Stärken erkennen, Potenziale fördern: Besondere Qualifikationen von Migranten besser nutzen
Die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit (BA) haben dazu aufgerufen, verstärkt die besonderen Qualifikationen und Stärken von Migranten in den Blick zu nehmen. Bisher sei ihre Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt deutlich schlechter als die von Menschen ohne Migrationshintergrund, erklärten heute (09.02.2009) Staatsministerin Maria Böhmer und Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung der BA, auf einer Pressekonferenz in Berlin. Die Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund bildet einen Aufgaben-Schwerpunkt der BA im Bereich des SGB II. Aktuell leben in der Bundesrepublik rund 15 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien, davon sind 7,2 Millionen Ausländer. 2008 lag die Arbeitslosigkeit bei Ausländern im Jahresdurchschnitt bei 18,1 Prozent, bei den Deutschen bei 8,0 Prozent. Während 66,8 Prozent der arbeitslosen Deutschen Arbeitslosengeld I beziehen, beträgt der Anteil bei den arbeitslosen Ausländern 81,3 Prozent. Auch Jugendliche mit Migrationshintergrund sind seltener in Ausbildung als deutschstämmige Jugendliche.
„Schulische und berufliche Qualifikationen sind der Schlüssel zum Arbeitsmarkt und damit zur Integration allgemein“, sagte Heinrich Alt, Vorstand Grundsicherung der BA. „Hier müssen die BA und alle Netzwerkpartner ansetzen, um die Nachteile der Menschen mit Migrationshintergrund abzubauen.“ Im Fokus der Aufmerksamkeit muss dabei die Optimierung der Deutschkenntnisse, die Förderung der beruflichen Qualifikation und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse stehen. Zudem muss verstärkt auf die besonderen Qualifikationen und
Stärken gebaut werden, die Migranten mitbringen. „Mehrsprachigkeit, spezifische interkulturelle Kompetenzen und mitgebrachte Abschlüsse aus dem Ausland bilden ein spezielles Qualifikationsbündel“, erklärte Staatsministerin Maria Böhmer, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
„Somit verfügen Migranten über Potenziale, die Unternehmen und Dienstleister hervorragend nutzen können.“ Viele Praxisbeispiele aus den ARGEn zeigen, dass Projekte, die die besonderen Belange der Menschen mit Migrationshintergrund berücksichtigen und die spezifischen Stärken nutzen, Hilfebedürftigkeit reduzieren oder sogar beenden können.
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