Das Fachstudium öffnet die Tür zum Unternehmen, Schlüsselqualifikationen ermöglichen dort die Karriere – Schlüsselqualifikationen werden an der Universität Passau groß geschrieben
Es dürfte eines der umfassendsten Angebote von Schlüsselqualifikationen an deutschen Hochschulen sein, das die Universität Passau seit zwei Jahren ihren Studierenden anbietet: Bei rund 8.000 Studierenden knapp 4.000 Seminarplätze, 220 Kurse und 70 größtenteils externe Referenten. Die Besonderheiten in Passau: Fremdsprachenangebote und der Career Service sind in diesen Zahlen nicht enthalten – sondern werden zusätzlich angeboten und haben eine lange Tradition in Passau.
Zentrum für Schlüsselqualifikationen
„Das Fachstudium öffnet die Tür zum Unternehmen, Schlüsselqualifikationen ermöglichen dort die Karriere“, so ein Bonmot aus Wirtschaftskreisen. „Das Zentrum für Schlüsselqualifikationen der Uni Passau ist in ganz Bayern einzigartig“, so Professor Dr. Christoph Barmeyer, Inhaber des Lehrstuhls für Interkulturelle Kommunikation, der das Zentrum leitet. „Es gibt zwar Universitäten in Bayern, die auch ein Kursangebot entwickelt haben, dies ist aber meist Bestandteil des Career Service und längst nicht so umfangreich und vielfältig wie das in Passau.“ Die Universität kann auf eine fast 20-jährige Erfahrung mit sogenannten „Kompakt-Seminaren“ verweisen und ist damit Pionier in der deutschen Hochschullandschaft.
Das Zentrum für Schlüsselqualifikationen (ZfS) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Passau und bietet Blockveranstaltungen zum Erwerb überfachlicher Kompetenzen an. Diese kamen bisher in der klassischen akademischen Ausbildung zu kurz. „Kommunikationskompetenz“, „Sozial- und Führungskompetenz“, „Medien- und Textkompetenz“ sowie „Verhandeln und Konflikte lösen“ sind die vier Kompetenzfelder des ZfS. Hinzu kommt das „Basiswissen EDV“, das anfangs nicht eingeplant war, aber schließlich auf vielfachen Wunsch der Studierenden aufgenommen worden ist. Studierende haben Gelegenheit, in kleinen Gruppen durch intensives Arbeiten ihre Handlungskompetenz zu entwickeln. „So ein Angebot ist in der Wirtschaft Fach- und Führungskräften vorbehalten“, so Professor Barmeyer.
Angebot des Zentrums orientiert sich am Studienprofil der Universität. Schwerpunkt: interkulturelle Kompetenz
„In der heutigen Arbeitswelt reicht das reine Fachwissen häufig nicht mehr aus. Für einen erfolgreichen Berufseinstieg sowie Mobilität und Karriere in Organisationen spielen überfachliche Kompetenzen – Schlüsselqualifikationen, wie kommunikative und soziale Kompetenzen – eine entscheidende Rolle“, schildert Barmeyer die Motivation der Universität Passau, ein solches Zentrum einzurichten. „Schlüsselqualifikationen sind überfachliche Kompetenzen, die zum Handeln befähigen sollen sie dürfen aber nicht losgelöst betrachtet werden von den Fachdisziplinen.“ So wurde das Passauer Angebot im Wesentlichen von den Studiendekanen mitentwickelt. Das Spektrum der hier angebotenen Schlüsselqualifikationen orientiert sich an den in Passau vorhandenen Studiengängen: „Für Juristen und Kulturwirte oder Kaufleute mit Managementaufgaben haben die Schlüsselqualifikationen wie ‚Sozial- und Führungskompetenzen‘ oder ‚Verhandeln und Konflikte lösen‘ einen anderen Stellenwert als beispielsweise für Chemiker oder Agraringenieure“, erläutert Barmeyer das Passauer Angebot . „Für unsere Studierenden sind insbesondere interkulturelle Trainings beispielsweise für die Kulturräume USA, Mittelosteuropa, China, Spanien und Iberoamerika oder Großbritannien von enormer Bedeutung. Sie geben ihnen Sicherheit für den erfolgreichen Umgang mit Menschen anderer Kulturen.“
Breites Angebot mit vier Kompetenzbereichen: Beispiele
- Kommunikationskompetenz: Argumentieren – mit Stil; Kreatives Denken; Visualisieren & Präsentieren, Basistraining Interkulturelle Kommunikation
- Sozial- und Führungskompetenz: Mitarbeiterführung; Persönlichkeitsentwicklung, Projektmanagement, Organisationsentwicklung
- Medien- und Textkompetenz: Druckreif: Überzeugende PR-Texte schreiben; Fit für Studium und Beruf: Erfolgreich texten; Effektive Lesetechniken für Studium und Beruf
- Verhandeln und Konflikte lösen: Verhandlungsmanagement; Mediation; Studienbegleitendes Situationscoaching
Think Tank soll Zentrum bei der Weiterentwicklung beraten
Professor Barmeyer hat noch eine ganze Reihe an Plänen für die Zukunft: So soll beispielsweise ein Think Tank, eine Art Programmbeirat aus externen Kompetenzträgern insbesondere aus der Wirtschaft gebildet werden, um das Zentrum hinsichtlich der zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes an Schlüsselqualifikationen zu beraten.
