Stop hyping – start working!

Ein Gastbeitrag von Nina Kalmeyer

Ich kann mich noch gut an die Neunziger Jahre erinnern. Einer der Lieblingssätze meines damaligen Chefs war: „Stop hyping – start working!“. Was er damit meinte? Manche von uns können sich sicher noch an die Diskussionen in den Unternehmen bzgl. der Einführung eines E-mail Systems erinnern. Sie hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit den Diskussionen, die  heute in Bezug auf Social Media geführt werden.

Themen waren damals wie auch heute:

• IT Sicherheit
• Kontrollverlust
• starke Ablenkung der MA
• wer bekommt Zugriff
• Richtlinien fehlen

Natürlich ist das Handling von Social Media um einiges komplexer als schlichtes E-mailing. Andererseits stellte dies Ende der Neunziger für Unternehmen eine ganz ähnliche Herausforderung dar. Auch hier gab es im Vorfeld jede Menge Diskussionen, Befragungen, Studien und Analysen, wie die Einführung eines E-mail Systems die Geschäfts- bzw.  Kommunikationsprozesse beeinflussen würde. Oft waren auch hier gerade die Mitglieder des mittleren und oberen Managements die größten Zauderer, wenn es um die Einführung ging.


Ich kann mich noch gut an Diskussionen erinnern, in denen sich Geschäfts- und Abteilungsleiter hartnäckig weigerten, selbst ihre Mailboxen zu bedienen (Sekretariatsarbeiten) und man auch ernsthaft überlegte, wer denn jetzt wirklich im Unternehmen eine eigene Mailbox brauchte und zur Verfügung gestellt bekommen sollte. Natürlich fanden viele die Technologie toll  und es war auch bald klar, dass es kein zurück mehr geben wird. Trotzdem dauerte es insgesamt mehr als 10 Jahre bis Email in allen geschäftlichen als auch privaten Bereichen zum  ‘State of the Art’ der Kommunikation wurde.


Um jetzt nochmal auf das ‘Hypen’ zurück zu kommen. Was mein damaliger Chef meinte, kann man auch mit einem Zitat von John F. Kennedy erklären. Der sagte einmal: „Einen großen Vorsprung im Leben hat, wer schon handelt, wo andere noch reden.“


Handeln beinhaltet meiner Meinung nach jedoch vor allem:

• Verantwortung
• Transparenz
• Dialogbereitschaft
• Engagement
• Analysieren und Optimieren

Reden tun oft diejenigen, die die Verantwortung bzw. das Handeln NICHT übernehmen wollen. Wenn wir dies jetzt auf die aktuellen Themen Social Media im Employer Branding und  Social Recruiting übertragen ist folgendes fest zu stellen: 2010 wurde sehr viel ‘gehypt’. Es wurde diskutiert, analysiert, befragt und daraus Studien erstellt. Viele haben geredet, wenige setzten um. Nicht alle die auf der ‘Mitmach’-Welle reiten sind auch wirklich dabei.  VIELE tun nur so als ob. Viele der verkürzten Analysen sind zwar meinungsstark oft aber  denkschwach.

Gerade Themen wie Employer Branding und Social Recruiting verlangen nach:

• Verantwortung
• T ransparenz
• Dialogbereitschaft
• Engagement
• Analysieren und Optimieren

Doch wie viele Unternehmen und deren Vertreter sind heute wirklich dazu bereit von einer monologen PR in eine dialogorientierte und offene Kommunikation zu wechseln und Gesicht  zu zeigen? Und sind wirklich dazu bereit mit Ihren Mitarbeiten, Bewerbern und Kunden auf Augenhöhe und transparent zu kommunizieren? Hier möchte ich gerne Thomas Sattelberger, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen Telekom zitieren. Der erst kürzlich in einem Interview sagte:

“Manchmal habe ich jedoch die Sorge, ob wir nicht mit der Mentalität von gestern und den Methoden von heute die Herausforderung der Zukunft stemmen wollen.”

Wenn wir jetzt noch einmal auf das Beispiel E-Mail in den Neunzigern zurückschauen, wissen wir, dass Rom nicht in einem Tag erbaut wurde. Aber wir wissen heute auch, dass die  Unternehmen, die damals früh gehandelt haben, von Wettbewerbsvorteilen profitieren konnten. Abgesehen davon, dass für die Allermeisten von uns heute ein Leben ohne E-Mail  undenkbar wäre.

Die Implementierung von Sozialen Netzwerken in Unternehmen und in der Gesellschaft wird sicher keine 10 Jahre dauern. Denn wichtige Grundvoraussetzungen dazu sind bei den  Menschen bereits vorhanden: Empfehlungskultur, Dialogbereitschaft, Engagement, um nur ein paar Eigenschaften zu nennen.

Brian Solis, einer der bekanntesten Vordenker im Bereich  Neue Medien bringt es auf den Punkt:

„We must humanize our brand, our products, and our processes to improve and influence experiences.

Doing so will help us find our voice, our  mission, and our purpose…our cadence.

Give people a reason to connect with us, trust us, and represent us“.

In diesem Sinne, hadern Sie nicht – handeln Sie 2011!

newcruiting – Über uns:

Wir nennen uns weder Social Media Experten noch Social Media Berater. Unsere Expertise beruht nicht nur auf Studien oder einem ‚Hype‘ sondern auf jahrelanger praktischer und gelebter Erfahrung in den Bereichen: HR, IT, Kommunikation und auch Social Media. Soziale Zusammenhänge und deren Ausprägungen – technisch und inhaltlich – im Internet zu  erkennen und in nachhaltige Recruiting Strategien zu implementieren ist unser spezielles Know How. Verwandte Themen, wie Aufbau und Implemetierung von Social Media  Competence und Social Behaviour in Unternehmen, Synergien zwischen Social Recruiting und e-Recruiting sowie Webreputation im Employer Branding runden unser Portfolio ab. Mit newcruiting, wie der Name es sagt, bieten wir Ihnen neue Beratungsansätze, wie sich Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels und Demografiewandels erfolgreich als attraktiver Arbeitgeber positionieren können. Den Zusatz ‚HR Trend Scouts‘ haben wir gewählt, weil wir weltweit HR Trends verfolgen und unseren Beratungsansatz ständig weiterentwickeln. In unserem Blog newcruiting.de schreiben wir und Gastautoren regelmäßig über aktuelle Themen rund um neue Recruiting Ansätze.

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