christiane Spies, Sarolta Weniger
90327 Nürnberg
Telefon (0911) 179-1946
E-Mail wolfgang.braun@iab.de

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