„In etwa drei Jahren, bis 2012, soll das Zentrum für Schlüsselqualifikationen durch sein Angebot eine integrative Institution für alle Studierenden sein, die den Bekanntheitsgrad und Beliebtheitsgrad der Universität Passau aus Sicht der Studierenden und der Öffentlichkeit noch einmal erheblich erhöht – ähnlich wie in den Anfangsjahren die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung oder später der Kulturwirt“, schildert Barmeyer seine Vision.
550.000 Euro für Seminarangebot – Universität verpflichtet professionelle externe Referenten
Die Universität investiert in das Angebot rund 450.000 Euro aus Studienbeiträgen und gut 100.000 Euro aus Haushaltsmitteln, insgesamt also rund 550.000 Euro.
Hochkarätige Referenten
Die finanzielle Ausstattung des Zentrums ermöglicht den Einsatz hochkarätiger Trainer und Berater, die ansonsten für Unternehmen arbeiten. Die Referenten gewinnt die Universität über eine offizielle Ausschreibung, es handelt sich also durchweg um erfahrene und qualifizierte Referenten, die auch regelmäßig evaluiert werden.
Anerkennung aus der Wirtschaft
Dr. Manfred Schwab, Vorsitzender der Geschäftsführung der ZF Passau und Mitglied im Hochschulrat der Universität Passau, unterstreicht die Bedeutung des Angebotes für die Hochschulabsolventen: „Schlüsselqualifikationen wie Kommunikations- und Sozialkompetenz sind bei den heutigen interdisziplinären Arbeitsbedingungen unerlässlich für eine erfolgreiche berufliche Karriere. Das Angebot der Universität Passau in diesem Bereich ist richtungsweisend!“
Christoph Petry, bei der Bilfinger Berger Ingenieurbau GmbH für die Personalentwicklung zuständig und in enger Kooperation mit dem Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation, betont ebenfalls die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen: „Unsere Erfahrung ist, dass hervorragende fachliche Qualifikationen nicht ausreichen, um als junger Mitarbeiter einen erfolgreichen Einstieg in ein Unternehmen zu haben. In fast allen Unternehmen spricht man mittlerweile von ‚people business‘: Erfolg und Misserfolg hängen davon ab, in wie weit man in der Lage ist, Menschen für sich zu gewinnen, für seine Ideen zu begeistern, von seinen Konzepten zu überzeugen, zu motivieren und die Zusammenarbeit zu gestalten. Das gilt für ein Unternehmen als ganzes und auch für jeden einzelnen. Eine rein fachliche Herangehensweise braucht viel Zeit und gelingt nicht immer. Hier hilft die persönliche Überzeugungsfähigkeit. Prozesse und Beziehungen funktionieren einfach besser, wenn soziale Kompetenzen eingebracht werden.“
Weitere Informationen und das komplette Angebot: http://zfs.uni-passau.de/
Thoralf Dietz
Universität Passau
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