Umfassender Wertewandel und hartnäckige Vorurteile – Die Orizon Arbeitsmarktstudie 2014 zeigt die Arbeitswelt aus Sicht der Beschäftigten
Augsburg – Arbeitnehmer wollen einen Arbeitgeber, der ihnen Sicherheit, leistungsgerechte Bezahlung, flexible Arbeitszeiten und kurze Fahrwege bietet. Darin unterscheiden sich die Baby Boomer kaum von der Generation Y. Anscheinend bleiben diese Wünsche weitgehend unerfüllt, denn knapp ein Viertel der Beschäftigten ist aktiv auf der Suche nach einem neuen Job.Gleichzeitig schätzen viele ihre Chancen, eine neue Stelle zu finden, relativ gering ein, obwohl in vielen Regionen Deutschlands nahezu Vollbeschäftigung herrscht.
Eine deutliche Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung zeigt sich in Fragen zur Zeitarbeit. Die Befragten schätzen die Branchengröße deutlich höher ein als sie ist. Die positiven Entwicklungen der Zeitarbeit gelangen trotz medialer Aufmerksamkeit kaum ins Bewusstsein der Arbeitnehmerschaft: Mindestlohn und Branchentarifzuschläge sind den meisten unbekannt.
Wertewandel, Wechselwille und diffuse Ängste
Die Orizon Arbeitsmarktstudie, bei der über 2.000 Arbeitnehmer und Arbeitssuchende befragt wurden, zeigt, dass die „Generation Y“ gar nicht so anders ist, wie viele Berichte glauben machen wollen. Zumindest hinsichtlich ihrer Präferenzen zu Arbeitgeberleistungen unterscheiden sich die verschiedenen Generationen kaum. In allen Alterssegmenten (20-29, 30-39, 40-49 und 50-65 Jahre) sind Jobsicherheit, leistungsgerechte Bezahlung, flexible Arbeitszeiten und Nähe des Arbeitsplatzes zum Wohnort die vier attraktivsten Arbeitgeberleistungen.
„Der Unterschied zwischen den Generationen besteht darin, dass die Jungen offensiv ihre Präferenzen kommunizieren und Leistungen einfordern“, so Dr. Dieter Traub, Geschäftsführer der Orizon GmbH. „Kündigung ist für die Generation Y immer eine reale Option. Ab einem bestimmten Frustrationslevel wird gekündigt, selbst wenn noch keine neue Stelle gefunden ist.“
Die hohen Ansprüche, gepaart mit einem gesunden Selbstbewusstsein, führen zu einer hohen Aktivität auf dem Arbeitsmarkt. 34,4 Prozent der Beschäftigten zwischen 20 und 29 Jahren suchen aktiv nach einer neuen Stelle und 64,8 Prozent dieser Altersgruppe schätzen ihre Chance, einen neuen Job zu finden, als „sehr gut“ oder „eher gut“ ein. Von den 50- bis 65-Jährigen mit festem Job sind nur 16,8 Prozent aktiv auf Jobsuche. Sie sind auch wesentlich pessimistischer, was ihre Chance angeht. 70,1 Prozent der 50plus-Arbeitnehmer sehen eine „eher schlechte“ oder „sehr schlechte“ Chance, etwas Neues zu finden.
Innerlich gekündigt?
Verbesserungen in der Zeitarbeit bleiben unbeachtet
Trotz oder gerade wegen der breiten medialen Berichterstattung überschätzen die Arbeitnehmer die Größe der Zeitarbeitsbranche deutlich. 60,4 Prozent der Befragten glauben, dass mindestens ein Fünftel der berufstätigen Menschen in Deutschland in der Zeitarbeit beschäftigt sind. De facto liegt der Anteil bei etwas über zwei Prozent. Auch über die positiven Entwicklungen in der Zeitarbeit sind die Arbeitnehmer mangelhaft informiert.
„Knapp zwei Jahre nach ihrer Einführung wissen 78,8 Prozent der Befragten nicht, was Branchenzuschlagstarife sind“, zitiert Traub aus der Studie. „82,7 Prozent der Befragten glauben, die Tariflöhne der Zeitarbeitsbranche müssten stark angehoben werden, um den gerade verabschiedeten gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro zu erreichen. Dabei hat die Zeitarbeit bereits seit Januar 2014 eine Lohnuntergrenze von 8,50 Euro, die im April 2015 nochmals angehoben wird.“
Entgegen vieler Vorurteile ist auch die soziale Eingliederung der Zeitarbeitnehmer sehr gut. 91,3 Prozent der Zeitarbeitnehmer fühlen sich gut in Einsatzbetriebe und Belegschaft integriert.
Hinweis: Aussagekräftige Studiendiagramme und Thesentexte finden Sie auf der Orizon-Website unter: http://www.orizon.de/ueber-uns/presselounge/detail/umfassender-wertewandel/ sowie Cartoons zur Thematik „Fakten vs. Vorurteile in der Zeitarbeit“ http://www.orizon.de/ueber-uns/presselounge/pressematerial/
Hintergrundinfos zur Studie
Die Orizon GmbH hat 2014 zum dritten Mal die Studie „Arbeitsmarkt – Perspektive der Arbeitnehmer“ durchgeführt. An der bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung nahmen dieses Jahr 2.051 Arbeitnehmer und Arbeitsuchende in Deutschland teil. Durchgeführt wurde die Studie von dem unabhängigen Marktforschungs- und Analyseunternehmen Lünendonk GmbH. Zur Gewährleistung der Repräsentativität wurden vorgegebene Quoten über die soziodemographischen Merkmale Alter, Geschlecht, Schulbildung und Bundesland etabliert. Verzerrungen wurden durch Gewichtung aufgehoben. Die Gewichtung erfolgte nach Mikrozensus.
Orizon GmbH
Das Personalunternehmen Orizon bietet das umfassende Spektrum von Personaldienstleistungen an. Zum Serviceportfolio gehören Personalüberlassung und -vermittlung sowie die Durchführung komplexer Personalprojekte. Mit technischen, gewerblichen und kaufmännischen Fach- und Führungskräften wird ein Großteil der Berufsfelder abgedeckt. Mit dieser Strategie ist das Unternehmen Marktführer für den deutschen Mittelstand. Als Arbeitgeber von nahezu 8.000 Mitarbeitern, bundesweit rund 80 Niederlassungen und einem Umsatz von 261 Mio. Euro im Jahr 2013 belegt Orizon, laut Lünendonk Liste, Platz neun unter den zehn führenden Personaldienstleistern in Deutschland. Weitere Informationen: www.orizon.de